Eckig statt rund: Darum gibt es in Japan quadratische Wassermelonen
Wenn es draußen richtig heiß ist, gibt es nichts Erfrischenderes als eine schön gekühlte, feste und süße Wassermelone. Mit wenig Kalorien und einem Wasseranteil von rund 95 Prozent ist sie außerdem gesund, nur der Transport der kiloschweren und kullerfreudigen Frucht ist etwas mühsam. Weswegen in Japan seit Jahrzehnten eckige Wassermelonen gezüchtet werden.
Für den Geschmack von Wassermelonen ist der Reifegrad ganz entscheidend. Ist die Melone zu unreif, schmeckt sie fad, ist sie zu reif, wird das herrlich feste Fleisch mehlig. Hohl sollte die Melone klingen, wenn man darauf klopft, und dann gibt es ja noch unterschiedliche Formen und Farben. Rund und dunkelgrün, oval mit helleren und dunkleren Streifen und das Fleisch rosa, mit oder ohne Kernen oder auch gelb. In Japan kommt noch eine weitere Fruchtform hinzu, die durchaus speziell ist: eckig.
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Eckig ist einfach praktischer
Die kubische Wassermelone ist eine japanische Erfindung mit durchaus praktischem Hintergrund. Im Kühlschrank gelagert und für den Verkauf in Kisten gepackt, brauchen Wassermelonen viel Platz. Und genau dieser lässt sich effizienter ausnutzen, wenn die Früchte nicht rund oder oval sind, sondern eckig, wodurch sie auch leichter gestapelt werden können.
Nur die schönsten Früchte haben später Ecken
Zum ersten Mal gezüchtet wurde eine eckige Wassermelone vor Jahrzehnten von einem Landwirt in der japanischen Stadt Zentsuji, wo die patentierten Früchte in besonderer Gestalt noch heute gezogen werden. Und das geht so: Bis sie die Größe eines Handballs haben, wachsen die Wassermelonen ganz normal heran. Nur die schönsten Exemplare werden dann in 18 x 18 cm große Glaskästen gepackt, wo sie genügend Licht haben und dort bleiben, bis sie die gewünschte Größe erreicht haben.
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Williams-Birnen reifen ähnlich
Pro Jahr werden auf diese Art nur wenige hundert Wassermelonen gezogen, die sehr viel teurer als ihre runden Verwandten sind und vor allem auch zur Dekoration und weniger zum Verzehr verkauft werden. Das Prinzip der im Glas gereiften Frucht ist übrigens auch hierzulande bekannt und wird zum Beispiel bei Williams-Birnen-Brand angewendet. Gute Brennereien stülpen die Gefäße tatsächlich im Frühling über vielversprechende Zweige mit Knospen, so dass die Birne, die reif ja nie durch den Flaschenhals passen würde, tatsächlich im Gefäß reift. Theoretisch kann also jeder, der seine Wassermelone lieber eckig als rund haben möchte, einen Selbstversuch im eigenen Garten starten.
VIDEO: Die eckigen Wassermelonen im Bewegtbild bewundern!
