Experten( )Wissen: 5 Lebensmittel, die ein Ernährungsprofi nie im Supermarkt kaufen würde
Eine Ernährungswissenschaftlerin im exklusiven Interview
In Supermarktregalen reihen sich die unterschiedlichsten Lebensmittel aneinander, die es oft auch noch in verschiedenen Ausführungen und von unterschiedlichen Herstellern gibt. Welche davon sie nie anrühren würde, erzählt die Ernährungswissenschaftlerin Caroline Cornfine im Gespräch mit Yahoo Life.
1. Agavensirup
"Agavensirup würde ich niemals im Supermarkt kaufen. Wenn mir irgendjemand etwas anbietet, von dem er sagt, es sei ohne Industriezucker, sondern mit Agavendicksaft gesüßt, rollt es mir die Fußnägel auf. Das klingt erst einmal super gesund als natürliche Zuckeralternative. Tatsächlich besteht Agavendicksaft aber zu 100 Prozent aus Fructose, was für unseren Stoffwechsel viel schädlicher ist als weißer Industriezucker. Zu viel Fructose führt zu Fettleber und vielen anderen Stoffwechselstörungen. Dasselbe gilt übrigens auch für alle anderen Dicksäfte wie zum Beispiel Birnendicksaft."
2. Zuchtlachs
"Statt zu Zuchtlachs würde ich immer zu Bio- oder am besten Wildlachs greifen. Sogar den würde ich wegen der extremen Überfischung nur ab und an kaufen. Aber Zuchtlachs ist derart überlastet mit Schwermetallen wie Quecksilber und Antibiotika, das den Tieren gegeben wird, damit sie auf so engem Raum einigermaßen überleben und groß werden, dass ich das gar nicht hinunterbekommen würde."
3. Smoothies
"Fertige Smoothies, die es im Supermarkt en masse zu kaufen gibt, lasse ich ebenfalls stehen. Man muss sich nur die Zutatenliste anschauen, um zu sehen, dass das mit einem echten Smoothie nichts zu tun hat und fast nur aus Fruchtsaft besteht. Dementsprechend ist es auch genauso zuckerhaltig wie normale Fruchtsäfte. Der Anteil an wirklich püriertem Obst und Gemüse ist gleich Null.
Da sollte man lieber frisches Obst und Gemüse, das man gerne mag, in den Mixer schmeißen und pürieren. Noch besser wäre es, wenn man das Ganze frisch am Stück verzehren würde, weil die Aufspaltung und das Kleinhexeln dem Körper schon Einiges an Arbeit abnimmt. Aber die fertigen Smoothies sind eine absolute Mogelpackung und Zuckerbombe."
4. Sonnenblumenöl
"Sonnenblumenöl ist ein pflanzliches Öl und damit wertvoller als tierische Fettquellen. Darüber hinaus hat es den Vorteil, dass es relativ hoch erhitzbar und damit auch zum Braten geeignet ist. Es hat aber ein schlechtes Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren, was wiederum nicht optimal für unsere Blutfettwerte ist und damit die Entwicklung von Bluthochdruck fördert. Da würde ich lieber auf Rapsöl umsteigen, bei dem das Verhältnis dieser beiden Fettsäuren wesentlich besser ist."
5. Brötchen
"Ich würde generell keine Discounterbrötchen kaufen. Diese Brötchen werden oft mit wahnsinnig vielen Konservierungsmitteln und Zusatzstoffen gebacken, die die Teigreifung beschleunigen. Wenn der Teig auf diese Art enzymatisch gereift wird, bilden sich sogenannte FODMAPS. Das sind Kohlenhydrate und Zuckeralkohole, die in den Dickdarm wandern und dort von den Darmbakterien fermentiert werden, was oftmals für Schwierigkeiten bei der Verdauung sorgt.
Von gerösteten Kichererbsen bis zum Wrap: Das sind die zehn besten Mittagessen für die Mittelmeerdiät
Viele Leute meinen zum Beispiel, sie vertragen keinen Weizen. Dabei reagieren sie einfach auf diese FODMAPs. Brötchen würde ich also entweder beim richtigen Handwerksbäcker kaufen oder selbst backen. Das geht mit ganz wenigen Zutaten wie Dinkelmehl, ein bisschen Hefe, Wasser, Salz und etwas Zeit. Lässt man den Teig über Nacht gehen, kann man ohne jegliche Zusatzstoffe richtig gute Brötchen backen."
Unsere Expertin: Caroline Cornfine
Caroline Cornfine ist Ernährungswissenschaftlerin und bezeichnet sich selbst als "Foodie durch und durch". Die zweifache Mutter und Sportlerin ist außerdem die Autorin der Bücher "Die Triathlonbibel" und "Smoothies und Powerdrinks für Ausdauersportler" und schreibt für das Familien-Blogmagazin Brodzeit.
VIDEO: Ernährung: Darum sind "Cheat Days" schlecht fürs Immunsystem