Finanzamt schickt plötzlich 1700 Briefe an einen Mann in Norddeutschland – der heizt damit jetzt sein Haus

Im norddeutschen Quickborn überraschte das Finanzamt einen Mann, indem es ihm per Post 1700 automatische Schreiben zuschickte. Hinter dem Irrtum steckte ein technischer Defekt. - Copyright: picture alliance/dpa | Oliver Berg
Im norddeutschen Quickborn überraschte das Finanzamt einen Mann, indem es ihm per Post 1700 automatische Schreiben zuschickte. Hinter dem Irrtum steckte ein technischer Defekt. - Copyright: picture alliance/dpa | Oliver Berg

Ein Mann aus dem Städtchen Quickborn bei Hamburg staunte nicht schlecht, als der Postbote ihm am vergangenen Samstag exakt 1700 Briefe zustellte. Abgeschickt hatte sie das Finanzamt.

„Im ersten Moment habe ich einen Riesenschreck bekommen. Beim Finanzamt, da rechnet man ja nicht mit einem Fehler. Da denkt man eher, man habe selber Mist gebaut“, zitiert das „Flensburger Tageblatt“ den als Guido W. anonymisierten Empfänger.

Finanzamt: "Zeitumstellung löste den technischen Fehler aus"

Schnell stellte sich heraus: Bei den Schreiben handelte es sich um Hunderte Ausfertigungen eines Zugangscodes für das Portal Elster für elektronische Steuererklärungen. Diesen Code hatte W. eine Woche zuvor angefordert. Offenbar hatte er dies gerade in dem Moment getan, als die Uhr auf die Winterzeit umgestellt wurde. Das Finanzministerium in Schleswig-Holstein erklärt die Panne nun in einer Stellungnahme folgendermaßen: „Der Antrag beziehungsweise der daraus resultierende Zugangsbrief ist durch einen technischen Fehler, ausgelöst durch die zeitgleiche Zeitumstellung, quasi in eine ‚Zeitschleife‘ geraten.“

Da keine personelle Kontrolle der Anträge auf Elster-Zugänge erfolge, so das Finanzministerium, fiel der Irrtum erst auf, als W. die Briefe öffnete. Der Postbote habe die Lieferung aufgrund ihres schieren Umfangs nicht zurücknehmen können, wie das „Flensburger Tageblatt“ berichtet. Also befeuere W. mit den 1699 überzähligen Briefen nun seine Holz-Pellet-Zeitung. Die Kosten für das Porto bezifferte die Zeitung auf 859,50 Euro.

mj/mit Material von dpa