Eis, Eis, Baby: Zahlen und Fakten zur süßen Sommer-Versuchung

Sommer ohne Eis? Undenkbar. In den heißen Monaten kommt keiner an der süßen Abkühlung vorbei – egal, ob am Stiel, aus der Softeismaschine, hausgemacht oder in der Waffel aus der Diele nebenan. Doch welches Eis naschen die Deutschen am liebsten, wie viel davon, und in welchem Land zahlt man für eine Kugel fast doppelt so viel wie bei uns? Ein paar coole Fakten über die Sommerversuchung Nummer 1.

Wie viel Eis essen wir?

Sollte es mit dem Fußball vorerst nicht klappen wollen, dürfen wir uns zumindest in einer Sache Europameister nennen: Niemand produziert so viel Eis wie Deutschland. 2018 waren es 517 Millionen Liter, 6 mehr als die zweitplatzierten Italiener. Mit 9000 Eisdielen gibt es in Deutschland außerdem so viele wie in keinem anderen europäischen Land.

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Wer isst uns also das ganze Eis weg? In Sachen Konsum liegen wir nämlich im unteren Mittelfeld. 5,5 Kilo verdrückt jeder Deutsche pro Jahr. Zum Vergleich: Spitzenschlecker Estland kommt auf einen Pro-Kopf-Verbrauch von 12,5 Kilo jährlich, gefolgt von Belgien (11,1 Kilo) und Litauen (8,9 Kilo).

Die Vielfalt ist unendlich – doch wollen wir sie überhaupt?

Dank immer neuer kreativer Ideen verrückter Eismacher gibt es mittlerweile Matchaeis, Schwarzbroteis, Käsekucheneis, Gurkeneis, Biereis, Proseccoeis, veganes Casheweis... die Liste geht endlos weiter. Sicherlich probieren wir das gerne mal, doch die Lieblingssorten der Deutschen zeigen, dass Experimente höchstens die Ausnahme sind. Der unangefochtene Favorit bei den Deutschen ist und bleibt das Vanilleeis, gefolgt von Schokolade, Erdbeere, Stracciatella und Amarena.

Da beliebte Eissorten italienische Namen haben, wird indes immer wieder angenommen, dass das Eis in Italien erfunden wurde. Seinen Ursprung hat es allerdings in China, wo schon vor 5000 Jahren gehobeltes Natureis mit Getränken geschmacklich aufbereitet wurde, um im Sommer für eine genussvolle Abkühlung zu sorgen. Und auch der amtierende Eis-Weltmeister – ja, das gibt es tatsächlich - kommt nicht aus Italien, sondern aus Frankreich, allerdings war Italien als Titelverteidiger und Gastgeber vom jüngsten Wettbewerb ausgeschlossen.

Früher war alles billiger – doch im Vergleich kommen wir noch gut weg

Ach, waren das noch Zeiten, in denen die Kugel Eis 20 Pfennig gekostet hat – in den guten alten Siebzigern war das vielerorts noch der Fall. Doch der Eis-Preis stieg mit den Kosten seiner Rohstoffe: Milch, Zucker, Früchte und Nüsse werden eben auch nicht billiger. Nun arbeitet die eine Eisdiele vielleicht mit Milch und Sahne vom Biobetrieb, frischen Früchten und echter Vanille, während der anderen Milchpulver und Aromen reichen, und auch durch unterschiedliche Mietpreise variieren die Preise stark. Im Schnitt zahlt man für eine Kugel Eis in Berlin jedoch 1,44 Euro und 1,52 in München.

Geht das so weiter, dürften kommende Generationen mit einem ähnlich nostalgischen Seufzer auf die aktuellen Preise zurückblicken, wie wir es heute tun. 1985 lag der Preis einer Kugel im Schnitt noch bei 30 Pfennig - für den heutigen Preis einer Kugel hätte man zur damaligen Zeit also noch etwa 10 bekommen. Und noch vor fünf Jahren zahlte man um die 1,20 Euro pro Kugel.

Eis aus der Truhe: Die beliebtesten Eismarken der Deutschen

Bevor sich jetzt jemand vor lauter Empörung an seiner Waffel verschluckt, sollten wir in stiller Anteilnahme einen Blick auf Irland werfen. Denn im europäischen Vergleich ist das deutsche Eis geradezu ein Schnäppchen. In Dublin zahlt man im Schnitt für eine Kugel Eis 3,50 Euro, in Barcelona 2,50 Euro und in Amsterdam 1,74 Euro.

Im Vergleich mit den armen Iren sparen wir bei jeder Kugel also rund 2 Euro. Darauf erstmal ein Eis!