Ich habe zum ersten Mal in einem Hotel nur für Erwachsene übernachtet: Diese 6 Dinge haben mich positiv überrascht

Ich liebe Kinder, aber es fällt mir schwer, mich in einem Hotel voller Kinder zu entspannen. Friedliche Momente am Pool werden oft durch plätscherndes Wasser unterbrochen. Gelegentliches jugendliches Geschrei in Gemeinschaftsräumen erschreckt mich. Und der Sonnenuntergang auf dem Balkon kann von schreienden Kindern und schimpfenden Eltern im Zimmer nebenan begleitet werden.

Deshalb beschloss ich, während einer Reise nach Jackson Hole, Wyoming, im September zum ersten Mal ein Hotel nur für Erwachsene namens Hotel Yellowstone zu besuchen. Das Resort mit Blick auf das Snake River Valley und den Grand Teton National Park wurde im August eröffnet und ist für Erwachsene ab 21 Jahren gedacht, aber auch 18- bis 20-Jährige können dort wohnen, wenn sie mit einem älteren Gast einchecken.

Ich habe eine Grand Teton Suite gebucht, deren Preis bei 1600 Dollar (rund 1534 Euro) pro Nacht beginnt. (Business Insider erhielt einen Medientarif für eine Übernachtung.)

Ich erwartete einen erholsamen Abend, aber mir war nicht klar, wie sehr eine kinderfreie Umgebung mein Erlebnis aufwerten würde.

Ich habe zum ersten Mal in einem Hotel nur für Erwachsene übernachtet: 6 Dinge haben mich positiv überrascht

Joey Hadden/Business Insider

Als ich das Grundstück betrat, war ich sofort von der Ruhe und dem Frieden angetan.

Nur 15 Minuten von den verkehrsreichen Straßen des Stadtzentrums von Jackson entfernt, hörte ich nicht einmal das Brummen einer Autobahn, als ich aus meinem Taxi stieg, um im Hotel Yellowstone einzuchecken.

Auf einem Hügel oberhalb eines von Bergen umgebenen Tals stehen zwischen Steinwegen zehn moderne Gebäude im Hüttenstil. Ein Teich in der Mitte des Geländes verlieh dem Ganzen eine ruhige Atmosphäre.

Es gab keine Stimmen oder das Getrappel von laufenden Füßen. Ich hörte nur Vogelgezwitscher und das Rascheln des Windes in den Blättern der hohen Bäume.

Joey Hadden/Business Insider

Ich hatte nicht erwartet, dass der Pool ausschließlich der Entspannung dient.

Die meisten Hotels, in denen ich übernachtet habe, hatten mindestens einen großen Pool, an dem Trauben von Menschen an den Stufen herumlungern, während andere ihre Runden schwammen oder Spiele spielten. In der Regel empfinde ich diese Pools als chaotisch und laut.

Das war im Hotel Yellowstone nicht der Fall. Der Pool dieses Resorts, der sogenannte Negative Edge Pool, war nur drei Meter tief und hatte Düsen und eine Heizung. Er befand sich im Innenbereich und bot durch ein Glasfenster einen Blick auf eine Berglandschaft. Der Pool war zwar nicht sehr tief, aber recht lang. Ich fand ihn geräumig genug für mehrere Gruppen, die ihn gleichzeitig nutzen konnten.

Neben dem Pool befand sich eine Holzsauna. Beides war 24 Stunden am Tag geöffnet, was mich überraschte, da in den meisten Hotels, in denen ich bisher übernachtet habe, für den Pool eine Sperrstunde galt. Ich kann mir vorstellen, dass dies zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass sich keine Kinder auf dem Gelände befinden.

Joey Hadden/Business Insider

In meinem Zimmer war ich erstaunt, die Tetons aus jedem Blickwinkel zu sehen, sogar während ich ein Bad nahm.

Als ich eintrat, war mir sofort klar, dass mein Zimmer so gestaltet war, dass die Aussicht so gut wie möglich zur Geltung kam.

Die Tür öffnete sich zu einem kurzen Flur mit einem Badezimmer auf der linken Seite, hinter dem sich ein geräumiges Schlafzimmer und ein Wohnbereich befanden. Durch ein großes Fenster an der linken Wand und die bodentiefen Fenstertüren zum Balkon, der sich über die Rückseite des Zimmers erstreckte, drang viel Licht ein.

Sogar das Badezimmer hatte eine Schiebetür vor der übergroßen Badewanne, so dass ich beim Baden auf die Gipfel der Tetons und die Täler darunter blicken konnte.

