Diese ambitionierten Bauprojekte endeten im Desaster

Bruchbuden: Wenn Traumhäuser zum Alptraum werden

<p>Andy Morffew / Flickr [CC BY 2.0]</p>

Andy Morffew / Flickr [CC BY 2.0]

Häuser bauen und renovieren ist immer mit Hindernissen verbunden. Aber manchmal enden sie aufgrund unvorhergesehener Umstände in einem absoluten Desaster. Folgende Gebäude rund um den Globus (und ihre Eigentümer) können davon ein Lied singen. Von einer eingestürzten alten Stadtvilla bis hin zum Herrenhaus, das größer ist als der Buckingham-Palast, allerdings seit fast 40 Jahren unvollendet – sehen Sie hier einige der anspruchsvollsten Wohnprojekte der Welt, die einfach nicht rundliefen.

Adaptiert von Astrid Hofer und Sandra Schröpfer

Kolonialschloss, Perak, Malaysia

<p>Mohd Nasri Bin Mohd Zain / Shutterstock</p>

Mohd Nasri Bin Mohd Zain / Shutterstock

Dieses beeindruckende Herrenhaus mag aussehen, als gehöre es in die schottischen Highlands. Tatsächlich befindet es sich aber im Kinta-Distrikt im Westen von Malaysia. Und: Das wunderschöne Gebäude birgt ein dunkles Geheimnis. Anfang des 20. Jahrhunderts zog der 21-jährige Schotte William Kellie Smith nach Malaysia, damals noch eine britische Kolonie, um sein Glück zu finden. Es dauerte nicht lange, bis er seine Frau Agnes kennenlernte. Das Paar gründete eine Familie und Kellie beschloss, ein Haus in Perak zu bauen.

Kolonialschloss, Perak, Malaysia

<p>chee.hong / Flickr [CC BY 2.0]</p>

chee.hong / Flickr [CC BY 2.0]

Kellie, der eine Kautschukplantage besaß, plante das größte Anwesen des Landes, mit einem sechsstöckigen Turm, einer Tennishalle und dem ersten Aufzug Malaysias. 70 Arbeiter wurden beauftragt, das Haus mit römischem, maurischem und indo-sarazenischem Einschlag zu bauen. Ziegel und Marmor wurden aus Indien importiert, die Luxusfliesen kamen aus Italien. Doch Kellie sollte das fertige Traumhaus nie sehen. 1926 starb er während einer Reise nach Lissabon, wo er persönlich den Aufzug abholen wollte, an einer Lungenentzündung.

Kolonialschloss, Perak, Malaysia

<p>KARYI YEAP / Shutterstock</p>

KARYI YEAP / Shutterstock

Seine trauernde Witwe Agnes konnte es nicht ertragen, der Fertigstellung der Familienvilla zuzusehen und zog zurück nach Schottland. Das Anwesen wurde an eine Kaffeehandelsfirma verkauft, die das Land nutzte, das unvollendete Schloss aber jahrzehntelang verfallen ließ. Heute ist es für Besucher geöffnet, die sich ein wenig gruseln möchten. Während der ersten Bauphase sollen hier mehrere Arbeiter an der Spanischen Grippe gestorben sein. Es heißt, dass ihre Geister Kellies Schloss bis heute nicht verlassen haben.

Mohamed Hadis Mega-Villa, Kalifornien, USA

<p>Famous to the Famous People / YouTube</p>

Famous to the Famous People / YouTube

Man möchte meinen, dass jedes Haus, das der bekannte jordanisch-amerikanische Immobilienentwickler Mohamed Hadid gebaut hat, ein riesiger Erfolg wurde. Doch von seiner eigenen Mega-Villa im kalifornischen Bel Air kann man das nicht behaupten. Als Hadid das Grundstück 2011 kaufte, schwebte ihm vor, ein 1.300 Quadratmeter großes Haus zu bauen. Doch drei Jahre später war es wesentlich größer zu einem sechsstöckigen, mehr als 21 Meter hohen Gebäude geworden. An den notwendigen Papierkram hatte Hadid allerdings nicht gedacht …

Mohamed Hadis Mega-Villa, Kalifornien, USA

<p>Billionaire Drone / YouTube</p>

Billionaire Drone / YouTube

2014 zogen die Behörden in Los Angeles die Baugenehmigung zurück, nachdem sie eine Reihe nicht vereinbarter Anbauten entdeckt hatten, darunter eine zusätzliche Etage unter dem Keller und einen zweiten Swimmingpool. Die Bauarbeiten an der Villa sollen dennoch weitergegangen sein, obwohl sie illegal waren. Laut Gesetz hätte das Haus abgerissen werden müssen, als die Genehmigungen widerrufen wurden.

