Erstmals Trans- und nichtbinäre Figuren bei "Star Trek"

“Star Trek” sah sich schon immer als Ort der Diversität. Nun schreibt das Science-Fiction-Franchise mit zwei neuen Charakteren erneut Geschichte.

Mit Spannung wird die neue Staffel der CBS-Serie "Star Trek: Discovery" erwartet. (Bild: Gabe Ginsberg/Getty Images)
Mit Spannung wird die neue Staffel der CBS-Serie "Star Trek: Discovery" erwartet. (Bild: Gabe Ginsberg/Getty Images)

Mit den Schauspielern Ian Alexander und Blu del Barrio gewinnt das “Star Trek”-Universum wieder einmal neue Facetten hinzu. Die Sci-Fi-Serie “Star Trek: Discovery”, die in den USA auf dem Streaming-Sender CBS All Access und in Deutschland auf Netflix läuft, geht Mitte Oktober in ihre dritte Staffel. Del Barrio wird dann als Adira zu sehen sein, die erste nicht-binäre - also weder männliche noch weibliche - Figur in der mittlerweile über 50-jährigen Geschichte von “Star Trek”. Alexander wird wiederum mit der Rolle des Gray den ersten Transgender-Charakter verkörpern.

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Vor drei Jahren hatte die Serie schon einmal Schlagzeilen gemacht, weil sie mit Lieutenant Commander Stamets, gespielt von Anthony Rapp, und Dr. Culber (Wilson Cruz) erstmals ein offen schwules Paar bei “Star Trek” zeigte, das zudem zum Hauptcast der Serie gehört. Nun folgt mit Alexander und del Barrio der nächste Schritt. Dafür arbeiteten die Produzenten eng mit GLAAD zusammen. Die gemeinnützige Organisation ("Schwule und Lesbische Allianz gegen Diffamierung") setzt sich für eine faire und inklusive Darstellung von LGBTQ-Figuren in Filmen und Serien ein.

Der 19-jährige Ian Alexander ist Fans aus der Netflix-Serie “The OA” bekannt und freut sich sichtbar über seine neue Aufgabe im “Star Trek”-Team, wie er auf Twitter schreibt: “Ich habe sehnsüchtig auf den Tag gewartet, an dem ich die Neuigkeit mit allen teilen kann!!!”

Auch Co-Star Anthony Rapp ist über die beiden Neuankömmlinge mehr als begeistert. In Großbuchstaben brachte er seine Freude auf Twitter zum Ausdruck: “Ich kann es gar nicht erwarten, dass ihr diese schönen Seelen und wundervollen Künstler kennenlernt.” Er sei so stolz auf die beiden und froh, sie als Teil der Serie begrüßen zu dürfen, schrieb Rapp, nachdem er das gut gehütete Geheimnis endlich nicht mehr für sich behalten musste.

“Adiras Geschichte spiegelt meine eigene”

Blu del Barrio ist selbst ebenfalls nicht-binär und benutzt im Englischen die Pronomen “they” und “them”. In einem Interview mit GLAAD gab del Barrio den Fans schon mal einen kleinen Einblick in die neue Rolle: “Adira ist ein wundervoll komplexer Charakter. Erstaunlich intelligent, aber gleichzeitig auch noch ein Kind.” Auch persönlich ist die Rolle ein großer Schritt für del Barrio: “Als ich die Zusage bekam, hatte ich der Mehrheit meiner Familie und Freunde noch nicht erzählt, dass ich nicht-binär bin.” Es habe sich angefühlt, als ob das Universum gesagt hätte: Los jetzt!, sagte del Barrio in dem Interview. “Auf gewisse Weise spiegelt Adiras Geschichte also auch meine eigene.”

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Auch die Produzenten der Serie sind aufgeregt über die neuen Storylines. Executive Producer Michelle Paradise erzählte der Website Deadline, die neuen Charaktere seien außergewöhnlich. Das Team freue sich darauf, ihre Geschichten “mit Empathie, Verständnis, Empowerment und Freude” zu erzählen. Ganz im Sinne der “Star Trek”-Philosophie also: Schließlich setzte “Star Trek” von Beginn an darauf, auch unterrepräsentierte Gruppen zu zeigen und eine Zukunft zu zeichnen, in der ungeachtet von Herkunft, Geschlecht, Identität oder sexueller Orientierung Gleichberechtigung herrscht.

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