In dieser Bibliothek ist eine ungewöhnliche Form der Bezahlung möglich

Hier ist die Kreativität der jungen Leserschaft gefragt

Bibliotheken laden dazu ein, viele Bücher auszuleihen. Nur die Rückgabefristen werden nicht immer eingehalten. Eine Bibliothek in USA hat nun eine skurrile Aktion im März gestartet, die Besucher*innen von Mahngebühren befreien soll. (Symbolbild: Getty Images)
Bibliotheken laden dazu ein, viele Bücher auszuleihen. Nur die Rückgabefristen werden nicht immer eingehalten. Eine Bibliothek in USA hat nun eine skurrile Aktion im März gestartet, die Besucher*innen von Mahngebühren befreien soll. (Symbolbild: Getty Images)

Für alle Leseratten da draußen sind Bibliotheken doch sowas wie der Himmel auf Erden – endlich kann man so viele Bücher mit nach Hause nehmen, wie man möchte, ohne Hunderte von Euros ausgeben zu müssen. Der Haken ist nur: Irgendwann muss man die Bücher auch wieder zurückbringen.

Wenn man den Termin verpasst, drohen fette Mahngebühren. Verliert man ein Buch, ist es in den meisten Fällen üblich, den Preis für das neue Buch plus extra Kosten zu tragen.

In einer Bibliothek in Massachusetts in den USA will man im März aber kein Geld für verloren gegangene oder beschädigte Gegenstände. Hier ist es möglich, mit einer ganz besonderen Währung zu bezahlen. Und diese lautet: Katzenbilder jeder Art!

"March Meowness" ermöglicht Befreiung des Kontos von Geldbußen

Was durchaus skurril klingt, ist eine Aktion einer öffentlichen Bibliothek in Worcester. Diese hat mit der "March Meowness" ein Programm gestartet, das noch bis zum Ende des Monats läuft und allen Besucher*innen ermöglichen soll, ihre Geldbußen auf den Bibliotheks-Konten zu eliminieren. Anstelle von Bargeld reicht bis Ende März ein Katzenbild.

Die Katze ist aus dem Sack! March Meowness beginnt in einer Woche! Wir möchten Sie zurück in die Bibliothek holen, deshalb bieten wir einen Monat Gebührenerlass für verlorene oder beschädigte Gegenstände aus der Worcester Public Library an! Zeigen Sie uns ein Bild Ihrer Katze, einer berühmten Katze, ein Bild, das Sie von einer Katze gemalt haben, einer Tierheimkatze – irgendeine Katze, und wir vergeben die WPL-Gebühren auf Ihrem Bibliothekskonto. Dieses Angebot ist über den gesamten Monat März 2024 verfügbar.

Vor Ort scheinen alle bereits über die Aktion Bescheid zu wissen. So heißt es in der Caption eines anderen Instagram-Posts der Bibliothek, dass die "entzückenden" Promo-Bilder trotzdem gepostet werden würden, weil man sie schließlich schon alle produziert habe.

Zeichnungen von Hunden sind auch okay – aber warum?

Das Gute ist: Man muss jetzt nicht wildfremde Katzen fotografieren, nur um sich die Gebühren zu sparen. Es reiche auch eine Zeichnung der kleinen Stubentiger.

"Selbst wenn Sie keine Katze in Ihrem Leben haben, können Sie eine zeichnen", sagte Jason Homer, Direktor der öffentlichen Bibliothek von Worcester, gegenüber NBC Boston. So könne man auch Tiger oder Löwen zeichnen und vorzeigen – man freue sich, diese zu sehen.

Es werden aber auch "honorary cats" akzeptiert – also Tiere, die zwar keine Katzen sind, aber dem Katzen-Image dennoch alle Ehre machen. Dementsprechend wäre auch das Bild eines Hundes, eines Waschbären oder sogar die Zeichnung eines Wasserschweins okay.

Dank Aktion schon 400 Konten von Bußgeldern befreit

Viele werden sich jetzt sicherlich die simple Frage stellen: Warum? Also wie kommt man auf diese ungewöhnliche Idee? Zwar wurden die Bücher in der WPL nicht erst nach 43 Jahren wieder abgegeben – ja, alles schon vorgekommen –, dennoch haben laut der Beamt*innen der Bibliothek vor allem viele junge Kund*innen während der Pandemie erhebliche Geldstrafen angehäuft. Dieses Problem lässt sich jetzt also mit Cat-Content lösen.

Die Freude an den Samtpfoten scheint groß zu sein – so bietet die Bibliothek auch den "Caturday" an: An Samstagen werden ebenfalls Bilder von Katzen gepostet. So abwegig scheint die ganze Aktion also nicht zu sein, dank der bereits nach fünf Tagen im März mehr als 400 Konten von Bußgeldern befreit werden konnten. Entsprechend gut scheint das Programm anzukommen: In den Kommentaren unter einem Instagram-Post fragt eine Person, ob sie denn einfach so vorbeikommen dürfe, um Bilder ihrer Katze zu zeigen. Wiederum andere sind bereits im Katzen-Wahn und kommentieren als ihr Haustier unter dem Post: "Mein Mensch will auch helfen!!!"

Die Frage, die jetzt noch bleibt, ist: Würde das Foto eines Menschen in einem Katzen-Kostüm auch als Bild zählen? Man wäre damit ja quasi auch irgendwie eine ehrenamtliche Katze. Müsste man mal ausprobieren – ist sicherlich eine Grauzone!