Dünnbett-Fußbodenheizung: Aufbau, Verlegung, Kosten
Eine Fußbodenheizung bringt viele Vorteile – wenn sie in einen Raum hineinpasst. Für Räume mit nur einer geringen Aufbauhöhe bietet sich die Dünnbett-Fußbodenheizung an. Ein Überblick über die besonders dünne Flächenheizung.
Das Wichtigste in Kürze
Dünnbett-Fußbodenheizungen sind besonders dünne Flächenheizungen mit einer niedrigen Aufbauhöhe. Da das Dünnschichtsystem direkt unter dem Bodenbelag angebracht ist, verringert sich die Reaktionszeit der Wärmeverteilung.
Die Heizungen eignen sich vor allem beim Nachrüsten von Altbauten, wenn nicht genügend Raumhöhe für andere Montagearten vorhanden ist.
Bei niedrigen Vorlauftemperaturen ist sie – wie andere Fußbodenheizungen – mit einer Wärmepumpe kompatibel.
Dünnbett-Fußbodenheizungen können sowohl mit Warmwasser als auch mit Strom betrieben werden. Die grundlegende Funktion des Heizungssystems entspricht der anderer Fußbodenheizungen.
Was ist eine Dünnbett-Fußbodenheizung?
Als Dünnbett-Fußbodenheizung werden Heizsysteme bezeichnet, die in einer sehr dünnen Schicht installiert werden. Während herkömmliche Fußbodenheizungen eine Aufbauhöhe von durchschnittlich 8 bis 10 Zentimetern erreichen, liegt die Aufbauhöhe einer Dünnschicht-Fußbodenheizung gerade mal zwischen 17 und 25 Millimetern, je nach Hersteller und Produkt. Die Dünnbett-Fußbodenheizung kann sowohl mit Heizungswasser als auch mit Strom betrieben werden und eignet sich vor allem beim Nachrüsten von Altbauten.
Aufbau und Funktion des Dünnschicht-Systems
Die dünne Fußbodenheizung wird in der Regel direkt unter dem Bodenbelag montiert, ohne dass zunächst noch zusätzliche Schichten wie die Trittschalldämmung oder die Wärmedämmung auf der Trägerschicht installiert werden müssen. Dies hängt jedoch vom jeweiligen Produkt und den Gegebenheiten in einem Gebäude ab.
Als Untergrund kommen sowohl der vorhandene Estrich als auch Böden aus Beton, Fliesen oder Stein infrage. Die dünne Flächenheizung besteht wie bei normalen Fußbodenheizungen aus mehreren Heizkreisen. In der Regel werden elektrische Dünnbett-Systeme in vorgefertigten Heizmatten angeboten, die einfacher zu verlegen sind. Wird das System mit Warmwasser betrieben, gibt es – je nach Produkt – vorgefertigte Trägermatten, auf denen die Heizrohre befestigt werden. Anschließend werden die Rohre in einen speziellen Nassestrich eingegossen.
Die Funktion des Dünnschicht-Systems ist identisch mit der einer herkömmlichen Fußbodenheizung. Entweder wird durch die Rohre Warmwasser geleitet und dadurch der Raum erwärmt oder die Flächenheizung wird mit Strom betrieben.
Vorteile der Dünnbett-Fußbodenheizung
Der größte Vorteil der Dünnbett-Fußbodenheizung ist ihre geringe Aufbauhöhe und das damit verbundene geringe Gewicht. Gerade in Altbauten, in denen nicht genug Deckenhöhe zur Verfügung steht oder der bestehende Estrich nicht entfernt werden kann, bietet sich das Dünnschicht-System ideal für den nachträglichen Einbau während einer Renovierung an.
Dazu kommen Vorteile wie eine einfachere Montage und eine schnellere Inbetriebnahme, da zumindest die elektrische Flächenheizung in der Regel als Komplettset in vorgefertigten Dünnbettheizmatten angeboten wird. Diese müssen nur noch verlegt und angeschlossen werden. Wie alle Fußbodenheizungen kann auch das Dünnbett-System mit niedrigen Vorlauftemperaturen betrieben werden, wodurch es kompatibel mit einer Wärmepumpe ist.
Gut zu wissen
Da die Dünnschicht direkt unter dem Bodenbelag installiert wird, verbessert sich bei der Dünnbettheizung die Reaktionszeit der Wärmeverteilung. Ein Raum wird deutlich schneller warm als bei einer herkömmlichen Heizung.
Nachteile der dünnen Flächenheizung
Die dünne Flächenheizung hat allerdings auch eine Reihe von Nachteilen. So eignet sich die Heizung nicht für schlecht gedämmte Gebäude. Die Dünnbett-Fußbodenheizung gilt als weniger leistungsfähig als eine im Estrich verlegte Fußbodenheizung. Ist die Dämmung schlecht, kann es vorkommen, dass die erzeugte Wärme schlicht nicht ausreicht, um einen Raum warm zu halten. Auch die Wärmespeicherfähigkeit der dünnen Systeme gilt als schlechter als bei herkömmlichen Fußbodenheizungen.
Achtung
Damit verbunden ist auch ein höherer Energieverbrauch. Wird die Fußbodenheizung elektrisch betrieben, sind die Energiekosten generell höher als bei einer wassergeführten Fußbodenheizung.
Dünnbett-Fußbodenheizung verlegen: Diese Schritte sind wichtig
Die Montage einer Dünnbett-Fußbodenheizung ähnelt dem Einbau von Fußbodenheizungen im Trockenbausystem. Zunächst werden die Trägermatten am Untergrund befestigt und anschließend die Heizrohre der Heizung verlegt. Die Rohre werden anschließend in einen speziellen Fließestrich eingegossen, ehe der Bodenbelag verlegt wird. Bei elektrischen Dünnbett-Systemen wird der Bodenbelag direkt auf die Matte montiert.
Der Untergrund muss sauber, eben und tragfähig sein, damit die Heizkreise oder Heizmatten problemlos auf der Fläche verlegt werden können. Unebenheiten müssen vor der Montage mit entsprechenden Maßnahmen ausgeglichen werden. Wie bei allen Fußbodenheizungen muss die Dünnbett-Fußbodenheizung zunächst einmal vollständig getestet werden, ehe der Oberbelag verlegt wird. Das Heizsystem hat dieselben Anschlüsse wie herkömmliche Fußbodenheizungen.
So hoch sind die Kosten für Dünnbett-Systeme
Die Kosten für eine Dünnbett-Fußbodenheizung hängen stark von der Fläche eines Raumes, der gewünschten Aufbauhöhe und den gegebenenfalls weiteren notwendigen Maßnahmen in einem Gebäude ab. In etwa sollten Verbraucher mit Kosten zwischen 25 und 50 Euro pro Quadratmeter für den Einbau der Heizung rechnen. Je nach Hersteller und Angebot können die Preise hier allerdings auf bis zu 100 Euro pro Quadratmeter ansteigen.