Good News des Tages: Wenn Schneetreiben den Zusammenhalt fördert

In Spokane Valley halten die Bewohner zusammen – gegen den andauernden Schneefall. Sie schippen füreinander die Gehsteige und räumen Einfahrten frei, wenn die Nachbarn das selbst nicht schaffen. Foto: Symbolbild / gettyimages / vetlana-Cherruty
In Spokane Valley halten die Bewohner zusammen – gegen den andauernden Schneefall. Sie schippen füreinander die Gehsteige und räumen Einfahrten frei, wenn die Nachbarn das selbst nicht schaffen. Foto: Symbolbild / gettyimages / vetlana-Cherruty

Aus der gemeinsamen Not eine Tugend machen – das haben sich jetzt wohl Bewohner des Bundesstaates Washington gedacht, als eine neue Kältewelle über sie hereinbricht. Über Facebook bieten sie seither ihre nachbarschaftliche Hilfe an.

Seit Wochen ziehen Schneestürme über Nordamerika, sie lassen Thermometer-Anzeigen auf 35 Grad minus purzeln und bringen Schneemassen mit sich, die einen geordneten Alltag unmöglich machen. Eine neue Kältefront hat jetzt den Nordwesten des Landes erreicht und sorgt seither für starkes Schneetreiben im Bundesstaat Washington. Die Straßen sind glatt, die Gehwege und Einfahrten so zugeschneit, dass sie mitunter nicht mehr passierbar sind. Doch wie die Bewohner der Stadt Spokane Valley mit der gemeinsamen Not umgehen, hilft im doppelten Sinn gegen die Eiseskälte.

Denn sie halten fest zusammen und helfen sich gegenseitig – so erzählt Alma Myers dem Regionalsender Krem von ihren hilfsbereiten Nachbarn: „Einer meiner Söhne ist krank, deswegen konnte ich noch nicht vor die Tür. Ein Junge von nebenan hat deshalb auf unserem Gehsteig Schnee geschippt.“ Ihr Mann Brian deutet um die Straßenecke – „ich helfe später da hinten und verteile noch Kekse, die meine Frau gebacken hat an die anderen Helfer.“

Die Spokane Valley-Gemeinschaft organisiert sich über Facebook: So hat sich auch Karl Snow kurzerhand bereit erklärt, die Einfahrt seiner Nachbarin freizuschaufeln. „Sie ist Krankenpflegerin und musste früh zu ihrer Schicht, also bin ich eingesprungen.“ Würden sie nicht füreinander anpacken, so sagt Snow, wäre es weitaus schlimmer, als ohnehin schon. „Man würde sich sonst verlassen fühlen – stattdessen weiß jetzt jeder: Wer Hilfe braucht, der bekommt sie auch.“

Nur 25 Kilometer weiter, in Airway Heights, lebt Alexandria Jasinski. Auch ihre Geschichte klingt ganz ähnlich: Sie brachte vor zwei Monaten Zwillinge zur Welt – ihr Mann wurde nur wenige Tage später zu einem Militäreinsatz berufen. Allein mit zwei Säuglingen hat sie einfach keine Zeit, den Kampf gegen die Schneemassen aufzunehmen. „Gestern Abend haben dann die Nachbarskinder meine Einfahrt und den Gehsteig vor dem Haus freigeräumt. Einfach so, ohne zu fragen.“ Diese Art der Fürsorge und netten Gesten ist ihr wichtig – „es bedeutet mit sehr viel, dass sie sich die Zeit genommen haben.“