Ferkelkräuter

Ferkelkraut 'Hypochaeris glabra'
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Ferkelkräuter gehören zur großen Gruppe der gelbblühenden Korbblütler. Die Wildstauden sind bei Wildbienen beliebt, aber leider für Pferde nicht ungefährlich. Daher sind sie auf Weiden nicht gern gesehen.

Herkunft

Ferkelkräuter, botanisch Hypochaeris genannt, gehören in die große Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae). Die rund 60 verschiedenen Arten dieser Pflanzengattung sind in Europa und Teilen Asiens sowie in Nordafrika und Südamerika heimisch. In Nordamerika sind sie als Neophyten in der Natur zu finden. Hier bei uns in Mitteleuropa findet man vier Ferkelkraut-Arten.

Die Pflanzen wachsen gern auf extensiv bewirtschafteten Wiesen, auf Halbtrockenrasen, in Heiden sowie an Waldrändern. Der deutsche Name Ferkelkraut soll daherkommen, dass die Blätter wohl früher als Futter für Schweine gesammelt wurden. Eine andere Interpretation des Namens ist der Vergleich der fein borstigen Behaarung von Ferkeln mit den borstig behaarten Blättern des Ferkelkrautes.

Aussehen und Wuchs

Die Pflanzen werden je nach Art etwa 40 bis 90 Zentimeter groß. Ferkelkräuter bilden erst eine bodenständige Blattrosette und dann einzelne oder mehrere, dünne Blütentriebe. Diese werden unterhalb der Blütenkörbe dicker, was ein gutes Bestimmungsmerkmal für diese Pflanzengattung ist.

Die Blätter der Blattrosetten können ungeteilt oder fiederteilig sein sowie lanzettlich bis elliptisch. Sie sind bei den meisten Arten ober- und vor allem unterseits kurz borstig behaart. Daran kann man Ferkelkraut auch vom sehr ähnlichen Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis, früher Leontodon autumnalis) unterscheiden. Die Blütenstängel der Ferkelkraut-Arten tragen meist nur kleine Schuppenblätter. Ihre Wurzel ist als Pfahlwurzel ausgebildet und die Pflanzen enthalten Milchsaft, ähnlich wie der Löwenzahn.

Gelbe Blütenkörbchen vom Ferkelkraut
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Die Blütenkörbchen stehen einzeln an den teilweise recht langen Blütenstängeln. Sie enthalten nur Zungenblüten, die gelb gefärbt sind. Umgeben sind die Korbblütenstände von zahlreichen, meist schuppenförmig anliegenden Hüllblättern. Diese können bei einigen Arten auch rötlich gestreift sein. Ferkelkraut wird gern von Wildbienen besucht und bestäubt. Die nur bis mittags geöffnete Blüten tragen außer Pollen auch Nektar. Die lange Blütezeit der Pflanzen reicht von etwa Mai bis in den September.

Vertreter der Gattung Hypochaeris bilden, wie alle Korbblütler, sogenannte Achänen als Früchte aus. Dies sind spezielle einsamige Schließfrüchte, die mit einem zumeist flugfähigen Anhängsel, dem Pappus, versehen sind. Bei den Ferkelkräutern sind die Achänen ähnlich wie beim Löwenzahn flugfähig und werden durch den Wind verbreitet.

Standort und Boden

Ferkelkraut mag, je nach Art, kalkarmen oder schwach kalkhaltigen, nicht zu stickstoffreichen Boden. Dieser sollte, je nach Art sandig bis lehmig sein. Die Wildstauden mögen sonnige bis leicht schattige Plätze.

Pflegetipps

Am richtigen Standort gesät und eingewurzelt, brauchen Ferkelkraut-Vertreter keine besondere Pflege. Sie vermehren sich dann auch häufig durch Selbstaussaat von allein.

Ferkelkraut im Garten verwenden

Vor allem das Gewöhnliche Ferkelkraut lässt sich im Garten bei geeigneten Bodenbedingungen in Wildstaudenflächen integrieren. Die jungen Blätter und Blüten sind für Menschen auch genießbar und lassen sich vor allem im Frühjahr für Wildkräutersalate nutzen. Sie schmecken milder als zum Beispiel Löwenzahn. Für Pferde gelten die Pflanzen als gefährlich.

Gelbe Blüten des Gewöhnlichen Ferkelkrauts
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Wichtige Ferkelkraut-Arten und -Sorten

Gewöhnliches Ferkelkraut (Hypochaeris radicata) ist mehrjährig und wird bis zu 70 Zentimeter groß.

Geflecktes Ferkelkraut (Hypochaeris maculata) lässt sich durch die rötlichen Flecken auf den Blättern von den anderen Arten unterscheiden. Die Pflanze wird bis zu 70 Zentimeter groß und kommt hauptsächlich in Südosteuropa vor.

Kahles Ferkelkraut (Hypochaeris glabra) wächst einjährig und wird nur etwa 40 Zentimeter groß. Es wächst vornehmlich auf Sandböden. Das Laub der Pflanze ist unbehaart.

Das Einköpfige Ferkelkraut (Hypochaeris uniflora) gilt hierzulande als extrem selten.

Vermehrung

Die Vermehrung von Ferkelkraut erfolgt ausschließlich durch ihre Samen, egal ob die Arten ein- oder mehrjährig wachsen. Die Samen gehören zu den Lichtkeimern und werden nur dünn mit Erde bedeckt. Die Aussaat kann von März bis September erfolgen.

Krankheiten und Schädlinge

Das für den Garten interessante Gewöhnliche Ferkelkraut gilt als robust.