Mohamed Hadis Mega-Villa, Kalifornien, USA

<p>The Hollywood Fix / YouTube</p>

The Hollywood Fix / YouTube

2017 wurde der Multimillionär zu 200 Stunden Sozialdienst wegen illegalen Bauens in Zusammenhang mit der Mega-Villa verurteilt. Ein Jahr später reichten mehrere Nachbarn Klage gegen Hadid ein. Sie befürchteten, das Haus am Hang könnte einstürzen und einen Erdrutsch verursachen. Ein Richter verdonnerte Hadid schließlich dazu, die Villa abzureißen. Im Mai 2020 gab der Mogul das Haus für umgerechnet nur rund 8,2 Millionen Euro zum Verkauf frei – unter der Bedingung, dass der neue Besitzer das Grundstück planieren würde, sobald der Verkauf abgeschlossen war.

Mohamed Hadis Mega-Villa, Kalifornien, USA

<p>Billionaire Drone / YouTube</p>

Billionaire Drone / YouTube

Der Preis wurde später weiter auf rund 7,8 Millionen Euro reduziert. Am 1. Oktober 2021 schließlich wurde die Immobilienruine für umgerechnet 4,9 Millionen Euro versteigert. Laut dem Nachrichtendienst Bloomberg deckte dies kaum die Abriss- und Sanierungskosten auf dem Gelände ab. Inzwischen ist die Villa abgetragen. Der Onlineausgabe der britischen Zeitung „Daily Mail“ sagte Hadid, er sei nicht traurig darüber: „Ich habe mein Leben weitergelebt, das ist alles Vergangenheit. Ich wünsche den Leuten, die es gekauft haben, alles Gute, auch mit ihren Plänen für das Grundstück. Ich habe jetzt andere Projekte, auf die ich mich fokussiere.“ Wir sind gespannt, mit welchen Ideen uns Hadid als Nächstes überrascht!

Georgianisches Stadthaus, London, Großbritannien

<p>Google StreetView</p>

Google StreetView

In der britischen Hauptstadt ist der Platz knapp, vor allem für jene, die ein begrenztes Budget haben. Die Eigentümer dieses Stadthauses im Viertel Barnes im Südwesten Londons beschlossen deshalb, das Problem auf ihre Weise zu lösen: Sie gruben unter ihrem Haus ein zusätzliches Stockwerk in den Boden und führten auch im Rest des Gebäudes umfangreiche Bauarbeiten durch. Im Rahmen der Kellererweiterung sollte für mehrere Millionen Euro ein ganzer Block Erdreich entfernt werden.

Georgianisches Stadthaus, London, Großbritannien

<p>Howard Goodall / Twitter</p>

Howard Goodall / Twitter

Keine gute Idee, wie sich herausstellte. Denn das Haus, das einst dem britischen Popstar Duffy gehörte, stürzte im November 2015 während der Bauarbeiten in sich zusammen. Das Luxus-Heim konnte nicht mehr von seinen Fundamenten getragen werden und fiel buchstäblich in ein großes Loch, das der Kellerausbau hinterlassen hatte. Das Gebäude mit sechs Schlafzimmern brach wie ein Kartenhaus zusammen und wurde vollständig zerstört. Verletzt wurde zum Glück niemand, doch der Alptraum jedes Immobilienbesitzers war perfekt!

Georgianisches Stadthaus, London, Großbritannien

<p>Met Police London</p>

Met Police London

Das Haus ist übrigens nicht der einzige Luxus-Wohnsitz im Südwesten Londons, der aufgrund schlechter Bauarbeiten eingestürzt ist. Nur wenige Kilometer entfernt in Kingston Vale brach ebenfalls ein Gebäude bei Renovierungsarbeiten zusammen, weil das Fundament nicht stark genug war. Im April 2017 stürzte das Haus mitten in der Nacht ein, die Besitzer fanden am nächsten Tag eine Ruine vor.

