Coronavirus: Wie effektiv schützen Desinfektionsmittel und Mundschutz?
Die Angst vor dem Coronavirus hat auch Deutschland erfasst. Viele Menschen wollen sich bestmöglich vorbereiten und decken sich mit Desinfektionsmittel, Handschuhen und Mundschutz ein. Aber können diese Mittel effektiv vor einer Ansteckung schützen?
Über 30 bestätigte Infektionen mit Covid-19 gibt es mittlerweile in der Bundesrepublik. Am stärksten betroffen ist Nordrhein-Westfalen. Darüber hinaus gibt es Infizierte in Rheinland-Pfalz, Hessen, Hamburg und Bayern. Man stehe am “Beginn einer Epidemie“ sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kürzlich auf einer Pressekonferenz. Dennoch sollten die Bürger Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen.
Das sagt sich so leicht. Die Angst frisst sich trotzdem in die Köpfe der Menschen. Das Ergebnis: Desinfektionsmittel und Mundschutz werden immer knapper. Aber helfen diese Maßnahmen überhaupt?
Nicht jedes Desinfektionsmittel wirkt gegen Coronaviren
Beim Desinfektionsmittel kommt es darauf an, welches verwendet wird. Denn die handelsüblichen Mittel und Hygienegele aus der Drogerie sind gegen SARS-CoV-2 nutzlos. Sagrotan und Co. helfen nämlich nur gegen Bakterien. Wer dagegen Viren bekämpfen will, braucht ein sogenanntes viruzides oder begrenzt viruzides Desinfektionsmittel auf Alkohol- und Wasserbasis. Diese Spezialmittel bekommt man nur in Apotheken – und mittlerweile sind die Bestände lokal wie online so gut wie leergekauft. Wer im Internet nach Desinfektionsmitteln sucht, stößt mitunter auf wahre Wucherpreise auf Portalen wie Amazon oder Ebay.
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Mundschutz und Handschuhe: Bei gesunden Personen unnötig
Gleiches gilt für den Mundschutz. Zwar sieht man in den Risikogebieten, dass die Menschen nur noch mit einem solchen auf die Straße gehen – doch wirklich empfohlen werden die Masken für gesunde Personen nicht. Das Robert Koch Institut (RKI) schreibt dazu auf seiner Webseite: “Es gibt keine hinreichende Evidenz dafür, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person, die ihn trägt, signifikant verringert.“
Das RKI und auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sehen sogar eher das Gegenteil: “Nach Angaben der WHO kann das Tragen einer Maske in Situationen, in denen dies nicht empfohlen ist, ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen, durch das zentrale Hygienemaßnamen wie eine gute Händehygiene vernachlässigt werden können“, schreibt das Institut online.
Was Einweg-Handschuhe angeht, so sind diese vorrangig für den medizinischen Bereich und Personen, die engen Kontakt mit Erkrankten haben, gedacht. Sie dienen – genau wie der Mundschutz – als mechanische Barriere vor dem Virus in Akutsituationen.
Was am besten vor einer Ansteckung schützt
Mit guter Händehygiene kann man sich unter anderem am besten vor dem Coronavirus schützen. Das heißt: Regelmäßiges und gründliches Waschen der Hände mit Seife für mindestens 20, besser 30 Sekunden. Außerdem empfehlen RKI und WHO eine korrekte Husten- und Niesetikette. Sprich: Wer niesen oder husten muss, sollte entweder ein Taschentuch benutzen (und hinterher sofort entsorgen bzw. Stofftücher waschen) oder die Armbeuge zu Hilfe nehmen. Und natürlich ausreichend Abstand halten bzw. sich wegdrehen.
Generell gilt: Wachsamkeit ist gut, Panik hilft aber niemandem. Wer auf eine gute Handhygiene achtet und alle empfohlenen Maßnahmen ergreift, schützt sich am besten vor SARS-CoV-2.
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