Darum sind die ersten 1.000 Tage für ein gesundes Leben entscheidend

Wer gesund leben möchte, kann das Ruder jederzeit herumreißen und was ändern. Allerdings sind schon die ersten 1.000 Tage im Leben entscheidend.

Ein gesunder Lebensstil wirkt sich positiv auf das körperliche Wohlbefinden aus, doch nicht jedem Menschen fällt es leicht, auf die vielen verfügbaren Leckereien des Alltags zu verzichten. Der Grundbaustein dafür könnte schon vor der Geburt gelegt werden.

Eine neue Studie aus den USA und Kanada zeigt nämlich, dass Kinder, die in ihren ersten 1.000 Lebenstagen weniger Zucker ausgesetzt sind, später auch gesundheitliche Vorteile davon haben. Gemeint ist damit schon die Zeit ab der Empfängnis – somit ist auch schon entscheidend, was Frauen während der Schwangerschaft konsumieren.

Die ersten 1.000 Tage: Weniger Zucker, bessere Gesundheit

1000 tage aus Zuckerwürfeln
1000 tage aus Zuckerwürfeln

Die Studie hat untersucht, inwieweit sich der Zuckerkonsum innerhalb der ersten 1.000 Tage ab der Empfängnis eines Kindes auf Diabetes Typ 2 und Bluthochdruck auswirkt. Man stellte fest, dass bei einem verringerten Zuckerkonsum schon im Mutterleib und mindestens 19 Monate nach der Geburt gesundheitliche Vorteile entstehen.

So seien die Risiken

  • für Diabetes um 35 Prozent

  • für Übergewicht um 30 Prozent

  • für Bluthochdruck 20 Prozent

geringer ausgefallen. Der Ausbruch der Erkrankungen trat zudem erst später im Leben auf. Dr. Stefan Krabisch, Studienarzt in der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin an der Berliner Charité, sagte hierzu gegenüber der Apotheken Umschau:

"Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck sind häufige Erkrankungen. Eine Risikoreduktion um 20 oder 35 Prozent bedeutet einen großen Unterschied in der absoluten Fallzahl. Auch eine Verzögerung des Auftretens um mehrere Jahre ist ein deutlicher Effekt."

Diese Daten liegen der Studie zugrunde

Dickes Kind
Dickes Kind

Natürlich konnten die Wissenschaftler für die Studie nicht absichtlich ungeborene Kinder und Babys mit ungesunden Mengen an Zucker versorgen. Als Grundlage wurden deshalb Daten aus der Zeit der Zuckerrationierung in Großbritannien verwendet, die während des Zweiten Weltkrieges und noch lange danach herrschte.

Diese dauerte 13 Jahre an und endete 1953. Bis dahin durften Erwachsene nur 40 Gramm und Kinder nur 15 Gramm Zucker pro Tag konsumieren, Kleinkinder unter zwei Jahren gar keinen. Nach der Rationierung verdoppelte sich der Verbrauch im Land beinahe.

Die Forscher konnten die Daten von über 60.000 Teilnehmern vergleichen und zogen weitere 22.028 Erwachsene als Kontrollgruppe heran, die im selben Zeitraum ohne Zuckerrationierung lebten.


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