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Good News des Tages: Wie 110 Kilo Plastikmüll für mehr Miteinander auf dem Schulhof sorgen

Aus über 110 Kilogramm Plastikmüll wird bald eine "Buddy Bench". Das ist eine Bank für den Schulhof für Schülerinnern und Schüler, die Freunde finden wollen. Foto: Symbolbild / gettyimages / lmos Eory / EyeEm
Aus über 110 Kilogramm Plastikmüll wird bald eine "Buddy Bench". Das ist eine Bank für den Schulhof für Schülerinnern und Schüler, die Freunde finden wollen. Foto: Symbolbild / gettyimages / lmos Eory / EyeEm

Drei Jahre lang haben die Schülerinnen und Schüler der „Twin-Oaks“-Grundschule Verschlüsse aus Plastik aufgesammelt. Um ihnen ein zweites Leben zu schenken – auf ihrem Schulhof.

Gegen Umweltverschmutzung vorgehen und gleichzeitig Plastikmüll zu einem zweiten Leben verhelfen: Mit diesem Ziel ist diese Woche ein Projekt an der „Twin-Oaks“-Grundschule im kalifornischen Rocklin zuende gegangen. Die Schülerinnen und Schüler haben drei Jahre lang weggeworfene Plastikverschlüsse aufgesammelt und zusammengetragen. Zunächst wollten sie damit nur auf die Vermüllung ihrer Heimatstadt aufmerksam machen. Dann aber hatte die Schulleiterin eine Idee: Wieso nicht solange weitersammeln, bis aus dem Plastik etwas Neues entstehen kann?

Ein Schüler hat berechnet: 50.000 Verschlüsse insgesamt

Der Vorschlag der Schulleiterin Sarah James lautete: eine „Buddy Bench“. Das ist eine Sitzbank mit viel Platz, die auf dem Schulhof aufgestellt wird und auf die sich Kinder setzen können, die niemand zum Spielen gefunden haben, die geärgert werden oder einfach traurig sind. So soll es ihnen erleichtert werden, neue Freunde zu finden oder Unterstützung durch andere Kinder in ihrer Situation zu erfahren. Im Gespräch mit „KCRA3“ sagt James: „Ich habe ein Unternehmen in Indiana gefunden, das aus den vielen Plastikverschlüssen eine Buddy Bench für uns herstellt.“

Der Plan ist, mit der Bank für ein achtsameres Miteinander zu sorgen. Die Schülerin Brook Wells sagt: „Wenn jemand darauf sitzt, wissen die anderen, dass sie sich dazusetzen und mit der Person sprechen können.“ Damit auf der Bank auch ausreichend Platz ist, mussten die Schüler sehr viel Plastikmüll zusammentragen. In den vergangenen drei Jahren sind sie so auf 110 Kilogramm gekommen. Jack Nelson, der dabei kräftig geholfen hat, sagt: „Ich habe es ausgerechnet. Das Gewicht entspricht ungefähr 50.000 Verschlüssen insgesamt.“ Er ist aber auch überzeugt von der vielen Mühe: „Ich finde die Idee ganz toll, dass man so neue Freunde finden kann. Früher war das schwer, mit einer Buddy Bench wird es aber ganz leicht.“

Großes Medienecho beim Sortieren

Übrigens, nicht jeder Plastikverschluss eignet sich, um daraus eine Buddy Bench herzustellen. Deshalb hat die Twin-Oaks-Grundschule im vergangenen Jahr eine Liste herausgegeben, mit „gutem“ und „schlechtem“ Plastik. Verschlüsse von Ketchup-Flaschen oder von Deos und Haarsprays, auch Yoghurt-, Mayonnaise- und Erdnussbutterdeckel eignen sich etwa hervorragend. Die Liste ist, man merkt es, sehr detailliert. Leider nicht für das Recycling zu gebrauchen sind dagegen Trinkflaschen, wiederverschließbare Plastiktüten oder Seifenspender.

Anhand der Liste haben die Schülerinnen und Schüler diese Woche dann das Ergebnis ihrer dreijährigen Sammelei in einer großen Sortieraktion für den Transport vorbereitet. Dabei wurden sie von zahlreichen Regionalsendern mit Kamerateams begleitet. Wenig später bedankte sich der Schulbezirk Rocklin für das große mediale Echo. Auch durften sich noch weitere Sponsoren des Projekts, die etwa die Transportkosten der 110 Kilogramm übernehmen, über eine Erwähnung freuen: „Unsere Timberwolfes waren fleißig, sie haben lange gesammelt und viel sortiert für ihre Buddy Bench. Vielen Dank an all die Unterstützer. Gemeinsam verwandeln wir Müll in etwas ganz Besonderes.“