Grannen im Frühling: Gefahr für Hunde

Vorsicht beim Spaziergang mit dem Hund in einem Kornfeld

Vorsicht beim Spaziergang mit dem Hund in einem Kornfeld. (Symbolbild: Getty Images)
Vorsicht beim Spaziergang mit dem Hund in einem Kornfeld. (Symbolbild: Getty Images)

Der Hund niest nach einem Spaziergang über die Felder häufiger als sonst? Er kratzt sich auffällig oft an den Ohren und leckt ständig an den Pfoten? Dann könnte er sich eine Granne eingefangen haben. Im Frühling beginnt so langsam die Saison, in der die Pflanzenteile Schaden bei den Vierbeinern anrichten können. Im Sommer erreicht die Gefahr ihren Höhepunkt.

Doch was sind Grannen eigentlich genau? Dabei handelt es sich um dünne Fortsätze an Gräsern und Getreide. Grannen besitzen an ihrem Ende kleine Widerhaken. Damit schützen sie nicht nur die Samenkörner, sondern können sich auch zum Keimen in den Boden bohren.

Nicht alle Getreidearten besitzen Grannen. Weizen, Dinkel oder Hafer sind etwa unbedenklich für Hunde. Gerste und Roggen besitzen dagegen besonders lange Fortsätze.

Wegen ihrer teilweise rauen Oberfläche bleiben Grannen oft im Fell von Tieren hängen. Vor allem Hunde mit längerem Pelz sind hier anfällig. Aber auch Rassen mit kurzem Fell oder auch Katzen können sich Grannen einfangen.

Über das Fell können die Grannen an sensible Körperstellen geraten – und sich dort in die Haut der Tiere bohren. Besonders anfällig sind bei Hunden die Zehenzwischenräume an den Pfoten, außerdem die Regionen an der Leiste oder unter den Achseln. Dort ist die Haut besonders dünn. Das Resultat kann eine schmerzhafte Entzündung sein, die zu Abszessen oder Fisteln führen kann.

Die Grannen können aber auch durch die Ohren oder die Nase direkt in den Körper des Hundes gelangen. Einmal im Organismus angekommen, können sie bis ins Gehirn oder andere innere Organe wandern. Dies kommt aber eher selten vor.

Gerste besitzt besonders lange Grannen. (Bild: Getty Images)
Gerste besitzt besonders lange Grannen. (Bild: Getty Images)

Je nachdem, wo sich der Hund Grannen eingefangen hat, zeigen sich unterschiedliche Symptome. Hat sich ein Widerhaken in die Haut gebohrt, wird der Hund diese Stelle besonders oft lecken oder kratzen. Sind die Pfoten betroffen, können sie geschwollen sein, das Tier kann lahmen.

Häufiges Niesen unseres besten Freundes kann auf Grannen in der Nase hindeuten. Wenn sie weiter nach hinten wandert, kann Husten dazukommen. Ein Schütteln, Reiben oder Schiefhalten des Kopfes kann das Zeichen für einen Fremdkörper im Ohr sein. Ist eine Granne ins Auge geraten, äußert sich das in Ausfluss oder einer Rötung des Sehorgans. Wenn der Hund das Auge oft zukneift, könnte dies ebenfalls ein Alarmzeichen sein.

Erkennt man, dass eine Granne in die Haut oder Körperöffnungen eines Hundes eingedrungen ist, sollte man sofort zum Tierarzt gehen. Sie selbst zu entfernen, ist schwierig, bei einer Infektion können Hundehalter außerdem sowieso nichts mehr tun.

Vorbeugen kann man aber. So sollte man im Frühjahr und Sommer nach einem Spaziergang über Felder mit grannenhaltigen Getreidearten den Hund gründlich absuchen und ausbürsten. Aber auch am Wegesrand können Pflanzen mit Grannen stehen.

In kurzem Fell verfangen sich die Übeltäter weniger. Deshalb kann es helfen, während der Grannensaison das Fell zu kürzen, besonders an heiklen Stellen wie zwischen den Zehen oder am Ohr.