Wie Schleifpapier - warum Hunde nicht mit Tennisbällen spielen sollten
Hundegesundheit: Diese Risiken birgt das Spielen mit dem Tennisball
Sind Tennisbälle als Hundespielzeug geeignet? Klar, Hunde wollen beschäftigt werden. Neben langen Spaziergängen und Kuscheleinheiten darf im Umgang mit den energiegeladenen Vierbeinern auch das Spiel nicht zu kurz kommen. Rennen, suchen, fangen, apportieren und genüssliches Kauen - beim Spielen mit einem Ball werden alle Sinne und Instinkte des Hundes angesprochen. An sich ein großer Spaß für Fellnasen wie Besitzer*innen.
Ein echter Klassiker für Ballspiele mit dem Hund: der Tennisball. Die Filzbälle sind in der Regel sehr günstig zu kaufen, sie halten einiges aus und sind aufgrund der grellgelben Farbe auch in Wald und Wiese meist sehr leicht wiederzufinden. Abgesehen von diesen Vorteilen sind die Tennisbälle aber leider absolut nicht als Spielzeug für Hunde geeignet. Sie können schädlich für die Gesundheit des geliebten Vierbeiners sein und im schlimmsten Fall sogar zu lebensgefährlichen Situationen führen.
Tennisbälle als Hundespielzeug: Giftige Zusammensetzung und Erstickungsgefahr
Das größte Problem an Tennisbällen? Sie sind nicht als Hundespielzeug konzipiert, sondern werden gezielt für eine von Menschen ausgeübte Sportart hergestellt - und genau die Eigenschaften, die sie für den Tennisplatz perfekt, sind jene, die sie zu einem Gesundheitsrisiko für Hunde machen.
Auf der Außenseite der Bälle befinden sich nämlich diverse Chemikalien, die sie wasser- und wetterfest machen. Das grelle Gelb kommt von Farbstoffen, die natürlich nicht darauf ausgelegt sind, in einen lebenden Organismus zu gelangen. Genau das passiert aber, wenn Hunde die Tennisbälle im Maul tragen oder auf ihnen herumkauen.
Im Inneren der Bälle befindet sich oft Stickstoff, um ihre Flugeigenschaften zu verbessern. All das gelangt über die Schleimhäute in den Körper des vierbeinigen Freundes, beim Zerbeißen und Verschlucken sogar in den Verdauungstrakt. Auf Dauer kann dieser Chemikaliencocktail ungeahnte Auswirkungen auf die Hundegesundheit haben.
Zudem lassen sich die Bälle von größeren Hunden zerbeißen. So können Kleinteile verschluckt werden, die im schlimmsten Fall zu Verstopfung oder Darmverschluss führen. Das ist für den Hund nicht nur schmerzhaft, sondern auch lebensgefährlich. Bei großen Hunden mit kräftigem Kiefer können die Bälle außerdem flachgebissen in die Atemwege geraten, wo sie sich dann wieder ausdehnen. Die Folge ist Erstickungsgefahr.
Material von Tennisbällen wie Schleifpapier für Hundezähne
Ein weiterer großer Nachteil der Tennisbälle als Hundespielzeug ist das widerstandsfähige Außenmaterial. Die imprägnierte Wolle-Nylon-Mischung wirkt beim Kauen auf den Hundezahnschmelz wie Schleifpapier.
Man muss sich nur fragen: Würden wir denn selbst unseren Zähnen zumuten, auf Material wie Tennisbällen herumzukauen? Dabei ist der Zahnschmelz von reinen Fleischfressern wie Hunden viel dünner als der von Allesfressern wie Menschen.
Kaputter Zahnschmelz verursacht den Hunden auf Dauer starke Schmerzen und Folgeschäden, sodass das Gebiss durch das häufige Spielen mit Tennisbällen nachhaltig zerstört werden kann. Neben der Schleifwirkung können sich außerdem Fasern zwischen den Zähnen verfangen, was zu unangenehmen Zahnfleischentzündungen führt.
Wer sichergehen möchte, dass er noch lange mit einem gesunden Hund spielen kann, sollte Abstand von Alltagsgegenständen wie Tennisbällen oder Stöckchen als Fang- oder Kauspielzeug nehmen. Stattdessen kann man auf unzählige, eigens für Hunde konzipierte Bälle - darunter übrigens auch Tennisbälle für Hunde - und Kaugegenstände zurückgreifen. Diese wurden extra entwickelt, um sicher und gesundheitsverträglich für Spaß bei den Vierbeinern zu sorgen.
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