Boldt Castle, New York, USA

<p>vvital / Shutterstock</p>

vvital / Shutterstock

Dieses Schloss auf der Insel Heart in der Region Thousand Islands in New York wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von George C. Boldt, dem millionenschweren Besitzer des Waldorf-Astoria-Hotels, in Auftrag gegeben. 300 Arbeiter starteten mit dem Bau der sechsstöckigen Residenz mit 120 Zimmern, die mit geheimen Tunneln, italienischen Gärten, einer Zugbrücke und Türmchen ausgestattet werden sollte.

Boldt Castle, New York, USA

<p>artconcept / Shutterstock</p>

artconcept / Shutterstock

Mit dem beeindruckenden Schloss wollte Boldt seiner Frau Louise seine Liebe beweisen. Doch im Januar 1904 ereignete sich eine Tragödie: Per Telegramm forderte Boldt das Bauteam auf, die Arbeiten sofort einzustellen. Louise war plötzlich gestorben und hatte den Multimillionär mit gebrochenem Herzen zurückgelassen. Boldt konnte und wollte das Projekt ohne seine Frau nicht fortsetzen und reiste nie wieder auf die Insel. Das unvollständige Schloss blieb als Denkmal seiner Liebe zurück.

Boldt Castle, New York, USA

<p>Allen McGregor / Flickr [CC BY 2.0]</p>

Allen McGregor / Flickr [CC BY 2.0]

Mehr als 70 Jahre lang war das Schloss unbewohnt. Es war heftigen Stürmen und Regenfällen ausgesetzt, Vandalen beschädigten es zusätzlich. Das Blatt wendete sich, als die örtlichen Behörden 1977 das Anwesen aufkauften und für mehrere Millionen Euro restaurierten. Heute ist es von Mai bis Oktober für die Öffentlichkeit zugänglich. Und Louise bleibt auf diese Weise unvergessen.

„Versailles“ von Florida, USA

<p>350z33 / Wikipedia [CC BY-SA 3.0]</p>

350z33 / Wikipedia [CC BY-SA 3.0]

Model Jackie Siegel und ihr superreicher Ehemann David Siegel begannen 2004 mit dem Bau dieser Mega-Villa. Das sogenannte „Versailles von Florida“ sollte das größte Haus in Amerika und eines der luxuriösesten der Welt werden. Nach mehreren Verzögerungen und Komplikationen beim Bau ist das Haus, das einen Wert von 96 Millionen Euro haben soll, allerdings bis heute nicht fertiggestellt und bleibt unbewohnt.

„Versailles“ von Florida, USA

<p>Brandi Lyon / Shutterstock</p>

Brandi Lyon / Shutterstock

Aufgrund unvorhergesehener Umstände mussten die Arbeiten mehrmals unterbrochen werden. 2008 litten David Siegels Geschäfte stark unter der Finanzkrise, 2015 kam seine damals 18-jährige Tochter Victoria auf tragische Weise ums Leben. Anfang 2019 brach dann auch noch ein Feuer in einem der Aufzüge des Anwesens aus. Ironischerweise bedeutete dies, dass Renovierungsarbeiten durchgeführt werden mussten, bevor das Haus überhaupt fertiggestellt war.

„Versailles“ von Florida, USA

<p>Queen of Versailles / YouTube</p>

Queen of Versailles / YouTube

Sollte die Pechsträhne der Familie irgendwann doch noch enden und das Projekt abgeschlossen werden, wird das Haus 14 Schlaf- und 30 Badezimmer haben, elf Küchen und eine Garage für 30 Autos. Es soll außerdem eine Bowling- und eine Rollschuhbahn beherbergen sowie fünf Swimmingpools, eine Spielhalle, einen Ballsaal, ein Heimkino, einen Fitnessraum und einen Wellnessbereich. Dazu ist ein Weinkeller für 20.000 Flaschen geplant und ein exotisches Fischaquarium. Auch zwei Tennisplätze, ein Baseballfeld und ein standesgemäßer Garten sollen entstehen.

