Fettleber bleibt oft unbemerkt, ist aber höchst gefährlich – nicht nur Alkoholkonsum ist der Auslöser

Obwohl eine Fettleber erst keine Beschwerden verursacht, kann sie langfristige Folgen haben. - Copyright: picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose
Obwohl eine Fettleber erst keine Beschwerden verursacht, kann sie langfristige Folgen haben. - Copyright: picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose

Der Begriff Fettleber ist weit verbreitet — aber nicht alle wissen, was wirklich dahinter steckt. In Deutschland waren 2022 knapp 23 Prozent der Bevölkerung betroffen, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (kurz DGVS).

"Das kommt vom Bierbauch", denkt ihr jetzt vielleicht. Doch das ist nicht unbedingt richtig. Viele verschiedene Faktoren können zu einer Fettleber führen. Und: Sie ist häufig nur schwer festzustellen.

Nicht nur durch Alkohol: Das sind die Ursachen einer Fettleber

Bei der Fettleber handelt es sich – wie es der Name schon vermuten lässt – um eine Erkrankung, bei der die Leberzellen zu viel Fett aufnehmen, erklärt die Deutsche Leberhilfe.

Gefährlich wird sie vor allem dann, wenn sie sich entzündet (das wird auch Steato hepatitis genannt). Das Problem: Möglicherweise merkt ihr nicht sofort, dass ihr an einer Fettleber leidet.

Experten unterscheiden zwischen einer milden (dabei sind weniger als ein Drittel der Leberzellen betroffen), der mäßigen (etwa zwei Drittel der Zellen sind betroffen) und der schweren Fettleber, bei der über zwei Drittel der Leberzellen betroffen sind.

Grundlegend gibt es zwei Arten einer Fettleber: die alkoholische (kurz AFL) und die nicht-alkoholische (NAFL).

Die Ursache für eine alkoholische Fettleber ist ein hoher Alkoholkonsum. Sie kann der erste Schritt in einer Reihe von Leberschäden sein, die zu schwerwiegenderen Erkrankungen wie Leberzirrhose führen können.

Eine nicht-alkoholische Fettleber kann viele andere Gründe haben. So können zum Beispiel Übergewicht, die Einnahme bestimmter Medikamente und Diabetes Typ II die Entstehung begünstigen. Aber der Lebensstil ist nicht immer Schuld. Denn auch genetische, hormonelle und Umweltfaktoren können eine Rolle spielen.

Symptome der Fettleber: Sie bleibt lange unbemerkt

Wer eine Fettleber hat, merkt das nicht immer sofort. Denn dass die Leberzellen Fett anlagern, passiert oft unbemerkt. In späteren Stadien können Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit und Bauchschmerzen als Symptome auftreten — was es oft schwierig macht, direkt auf die Leber zu schließen. Auch die Leberwerte sind bei einer leichten Fettleber erst einmal noch im Normalbereich. Daher ist es oft eher ein Zufall, dass eine Fettleber im Anfangsstadium entdeckt wird, beispielsweise beim Ultraschall oder einem Bluttest.

Anders sieht das aus, wenn sich die Fettleber entzündet. Dann steigen die Leberwerte und Symptome wie eine Gelbsucht können auftreten. Außerdem steigt der Transaminasespiegel an. Transaminasen sind Enzyme in der Leber. Die AOK empfiehlt, bei Risikofaktoren wie Übergewicht gezielt die Lebergesundheit überprüfen zu gehen.

Folgen: Das passiert mit eurem Körper

Bleibt eine Fettleber zu lange unentdeckt, wird es ungemütlich. Die Leber kann sich verhärten, es entstehen Narben, die zu einer Leberzirrhose führen können. Eine Leberzirrhose entsteht, wenn die Leber stärker vernarbt ist als normal, und im schlimmsten Fall nicht mehr richtig funktioniert.

Wer eine Fettleber hat, ist zudem anfälliger für Leberkrebs, warnt die Deutsche Leberstiftung. Ihr habt außerdem ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Endstadium kann eine Fettleber sogar zu Leberversagen führen.

Behandlung: Diese Maßnahmen solltet ihr ergreifen

Noch gibt es keine Medikamente gegen die Fettleber, schreibt die AOK. Aber wenn die Ursache der Krankheit bekannt ist, sollten Betroffene daran arbeiten, diese zu beheben.

Bei Adipositas oder übermäßigem Alkoholkonsum gilt es, die schlechten Gewohnheiten zu reduzieren und einen gesünderen Lebensstil anzunehmen. Das könnte beim Verzicht auf Alkohol anfangen, mehr Bewegung oder dem Umstellen eurer Ernährung. Aber: Auch Unterernährung kann die Erkrankung begünstigen, wenn wichtige Nährstoffe fehlen.

Kontrolliert, ob die Medikamente, die ihr nehmt, das Risiko erhöht, oder ob ihr genetisch vorbelastet seid.

Wenn die Ursache behoben ist, kann sich eine milde Fettleber sogar nach nur einigen Wochen wieder zurückbilden. Bei einer stärkeren Erkrankung dauert dies oft länger.

MD