Diese 5 Beauty-Mythen sind längst widerlegt
Jetzt aber mal Tacheles: Kann man seine Haare durch zu häufiges waschen schädigen? Und verlieren Hautpflegeprodukte wirklich ihre Wirkung?
Beauty-Mythen kursieren wahrscheinlich schon seit der Antike. Immer wieder werden vor allem Frauen vor bestimmten Anwendungen und Pflegeroutinen gewarnt, weil diese angeblich der Haut, den Haaren oder der Gesundheit schaden. Mittlerweile sind viele dieser Aberglauben jedoch von Experten entkräftet worden. Wir haben uns fünf davon genauer angesehen.
Mythos Nummer 1: Zu häufiges Waschen ist schlecht für das Haar
Nicht, wenn es nach dem Promi- und Modefriseur Neil Moodie geht, der schon mit Kate Moss, Gemma Chan, Sandra Oh und Jodie Comer gearbeitet hat. "Bei der Haarpflege kommt es ganz auf den Haartyp an", sagt er. Glattes und feines Haar müsse häufiger gewaschen werden, da der natürliche Talg von der Kopfhaut leichter den Haarschaft hinunterwandert und dem Haar ein flacheres, fettigeres Aussehen und Gefühl verleihe. Dickeres, lockigeres, gewelltes oder gekräuseltes Haar könne hingegen länger gewaschen werden, damit das Öl mehr Zeit hat, bis in die Spitzen zu gelangen und sie vor dem Austrocknen zu schützen.
„Wenn Sie sanfte Produkte verwenden, können Sie öligeres Haar so oft waschen, wie Sie möchten; trockeneres Haar profitiert von weniger häufigem Waschen, damit die natürlichen Öle Zeit haben, den Haarschaft hinunterzuwandern.“ Moodie sagt, dass regelmäßige Benutzer von Styling-Produkten auch ihre Shampoonierhäufigkeit erhöhen sollten, damit sie sich nicht ansammeln und die Kopfhaut reizen oder das Haar schädigen können. Für Vielwäscher empfiehlt er ein SLS- und waschmittelfreies Shampoo, das die Kopfhaut und den Haaransatz massiert, und einen Conditioner nur für die mittleren Längen und Spitzen.
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Mythos Nummer 2: Dunklere Haut braucht keinen Sonnenschutz
Dass dunklere Haut keinen Sonnenschutz braucht ist nicht nur falsch, sondern auch ein gefährliches Verständnis von Hautpflege. Dija Ayodele, Hautpflegeexpertin und Autorin des Buches „Black Skin: the Definitive Skincare Guide“, sagt, dass schwarze Menschen einen sorgfältigen Sonnenschutz betreiben müssen: "Weil Schwarze und dunklere Hautfarben seltener an sonnenbedingtem Hautkrebs erkranken, spricht der Sonnenschutzmarkt diese Bevölkerungsgruppe nicht an.
Menschen mit dunklerer Haut sollten aber einbezogen werden, und zwar mit der Erklärung, dass Melanin (das in dunklerer Haut stärker vorhanden ist) zwar Schutz bietet, dies aber nicht bedeutet, dass man selbstgefällig sein und auf Sonnenschutz völlig verzichten sollte".
Mythos Nummer 3: Nach einer Beinenthaarung wachsen die Haare dicker und dunkler nach
Nein, keine Sorge: Dein Haar ist nicht wie ein Rasen, der durch Schneiden stimuliert wird. Wenn du dich rasierst, wachsen die Haare nicht dicker nach. Das Wachsen oder Epilieren der Beine, zwei Anwendungen, bei denen die Haare an der Wurzel ausgerissen werden, kann in manchen Fällen sogar dazu führen, dass die Haare spärlicher nachwachsen. Die Haarproduktion wird nämlich durch die Enthaarung unterbrochen.
Mythos Nummer 4: Das Auszupfen grauer Haare führt dazu, dass an ihrer Stelle mehr Haare wachsen
Häufig wird davor gewarnt, dass das Auszupfen grauer Haare eine Sisyphusarbeit sei und an ihrer Stelle nach kurzer Zeit viele neue Haare wachsen. Ähnlich wie bei der Beinenthaarung ist das jedoch Quatsch, wie Anabel Kingsley, die Kunden mit schütterem Haar und Alopezie behandelt, weiß: "Das wäre eine großartige Möglichkeit, dichteres Haar zu bekommen. Leider ist es das nicht.“ Im Gegenteil: Das wiederholte Ausreißen von Haaren kann den Follikel schädigen und zu Haarausfall führen.
Mythos Nummer 5: Die Haut gewöhnt sich an die Pflege und sie wirkt nicht mehr
Diese Behauptung lässt sich entkräften, wenn man sich Inhaltsstoffe ansieht, zu denen es umfangreiche und aussagekräftige klinische Langzeitstudien gibt. Der beratende Dermatologe Dr. Jason Thomson von Skin+Me Service sagt: "Tretinoin", die aktivste Form des Retinoids, ist ein verschreibungspflichtiges Medikament und das am besten untersuchte aller Retinoide. Es wurden Studien durchgeführt, in denen Menschen Tretinoin regelmäßig über einen Zeitraum von ein bis vier Jahren eingenommen haben, und diese haben gezeigt, dass klinische Verbesserungen (sowie Verbesserungen, die unter dem Mikroskop anhand von Biopsien zu sehen sind) über lange Zeiträume zu beobachten sind und die Vorteile mit der Zeit tatsächlich zunehmen."
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Es scheint also, dass die Theorie der "übermäßigen Gewöhnung" wenig Gewicht hat. Thomson sagt: "Studien belegen das Gegenteil, und sie bilden die Grundlage für den Rat der Dermatologen, dass Beständigkeit bei der Hautpflege der Schlüssel ist. Es ist am besten, sich an Inhaltsstoffe zu halten, die sich bewährt haben, und nicht ständig die Produkte und die Routine zu wechseln.
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