Kuppelhaus von Cape Romano, Florida, USA

<p>Andy Morffew / Flickr [CC BY 2.0]</p>

Andy Morffew / Flickr [CC BY 2.0]

1981 beschloss der pensionierte Ölingenieur Bob Lee, sich sein ultimatives Traum-Urlaubsdomizil in Cape Romano, Florida, zu bauen. Seine Vision war eine Reihe verbundener Betonkuppeln. Lee begutachtete mehrere potenzielle Standorte, bevor er ein Grundstück kaufte. Und eher er mit dem ehrgeizigen Projekt loslegte, erstellte er in Tennessee sogar ein maßstabsgetreues Modell, um etwaigen Konstruktionsproblemen vorzubeugen.

Kuppelhaus von Cape Romano, Florida, USA

<p>Haydn Blackey / Flickr [CC BY-SA 2.0]</p>

Haydn Blackey / Flickr [CC BY-SA 2.0]

Das Kuppelhaus von Cape Romano war hurrikansicher, netzunabhängig und umweltfreundlich konzipiert. Da es auf Stelzen stand, hoffte Lee, dass es mit Feuerstellen beheizt werden konnte, die auf Betonvorsprüngen unter jedem Raum vorgesehen waren. Die abgerundeten Dächer wiederum sollten die Wiederverwendung des Regenwassers ermöglichen und die Struktur vor dem unberechenbaren Klima der Region schützen. Allerdings hielten die Fenster dem Hurrikan „Andrew“ im Jahr 1992 nicht stand.

Kuppelhaus von Cape Romano, Florida, USA

<p>EdwinWilke / Shutterstock</p>

EdwinWilke / Shutterstock

Der Sturm und der Regen drückten die Scheiben heraus und zerstörten die Innenräume vollständig. Bob Lee und seine Familie hatten keine andere Wahl, als auszuziehen. Um das Ganze noch schlimmer zu machen, führten die Wetterkapriolen und die natürliche Erosion dazu, dass die Insel ihre Form änderte und teilweise ins Meer abrutschte. Im Jahr 2005 traf Hurrikan „Wilma“ auf Florida, die Küste erodierte in der Folge weiter und beschädigte die Fundamente des Hauses. Die lokalen Behörden stuften es daraufhin als unsicher ein. Seither ist es dauerhaft unbewohnt.

Winchester Mystery House, Kalifornien, USA

<p>Winchester Mystery House</p>

Winchester Mystery House

Dieses stattliche Anwesen, das als „Winchester Mystery House“ bekannt geworden ist, befindet sich im kalifornischen San Jose. Dank seiner langen und faszinierenden Geschichte ist es heute ein historisches Wahrzeichen. Die einstige Privatvilla von Sarah Lockwood Pardee Winchester wurde nach dem Tod ihres Ehemannes, einem Waffenmogul, und ihrer kleinen Tochter gebaut. Lady Winchester wollte einen Neuanfang starten und kaufte ein altes Bauernhaus, um das wohl längste Renovierungsprojekt der Welt in Angriff zu nehmen.

Winchester Mystery House, Kalifornien, USA

<p>Winchester Mystery House</p>

Winchester Mystery House

Die millionenschwere Witwe erwarb das Anwesen 1886 und arbeitete bis zu ihrem Tod im September 1922 daran. Im Laufe der Jahrzehnte verwandelte sie das kleine Bauernhaus in eine weitläufige, 2.200 Quadratmeter große Villa mit 10.000 Fenstern, 2.000 Türen und 160 Zimmern. Im Haus stehen Säulen auf dem Kopf, Türen öffnen sich zu massiven Wänden, und mehrere Treppen enden in Sackgassen. Die Baukosten sollen insgesamt knapp 5 Millionen Dollar betragen haben – nach heutigem Geldwert wären das umgerechnet knapp 70 Millionen Euro!

Winchester Mystery House, Kalifornien, USA

<p>Winchester Mystery House</p>

Winchester Mystery House

Was Lady Winchester dazu bewogen hat, all ihre Zeit, Mühe und ihr Geld in das komplexe Bauvorhaben zu stecken, weiß niemand so genau. Es machten Gerüchte über Geister und psychische Probleme die Runde, viele Fragen blieben unbeantwortet. Tatsächlich ist das Anwesen bis heute nicht fertiggestellt und es heißt, dass es darin spukt. Gespenster oder nicht, das Winchester Mystery House ist heute Kult in der Gegend und ein einzigartiges nationales Wahrzeichen der USA.

