Experten( )Wissen: 5 Dinge, die man vor dem Schlafengehen nicht tun sollte

Schlafmedizinerin Prof. Dr. Dr. Kneginja Richter im exklusiven Interview

Im Schlaf läuft das Immunsystem auf Hochtouren, der Körper schüttet massenweise Wachstumshormone zur Regeneration aus und während des Träumens kommt der Geist zur Ruhe. Gegenüber Yahoo Life erklärt die Schlafmedizinerin Prof. Dr. Dr. Kneginja Richter, was man zugunsten eines guten Schlafes auf jeden Fall vermeiden sollte:

Frau schläft in weißen Laken
Guter Schlaf ist wichtig - und kann mit ein paar Regeln begünstigt werden. (Symbolfoto: Getty)

1. Alkohol trinken

Wenn man ein Glas Wein oder ein paar Bier trinkt, wird man in den meisten Fällen müde. Man kann also leichter einschlafen, aber nach zwei Stunden ist der Alkohol meistens wieder aus dem Körper ausgeschieden und dann kommt es zu einem aufputschenden Gegeneffekt. Viele Menschen werden dann zappelig und unruhig im Bett, die Schlaftiefe wird gestört. Dadurch ist der Schlaf weniger erholsam und man fühlt sich am nächsten Tag nicht ausgeschlafen.

2. Ständig auf die Uhr schauen

Wer nicht schlafen kann, sollte nicht andauernd die Uhrzeit kontrollieren. Meistens können die Menschen deshalb nicht schlafen, weil sie unruhige Gedanken haben. Sie machen sich Sorgen und können nicht abschalten. Wenn man dann immer auf die Uhr schaut, lässt das die Gedanken weiter kreisen.

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Dann denkt man so etwas wie: “Jetzt kann ich wieder nicht einschlafen“, oder: “Jetzt bin ich wieder um drei Uhr wach“. Dann hat man zum Beispiel Angst, dass man sich in der Arbeit nicht konzentrieren kann. Und dadurch bleibt man erst recht die ganze Nacht wach.

3. Sich Blaulicht von Bildschirmen aussetzen

Blaulicht am Abend wirkt sich schlafstörend aus. Um das zu vermeiden, sollte man zwischen 19 Uhr und 6 Uhr den Nachtsichtmodus auf dem Handy einstellen. Der Blaufilter ist auch wichtig, wenn man sich auf dem Tablet oder dem Fernseher etwas anschaut. Wer ein älteres Fernsehermodell hat, bei dem man das Blaulicht nicht ausschalten kann, kann sich auch eine Brille mit Blaulichtfilter kaufen.

4. Horrorfilme oder -serien anschauen

Egal, ob wir Horrorfans sind oder nicht: Jede Szene mit Blut und Gewalt prägt sich im Gehirn ein und macht uns unbewusst unruhiger. Darum sollte man sich abends nichts anschauen, was Angst macht. Die Visualisierung von Gewalt hat einen enormen Effekt und die Bilder prägen sich im Gehirn ein. Bei Krimis in Buchform ist das nicht so schlimm, da wir das Gelesene selbst in Bilder übertragen.

5. Licht brennen lassen

Zum Schlafen braucht man das Hormon Melatonin, das nur in der absoluten Dunkelheit freigesetzt wird. Am besten ist es also, wenn das Schlafzimmer mit Rollläden oder ähnlichem komplett abgedunkelt ist. Wenn Kinder Angst haben, weil sie nachts aufwachen, zu den Eltern gehen wollen und im Dunkeln stolpern könnten, sollten die Eltern ein kleines Nachtlicht in der Steckdose anlassen. Eine richtige Lampe sollte nachts aber in keinem Kinderzimmer brennen.

Unsere Expertin: Prof. Dr. Dr. Kneginja Richter, MHBA

Prof. Dr. Dr. Kneginja Richter ist Chefärztin der CuraMed Tagesklinik Nürnberg GmbH und Professorin an der Technischen Hochschule Nürnberg. Die Schlafmedizinerin und Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie ist außerdem Sprecherin des Wissenschaftlichen Komitees der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin.

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