„Die Raumaufteilung, die Fenster, die Schiebetüren von Wand zu Wand und die wunderschön gearbeitete Boiserie-Badezimmertür ermöglichen es den Gästen, die atemberaubende Aussicht aus jedem Winkel der Suite in vollen Zügen zu genießen“, so ein Hotelvertreter gegenüber BI.

Joey Hadden/Business Insider

Ich wusste nicht, dass das Restaurant so exklusiv ist.

Meiner Erfahrung nach sind Hotelrestaurants in der Regel für die Öffentlichkeit zugänglich. Daher war ich überrascht, als ich erfuhr, dass nur Gäste im Olivia’s Platz nehmen konnten, einem Feinschmeckerrestaurant im Hotel Yellowstone mit einer vielseitigen Speisekarte und Zutaten aus lokaler Produktion.

Als es Zeit für das Abendessen war, begab ich mich in die Lobby und ging eine Treppe hinunter zum Restaurant im ersten Stock. Ich war fasziniert von der Innen- und Außenatmosphäre, die durch die großen Fenster entsteht. Unter den holzgetäfelten Kathedraldecken wirkte der weite Blick auf die Berge wie ein Gemälde.

Als ich das Olivia’s betrat, speiste noch niemand, so dass ich mich hinsetzen konnte, wo immer ich wollte. Ich wählte einen Platz direkt am hinteren Fenster und aß in aller Ruhe Bao-Brötchen.

Am Morgen kehrte ich zu Olivia’s zurück, um Obst und Haferflocken zu essen. Diesmal saß ein anderer Gast, ein alleinreisender Rucksacktourist, zwei Tische von mir entfernt. Meiner Erfahrung nach war das weit entfernt von den klappernden Tellern und den sich vermischenden Gesprächen bei einem typischen Hotelfrühstück.

Joey Hadden/Business Insider

Eine der größten Überraschungen meines Aufenthalts war der Anblick von Nordlichtern.

Nach dem Abendessen machte ich einen ruhigen Spaziergang zurück zu meinem Zimmer, hüllte mich in einen dicken Bademantel und ging auf den Balkon. Ich hatte erwartet, das Geflüster anderer Gäste zu hören, die die Aussicht im Freien genießen, aber es war genauso still und friedlich wie beim ersten Betreten des Grundstücks.

Als ich in einem Liegestuhl saß, bemerkte ich einen schwachen Farbschimmer am Himmel und sprang sofort auf und lehnte mich an das Geländer. Lila- und Grüntöne tanzten so subtil, dass ich das, was ich zu sehen glaubte, mit einer Langzeitbelichtung auf meiner Kamera bestätigen musste. Und wie es scheint, hatte ich recht – ich hatte das Nordlicht ausgerechnet in Wyoming gesehen.

Polarlichter zu sehen, steht auf meiner Wunschliste, seit ich weiß, dass es dieses Phänomen gibt. Und egal, wo auf der Welt man sich befindet, eine Reise zum Nordlicht ist nie garantiert. Ich hätte also nie gedacht, dass ich in den USA über sie stolpern würde.

Mit meinen Augen allein konnte ich sie kaum sehen, und ich dachte, wenn die Umgebung nicht so frei von Ablenkungen gewesen wäre, hätte ich sie vielleicht übersehen.

Joey Hadden/Business Insider

Die andere große Überraschung meines Aufenthaltes – ein Elch wurde beim Frühstück gesichtet.

Ich hatte noch nie einen Elch gesehen, bevor ich bei Olivia’s frühstückte.

Ich saß an einem Tisch mit Blick auf das hintere Fenster, als ein Elch lässig über das Grundstück direkt vor dem Restaurant spazierte.

Ich war verblüfft, aber meine Bedienung nicht – sie sagte, dass der Elch sich regelmäßig dort aufhält und oft im Teich schwimmt und sich in den Blumenbeeten trocknet.

Nachdem ich selbst dort übernachtet hatte, konnte ich verstehen, warum. Die kinderfreie Umgebung war ruhig und friedlich. Ich kann mir vorstellen, dass die ruhige Natur des Resorts dazu führt, dass sich die Wildtiere in der menschlichen Umgebung wohler fühlen.

Ich denke, dass die Beschränkung auf Erwachsene der Schlüssel zu diesen surrealen Momenten mit der Natur war, ohne auf Komfort und Luxus verzichten zu müssen.

Lesen Sie den Originalartikel auf Business Insider