Haltbarkeit von Naturkosmetik: Darauf solltest du achten

Bei Lebensmitteln gehen viele entspannt mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum um. In Sachen Naturkosmetik verhält es sich jedoch anders.

Großes Pflanzenblatt mit Bürste, Seife und Beautyprodukten
Wie langen lassen sich Kosmetikprodukte mit natürlichen Inhaltsstoffen verwenden? Diese Regeln gelten für abgelaufene Naturkosmetik. (Symbolbild: Getty Images)

Ach, das sieht doch noch gut aus, das kann man doch bestimmt noch verwenden/essen/trinken? Wir alle kennen den Gedanken – und bei Nahrungsmitteln, bei denen es tatsächlich um die mindeste Haltbarkeit eines Produkts geht, können sich viele von uns auf ihre Erfahrung, ihren Geschmacks- und Geruchssinn verlassen, um zu überprüfen, ob etwas noch verwendbar ist.

Bei Kosmetikartikeln verhält es sich etwas anders – denn ist die Verwendbarkeit z. B. des Pflegeprodukts einmal überschritten, kann es seine Wirksamkeit verlieren oder im schlimmsten Fall der Haut schaden. Wer sensibel ist, muss das abgelaufene Produkt im schlimmstenfalls nur einmal anwenden – und zahlt direkt einen teuren Preis in Form von teils schweren Irritationen.

Woran erkenne ich, wie lange ein Kosmetikprodukt haltbar ist?

Manche Hersteller verwenden ein konkretes MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) für ihre Produkte, die bis zu diesem Datum aufgebraucht werden sollten. Das ist dann der Fall, wenn das Produkt kürzer als 30 Monate haltbar ist (häufig bei Naturkosmetik, da diese weniger Chemikalien enthalten als herkömmliche Produkte).

Cremetiegel-Logo mit der Aufschrift 12M.
Wie lange ein Kosmetikprodukt nach seiner Öffnung haltbar ist, zeigt der symbolische Cremetiegel mit der Monatsangabe im Inneren. (Symbolbild: Getty Images)

Da sich die Verwendbarkeit jedoch häufig nach der Öffnung (und dem Kontakt mit Luft oder Händen) richtet, wird auch häufig eine Gebrauchsdauer in Form eines offenen Cremetiegels und einer Zeit in Monaten (z.B. 6M = sechs Monate, 12M = zwölf Monate) angegeben. Dabei ergeben sich zwei Herausforderungen: zum einen der mehr oder weniger hygienische Umgang mit dem Produkt – zum Beispiel das Hineinfassen in eine Creme mit verunreinigten Händen. Zum anderen auch die mangelnde Erinnerung daran, wann wir den Lippenstift, das Tiegelchen oder die Tube denn erstmals geöffnet haben.

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Naturkosmetik hält im Allgemeinen kürzer als herkömmliche Kosmetik – das ist unter anderem dem Verzicht auf synthetische Konservierungsstoffe und dem Verwenden natürlicher Inhaltsstoffe geschuldet. Zu den natürlichen Konservierungsstoffen, die in Naturkosmetik verwendet werden, gehören übrigens Teebaumöl, Salicylsäure und Gluconolacton – alle sind wirksam, allerdings für kürzere Zeitspannen als die herkömmlichen Alternativen. Ob natürlich oder nicht: Das Kosmetikprodukt mit der Aufschrift 12M kann auch in Monat 13 noch in Ordnung sein – der Hersteller garantiert nur nicht mehr dafür.

Wie kann ich überprüfen, ob ein Naturkosmetikprodukt noch verwendbar ist?

Wer sich den Zeitpunkt der Öffnung nicht notiert hat oder ein gerade abgelaufenes Produkt auf Verwendbarkeit überprüfen will, sollte sich zunächst auf seine Sinne konzentrieren: Riecht das Produkt anders oder sieht es anders aus? Hat sich die Konsistenz verändert?

Auch die Erinnerung an die Verwendung im letzten Sommerurlaub (Aufbewahrung bei starker Hitze) und kürzliche Krankheiten wie Lippenherpes oder Augenentzündung sollte dazu führen, ein Produkt lieber früher als später zu entsorgen.

Wer keine Veränderung im Produkt feststellen kann, kann die Haltbarkeit an sich testen – am besten zunächst an einer unauffälligen Stelle. Auch alternative Verwendungen abgelaufener Produkte sind denkbar – wer das noch in Ordnung scheinende Gesichtswaschgel lieber nicht mehr im Gesicht anwenden will, kann es zum Händewaschen benutzen. So ist das Produkt nicht vergeudet.

Lässt sich die Haltbarkeit von Naturkosmetikprodukten verlängern?

Wer seine Produkte – ob Duschgel, Hautcreme oder Lippenstift – wenig Luft und Licht aussetzt (z. B. mit stets verschlossenen Deckeln oder gar in verschlossenen Gläsern oder Schubladen), kann die Haltbarkeit verlängern. Auch der Kontakt mit einem Applikator statt dem Finger kann die Reinheit von Cremes und Make-up länger erhalten. Schließlich kann ein gut verschlossenes Produkt auch im Kühlschrank aufbewahrt werden – dazu sollten vorher aber die Aufbewahrungsempfehlungen im Beipackzettel studiert werden.

Eine gute Nachricht gibt es zum Schluss, die Natur- wie auch herkömmliche Kosmetik betrifft: Sprays in Druckgaspackungen oder wasserfreie Produkte wie Puder sind bei richtiger Lagerung quasi unbegrenzt haltbar.

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