Wer wohnt eigentlich im Tower of London?
Im Laufe der Geschichte ist der Tower of London eines der faszinierendsten und vielseitigsten Wahrzeichen des Vereinigten Königreiches geworden: Ein war schon ein berüchtigtes Gefängnis, eine Menagerie, ein Palast, die Heimat der königlichen Münzanstalt und der Aufbewahrungsort der Kronjuwelen.
Es kann einem dennoch niemand verdenken, wenn man annimmt, dass heutzutage außer den berühmten Raben niemand mehr im Tower wohnt. Allerdings stimmt das nicht.
Tatsächlich leben noch etwa 130 Menschen in der Anlage. Zu den Bewohnern gehören die Beefeater (die Ordnungstruppe des Tower of London). Allerdings gehören auch andere, wie beispielsweise der Komiker Tom Houghton zu den Bewohnern des berühmten Wahrzeichens. Dieser hat seinen 142.000 TikTok-Followern jetzt davon erzählt, wie es ist, in einer der Top-Touristenattraktionen Großbritanniens zu leben.
"Es ist wie ein kleines Dorf", erzählte Houghton der Times. "Hier wohnen die ganzen Beefeater mit ihren Familien, ein Gouverneur, ein Arzt und ein Kaplan."
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Um im Tower zu leben braucht man die richtigen Verbindungen
Könnte also auch jemand ganz Normales den Fuß in die (wahrscheinlich sehr dicke und alte) Tür des Towers bekommen? Leider nicht, es sei denn, man hat die richtigen Verbindungen. Houghton ist 36 und lebt mit seinen Eltern zusammen. Sein Vater, Lord Houghton von Richmond, hat momentan einen fünfjährigen Posten als Constable des Tower of London inne – ein Posten, der mit einer ziemlich beeindruckenden offiziellen Residenz in Form des Queen’s House verbunden ist, einem Tudor-Anwesen mit drei Schlafzimmern, das auf Tower Green blickt.
Houghton amüsiert seine Social-Media-Follower gern mit Fotos und Videos seines einzigartigen Lebens. Der Comedian scheint offensichtlich keine Angst vor etwas Spuk zu haben, denn Lady Arabella Stuart, eine Nichte von Maria Stuart, die hier vor über vierhundert Jahren gefangen gehalten wurde, verstarb in seinem heutigen Schlafzimmer. Das ist aber noch nicht alles. Direkt vor seiner Haustür befindet sich der Ort, an dem Anne Boleyn, die zweite Frau von Heinrich VIII, geköpft wurde.
"Man merkt, dass man inmitten von Geschichte lebt und man muss Respekt davor haben", erzählte er der Times. "Es ist ein großes Privileg die Möglichkeit zu haben, hier zu leben."
Allerdings hat das Leben in einer Wohnung mit Zugbrücke auch Nachteile… besonders, wenn man sich etwas zu Essen bestellt. "Wenn man seine Adresse sagt", so Tom Houghton, "dann glaubt einem niemand."
Im Video: Alte Prophezeiung besagt, dass das Königreich fällt, wenn die Raben im Tower of London verschwinden