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Fashionweek is over - Wenn der Zirkus weiterzieht...

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Die Fashionweek ist vorbei und hinterlässt verschiedene Dinge und Eindrücke. Ich habe vor allem wieder Bodylotionpröbchen für ein Jahr und schwere Beine.

Fashionweek - seit wann ist das so in?

Seitdem wir in dem Zeitalter der sozialen Medien leben, wollen wir alles, was der andere auch hat. Und damit meine ich auch wirklich: ALLES. Jenny aus der 5c ist jetzt erwachsen und hat ein Sixpack? Will ich auch! Dabei hasse ich Sport. Aber hey, es ist in, sportlich zu sein!
Janina aus dem Nachbardorf postet andauernd Foodporn und vor allem ihre Pizzen sehen unfassbar gut aus? Ich will das auch alles essen! Aber wollte ich nicht gerade noch ein Sixpack? Egal, ich will beides!
Die Ex von meinem Ex ist jetzt Fashionbloggerin und geht auf die Fashionweek? Ich will auch! Dabei kann ich Badminton nicht von Balenciaga unterhalten, aber hey, es ist in, modisch zu sein!

Und genau dieses Klientel läuft auch auf der Fashionweek herum. Man könnte wirklich nach jedem existenten und nonexistenten Designer fragen - alle hätten eine Meinung.

“Und, wie fandest du Anja Gockel?”
“Ja, also die Kleider waren der HAMMER, einfach typisch Anja, ich war soo amazed by it, oh my gosh, es war so perfect.”

“Und Trick aus Entenhausen, wie hat dir die Show da gefallen?” “Oh ja, woooow, ich was so blown away, also Trick hat sich mal wieder selbst übertroffen mit seiner….Mode…ja. Fan-tas-tisch.”

Aber warum sind sie dann da?

Weil sie es können. Sie haben sich an PR Leute gewandt oder schmuggeln sich in Shows, indem sie einfach 5 Minuten vor Showbeginn am Counter stehen und nach einer liegengelassenen Karte fragen. Und was ist für einen Designer schlimmer als eine überfüllte Show? Keine überfüllte Show. Genau diese Leute sind übrigens dann die, die bei Instagram posten “Thanks for having me Designer XY, it was amazing as usual”. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie viele Leute ich getroffen habe, die stolz erzählt haben, sie waren auf so vielen Shows, dass sie vergessen haben, bei wem alles. Auf die Frage “Und warum warst du dann da?” habe ich nur verständnislose Blicke geerntet. Schlimmer hätten sie nur gucken können, wäre ich mit einem Döner vor’s Zelt gekommen. Pardon, vor’s Eisstadion, denn das Zelt am Brandenburgertor musste der gröhlenden Fanmeile weichen, wie alle zwei Jahre im Sommer.

Aber an sich lohnt es sich ja immer wieder. Bodylotion habe ich zuletzt vor drei Jahren gekauft, genauso wie Handseife oder Faltencreme. Sowas findet sich in absolut jeder Goodiebag, die man auf Events und Shows in die Hand gedrückt bekommt. Ich würde mich so freuen, wenn das nächste mal etwas zu essen drin wäre, denn durch das Verteilen der Haaaappenings auf mehrere Bezirke war es diesmal eine unfassbare Rennerei. Aber stellt euch vor, ihr öffnet eine Goodiebag, und ein Butterbrot wie von Mutti und eine Banane wären drin. Vielleicht noch Wodk, äh, Wasser, um besser durch den Tag zu kommen. Ein Traum.

Ein Traum wird übrigens auch bleiben, dass nur noch Leute zur Fashionweek gehen, um die Arbeit der Anderen zu bewundern, anstatt sich und die daraus resultierenden Instagramfotos.

Aber eins muss ich sagen: Die Designer haben wirklich ganze Arbeit geleistet. Wenn auch vielleicht nicht Trick von Entenhausen, aber wer weiß, während der Fashionweek ist alles möglich. Sogar, dass man Menschen essen sieht. Im letzten Post könnt ihr noch mehr über die “Hunger Games Reloaded” erfahren.