Blech schneiden: Werkzeuge und Vorgehen
Für einen Hobbyhandwerker ist das Schneiden von Blech eine häufige Aufgabenstellung im Alltag. In diesem Beitrag erfahren Sie, mit welchen Werkzeugen und Techniken Sie Bleche am besten schneiden.
Das Wichtigste in Kürze
Das Schneiden von Blech ist eine bei Sanierungen und Renovierungen häufig auftretende Aufgabe.
Die Wahl des geeigneten Werkzeugs hängt vom Material und der Dicke des Blechs ab.
Ohne Materialverluste und Funkenflug arbeiten Blechscheren, die es auch mit Elektroantrieb gibt.
Dickere Bleche lassen sich gut mit dem Knabber oder Nibbler schneiden.
Das Kürzen und Zuschneiden von Blechen tritt regelmäßig im Trockenbau, bei der Sanierung von Bad oder Küche, bei Reparaturen des Dachs oder im Außenbereich auf. Mit dem richtigen Werkzeug und dem passenden Vorgehen ist ein gratfreier Zuschnitt nicht schwer.
Blech schneiden: Definition von Blech und Werkzeugarten
Unter dem Sammelbegriff Blech werden eine Reihe von Werk- und Baustoffen zusammengefasst, die aus unterschiedlichen Metalllegierungen bestehen können und in verschiedenen Materialstärken und Formen zu bekommen sind. Dabei kommt nahezu jedes Metall für die Verarbeitung infrage: Es gibt Bleche aus Aluminium, Stahl, Edelstahl, Kupfer oder auch Messing.
Die bekanntesten Vertreter der Bleche sind Trockenbauprofile oder Wellbleche, die oft für Dachkonstruktionen im Außenbereich eingesetzt werden. Das Material und dessen Stärke geben vor, mit welchen Werkzeugen eine Bearbeitung sinnvoll ist.
Unbedingt auf Eigenschutz achten
Beim Schneiden von Blech können scharfe Kanten entstehen. Wer mit Blechen hantiert, sollte also unbedingt mit Handschuhen arbeiten. Bei der Verwendung von elektrischen Werkzeugen ist zudem das Tragen einer Schutzbrille empfehlenswert, um die Augen vor Spänen oder Funkenflug zu schützen.
Tipp
Zudem erleichtern eine rutschfeste Arbeitsunterlage und genügend Abstand rund um das Werkstück die Arbeit und tragen auch zu mehr Sicherheit bei.
Werkzeuge für das Blechschneiden
Für das Schneiden von Blech können verschiedene Werkzeuge verwendet werden. Die Auswahl beeinflusst auch das spätere Arbeitsergebnis:
Einfache Handblechschere: Mit ihr können dünne Materialien und gerade Schnitte erledigt werden. Zum Kürzen etwa eines Trockenbauprofils ist die Blechschere für die Hand gut geeignet. Nachteilig ist, dass der Kraftaufwand bei dickeren Blechen sehr hoch ist und in der Regel verformt sich auch das Blech, weil die Schere unterschiedlichen Druck ausübt. Es kommt also zum Verzug des Materials. Für organische Formen oder Kreisschnitte gibt es Blechscheren mit gebogenen Schnittflächen.
Akku-Blechschere: Wer häufig Bleche schneiden muss, greift besser zu einer mit einem Akku betriebenen Blechschere, um nicht so schnell zu ermüden.
Stationäre (Hebel-)Blechscheren: Für die regelmäßige Metallverarbeitung kann sich die Anschaffung einer Blechschere mit Hebel lohnen. Mit ihr kann stärkerer Druck ausgeübt werden.
Winkelschleifer: Für dickeres Material sind Winkelschleifer geeignet. Allerdings entstehen beim Trennen Funken und die Schleifscheiben verschleißen.
Stichsäge: Auch eine Stichsäge mit passenden Sägeblättern kann für das Schneiden von Blech verwendet werden. Hier sollten Sie darauf achten, dass das Blatt scharf ist, um einen guten Schnitt zu produzieren. Beim Sägen werden vermutlich Funken entstehen; schützen Sie sich.
Knabber oder Nibbler: Diese elektrisch betriebenen Werkzeuge schneiden das Blech nicht, sondern stanzen es. Es wird am Material „geknabbert“, um den Schnitt zu erreichen. Im Gegensatz zur Arbeit mit Schere, Trennschleifer oder Säge gibt es hier einen Materialverlust. Zudem ist die Schnittspur einige Millimeter breit. Ein wesentlicher Vorteil der Technik sind die präzisen Schnitte auch bei Trapez- oder Wellblechen. Zudem erlaubt der Elektroantrieb ermüdungsfreies Arbeiten. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass sich die Arbeitsrichtung möglichst werkzeuglos am Gerät einstellen lässt. Sonst müssen Linkshänder gegen die Hand arbeiten.
Präzision ist beim Blechschneiden wichtig
Beim Schneiden von Blech ist Präzision wichtig. Anders als bei Holz oder weicherem Material können Fehler und Abweichungen nicht korrigiert werden. Der Schnitt lässt sich gut mit einer Anreißnadel auf dem Material markieren. Alternativ dazu eignet sich auch ein Permanentmarker. Ein Stahlwinkel hilft beim Anzeichnen von Linien.
Tipp
Für ein optimales Ergebnis sollte sich das Werkstück möglichst nicht bewegen. Spannen Sie es also fest ein, sofern das möglich ist.
Tipps zu Schnitttechniken
Bei der Nutzung einer Handblechschere sollten Sie gleichmäßige und stetige Bewegungen ausführen. Die Schnittlinie befindet sich möglichst exakt zwischen den Schenkeln der Schere.
Nutzen Sie einen Winkelschleifer, müssen Sie besonders auf Späne und Funken achten. Halten Sie das Gerät leicht schräg zur Schnittkante. Bewegen Sie die Scheibe langsam entlang der Markierung. Arbeiten Sie ohne Kraftaufwand und lassen Sie die Scheibe die Arbeit erledigen. Das gleiche Verfahren gilt auch für die Arbeit mit einer Stichsäge.
Beim Einsatz von Blechknabbern muss, sofern nicht vom Rand des Werkstücks gearbeitet werden kann, ein Loch in der Größe der sogenannten Matrize vorgebohrt werden. Danach führen Sie das Gerät Zug für Zug entlang der Schnittkante. Beim Stanzen treten mehr oder weniger starke Vibrationen auf. Diese hängt auch von der am Gerät eingestellten Hubzahl ab.
Nachbearbeitung der Schnittkanten
Die Schnittkante ist in der Regel scharfkantig. Außerdem kann sich ein Grat gebildet haben. Je nach Material und Dicke des Blechs nutzen Sie zum Glätten dann Schleifpapier oder eine Schleifmaschine, um es wieder gratfrei zu machen. Zur Vermeidung von Korrosion kann ein Schutzlack auf die Kante aufgetragen werden.