Diese Vorher-Nachher-Fotos zeigen das Ausmaß der Verwüstungen durch Sturzfluten in Spanien
Mindestens 150 Menschen sind in dieser Woche bei Sturzfluten ums Leben gekommen und weitere werden noch vermisst. Am Dienstag haben heftige Regenfälle die ostspanische Provinz Valencia heimgesucht.
Die Überschwemmungen gehören zu den schlimmsten, die Spanien seit Jahrzehnten erlebt hat. Von der Europäischen Weltraumorganisation veröffentlichte Satellitenbilder zeigen das Ausmaß der Verwüstung. Andere Bilder, die Business Insider (BI) geografisch verortet und mit Bildern von Google Street View verglichen hat, zeigen, wie stark die Regenfälle bestimmte Orte in und um Valencia getroffen haben.
Vorher-Nachher-Bilder zeigen das Ausmaß der Verwüstungen in Südspanien
USGS, processed by ESA
Satellitenbilder zeigen Überschwemmngen, die sich von Alzira bis nach Valencia erstrecken.
Dieses Bild des US-Satelliten Landsat-8 zeigt die Landschaft um Valencia am 8. Oktober vor der Sturzflut und am 30. Oktober nach der Überschwemmung.
Zur Veranschaulichung: Von der Stadt Alzira, die in beiden Bildern unten links zu sehen ist, bis Valencia, das oben links abgebildet ist, sind es etwa 45 Kilometer.
Satellite image ©2024 Maxar Technologies
Diese Bilder zeigen die Zerstörung einer Schnellstraße in Spanien.
Die von Maxar Technologies aufgenommenen Satellitenbilder zeigen weitreichende Zerstörungen in der Provinz Valencia. Das Bild zeigt eine Straße, die durch die Fluten beschädigt wurde.
Wie die staatliche spanische Nachrichtenagentur „EFE“ berichtete, seien am Donnerstag rund 300 Menschen aufgrund der beschädigten Straßen von der Rettung abgeschnitten gewesen.
Google Maps; David Ramos/Getty Image
Die Sturzfluten stapelten Autos übereinander.
Das Gebiet Sedaví in Valencia ist auf diesen Bildern von vor und nach den Sturzfluten kaum wiederzuerkennen.
Die Fluten warfen Autos auf die Seite, überfluteten Autobahnen, schnitten Hauptstraßen ab und beschädigten viele Häuser. Einige waren gezwungen, auf ihre Dächer zu fliehen und auf Rettung zu warten.
Spaniens Premierminister Pedro Sánchez sagte am Donnerstag, dass die Regierung mehr als 1800 Polizisten, 750 Zivilgardisten und 200 Soldaten eingesetzt habe, um bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten zu helfen, berichtete „EFE“.
Google Maps; Pablo Miranzo/Anadolu via Getty Images
Das schlammige Wasser färbte Straßen und Gebäude braun.
Dieses Ufer befindet sich in Paiporta, südlich von Valencia-Stadt, wo mindestens 62 Menschen durch die Überschwemmungen getötet wurden, darunter auch einige ältere Menschen.
Eine Schlucht durchzieht die Gemeinde Paiporta. Als der Sturm durchgezogen sei, sei die Schlucht über die Ufer getreten und habe den gesamten zentralen Bereich überflutet, in dem ältere Häuser und ältere Menschen gelebt hätten, berichtete der spanische Sender RTVE.
Die Bürgermeisterin von Paiporta, Maribel Albalat, sagte zu RTVE, man habe keine Warnung vor der drohenden Gefahr erhalten und die Menschen seien von den Fluten überrannt worden.
Google Maps; Ahmed Abbasi/Anadolu via Getty Images
Es handelt sich um die schlimmsten Überschwemmungen, die Spanien seit Jahrzehnten erlebt hat, und die Menschen waren nicht darauf vorbereitet.
Der Sturm wurde durch einen sogenannten Kaltlufttropfen verursacht, bei dem warme Luft schnell aufsteigt und riesige sogenannte Cumulonimbus – Gewitterwolken – bildet, die dann sintflutartige Regengüsse auslösen können.
Plötzliche, katastrophale Regenereignisse werden mit dem globalen Temperaturanstieg weltweit immer mehr zu einem Problem, vor allem weil wärmere Luft mehr Feuchtigkeit enthält.
In einem Phänomen, das einige Wissenschaftler als „Weather-Whiplash“ – also als eine Art „Wetter-Schlag“ – bezeichnen, schwanken viele Teile des Planeten heftig zwischen extremer Trockenheit und extremen Überschwemmungen.
„Man kann inzwischen wirklich auf jeden Kontinent gehen, zu jeder Jahreszeit, und in diesem Punkt etwas finden“, sagte Daniel Swain, ein Klimawissenschaftler, der das Phänomen an der University of California in Los Angeles studiert, zu BI im Januar 2023. Kurz zuvor hatten starke Überschwemmungen die Dürre in Kalifornien durchbrochen.
Google Maps; Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images
Tausende konnten gerettet werden, doch viele weitere sind noch eingeschlossen.
Die Zahl der Vermissten ist nach wie vor unklar, berichtet „EFE“. Es wurden aber schon rund 3400 Menschen gerettet.
Da sich die Erde in den kommenden Jahrzehnten weiter aufheizt, werden Dürren und Regenfälle wahrscheinlich immer extremer werden.
Das ist einer der vielen Gründe, warum Wissenschaftler Unternehmen, Länder und Industriezweige dazu auffordern, ihre Kohlenstoffemissionen drastisch zu senken.
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