Hamilton-Palast, England, Großbritannien

<p>Chris Gorman / Getty Images</p>

Chris Gorman / Getty Images

Dieses Anwesen im südenglischen Uckfield ist ein äußerst spektakuläres privates Herrenhaus – zumindest sollte es das werden, als der Bau 1985 begann. Trotz der Arbeiten ist das unfertige Gebäude bis heute eingerüstet und erinnert damit an eine unheimliche Katastrophe. Mit zwei riesigen Flügeln, einer goldenen Kuppel und einem privaten Mausoleum am See wäre der Palast umwerfend gewesen …

Hamilton-Palast, England, Großbritannien

<p>Chris Gorman / Getty Images</p>

Chris Gorman / Getty Images

Das verlassene Gebäude, das größer ist als der Buckingham-Palast in London, wurde von dem umstrittenen Geschäftsmann Nicholas van Hoogstraten in Auftrag gegeben, der einst tausende Gebäude in ganz Großbritannien besessen haben soll. Der Immobilienmagnat wurde im zarten Alter von 21 Millionär und sein Nettovermögen betrug laut dem örtlichen Magazin „Sussex Life“ umgerechnet mehr als eine Milliarde Euro.

Hamilton-Palast, England, Großbritannien

<p>Chris Gorman / Getty Images</p>

Chris Gorman / Getty Images

Der Palast, dessen Bau umgerechnet rund 53 Millionen Euro gekostet haben soll, galt als einer der teuersten (und größten) Privathäuser des Jahrhunderts, die in Großbritannien gebaut wurden. Und das, obwohl nie jemand einzog. Nach fast vier Jahrzehnten ist das Herrenhaus mittlerweile so gut wie verfallen, wird aber weiterhin von einem Sicherheitsdienst streng bewacht. Doch warum wurde aus dem Traumprojekt ein Alptraum?

Hamilton-Palast, England, Großbritannien

<p>Andrew Hasson / Alamy Stock Photo</p>

Andrew Hasson / Alamy Stock Photo

Laut dem zuständigen Architekten Antony Browne hat van Hoogstraten den Ruf, ein äußerst schwieriger Mann zu sein. Tatsächlich wurde er in einem Dokumentarfilm mit den Worten zitiert, er sei bereit, „alles Notwendige“ zu tun, um zu bekommen, was er wolle. Es überrascht daher nicht, dass der Bau des Palastes allerlei Streitigkeiten mit den Nachbarn verursachte, vor allem, als van Hoogstraten beschloss, einen öffentlichen Fußweg zu entfernen, der durch das Anwesen führte. Doch es gibt möglicherweise noch einen weiteren dunklen Grund, warum das Haus bis heute unfertig ist und die Baumaterialien in den überdimensionalen Räumen verstreut liegen.

Hamilton-Palast, England, Großbritannien

<p>Chris Gorman / Getty Images</p>

Chris Gorman / Getty Images

Nicholas van Hoogstraten ist des Öfteren mit dem Gesetz in Konflikt geraten: Er wurde 1968 wegen Körperverletzung zu vier Jahren Haft verurteilt, nachdem er veranlasst hatte, dass eine Handgranate im Haus eines ehemaligen Geschäftspartners landete, der ihm Geld geschuldet haben soll. 2002 wurde er dann wegen Totschlags zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, doch das Urteil wurde später wieder aufgehoben. Während er vor den Strafgerichten als unschuldig galt, wurde er allerdings in einer Zivilklage, in der es um rund 8 Millionen Euro ging, für den Mord verantwortlich gemacht.

Hamilton-Palast, England, Großbritannien

<p>Chris Gorman / Getty Images</p>

Chris Gorman / Getty Images

Auf das halbfertige Haus angesprochen, möglicherweise ein Resultat rechtlicher Konflikte, sagte van Hoogstraten: „Hamilton Palace ist weit davon entfernt, zu ‘zerbröckeln‘, das Haus wurde gebaut, um mindestens 2.000 Jahre zu stehen. Das Gerüst ist nur ein Teil der laufenden routinemäßigen Wartung, die eine solche Immobilie bis zu ihrer Fertigstellung benötigt.“ Anwohner bezeichnen das Anwesen dennoch als „Geisterhaus von Sussex“. Dass es irgendwann noch fertiggestellt wird, gilt als unwahrscheinlich. Wir bleiben dran!