Faktenchecker wird abgeschafft: Mark Zuckerberg macht es wie Elon Musk
Der Internet-Konzern Meta hat eine große Umstellung für seine Plattformen Facebook und Instagram angekündigt - und orientiert sich damit ganz am Kurznachrichtendienst X von Elon Musk. Das gab Mark Zuckerberg in einem Video-Statement bekannt.
Facebook und Instagram schmeißen den Faktenchecker raus. Wie schon beim Kurznachrichtendienst X von Elon Musk soll der Wahrheitsgehalt von Inhalten auf den Plattformen des Internet-Konzerns Meta künftig nicht mehr von Dritten geprüft werden.
Wie Mark Zuckerberg am Dienstag in einem Video-Statement auf Instagram mitteilte, können Nutzer und Nutzerinnen stattdessen mutmaßlich falsche oder irreführende Aussagen als solche kennzeichnen und zusätzliche Informationen bereitstellen. Damit orientiere sich Meta an den "Community Notes" des sozialen Netwerks X. Der Facebook-Konkurrent steht insbesondere seit der Übernahme durch Elon Musk wegen der Verbreitung von Hassrede und Falschbehauptungen in der Kritik.
"Regierungen und etablierte Medien haben darauf gedrängt, mehr und mehr zu zensieren"
Nach dem ersten Wahlsieg von US-Präsident Donald Trump im Jahr 2016 hatte sich Mark Zuckerberg eigentlich noch vehement gegen die Verbreitung von Fehlinformationen und Hetze auf seinen Plattformen eingesetzt. Mit den Ergebnissen der 2016 eingeführten Inhalts-Moderation sei der Tech-Boss allerdings nicht zufrieden gewesen. "Wir machen zu viele Fehler, frustrieren unsere Nutzer und stehen der freien Meinungsäußerung, die wir ermöglichen wollen, zu oft im Weg", begründete Zuckerberg die Entscheidung.
"Regierungen und etablierte Medien haben darauf gedrängt, mehr und mehr zu zensieren", führte der Unternehmer weiter aus. Schon in der Vergangenheit hatte Zuckerberg eingeräumt, dass Facebook auf Druck der Biden-Regierung Corona-Beiträge zensiert hatte und "im Nachhinein und mit neuen Informationen" einige Entscheidungen so inzwischen nicht mehr getroffen hätte.
Im Zuge der wegfallenden Faktenchecks kündigte Meta außerdem an, dass die Hinweise auf zusätzliche Informationen bei geprüften Inhalten zurückhaltender ausfallen werden. Bislang hatten sich Nutzerinnen und Nutzer durch Warnhinweise in Bildschirmgröße klicken müssen, bevor sie den fraglichen Beitrag überhaupt sehen konnten.