Ist es schädlich, wenn man Zahnpasta schluckt?

Jeden Tag putzen wir Zähne – und verschlucken dabei ab und zu auch etwas Zahnpasta. Manch einer hat dabei wegen dem enthaltenen Fluorid bedenken. Aber wie schädlich ist das Verschlucken von Zahnpasta wirklich?

Zahnpasta mit Fluorid kann bedenkenlos verwendet werden. (Symbolbild: Getty Images)
Zahnpasta mit Fluorid kann bedenkenlos verwendet werden. (Symbolbild: Getty Images)

Bei der Zahnpasta gibt es zwei Fraktionen: Diejenigen, die Zanhpasta mit Fluorid benutzen und diejenigen, die ebendiese Fluorid-Zahnpastas wie Gift meiden und ausschließlich fluoridfreie Produkte kaufen. Die Debatte um Fluorid ist hitzig: Immer wieder wird über den angeblich gesundheitsgefährdenden Fluorid-Gehalt in Zahnpasten gestritten.

Die Meinung der Experten zumindest ist klar: Zahnmediziner empfehlen in ihren Leitlinien eindeutig Zahnpasta mit Fluorid für Erwachsene und Kinder. Der Grund: Fluorid macht den Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen Karies. Das Spurenelement lagert sich beim Putzen in den Zahnschmelz ein und härtet diesen. Fluorid-Kritiker sehen hier dagegen eine schleichende Gesundheitsgefahr. Stellt sich die Frage:

Kann man sich wirklich mit Fluorid vergiften?

Ja, Fluorid kann in Überdosen giftig für den Körper sein. ABER: Die Menge müsste schon sehr hoch sein. Denn der Fluorid-Gehalt ist in Zahnpasta gesetzlich auf 0,15 Prozent, also 1500ppm, beschränkt. Pro Tag würde ein Erwachsener beim Zähneputzen etwa vier Milligramm davon aufnehmen. Um sich mit Zahnpasta zu vergiften, braucht es aber etwa fünf bis zehn Gramm Fluorid. Um diese Menge zu erreichen, müsste man also zwischen 30 und 60 Tuben auf einmal essen. Davor würden aber bereits nach etwa zwei Tuben erste Beschwerden auftreten, etwa Übelkeit, Kopfschmerzen oder Erbrechen.

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Wie sieht es bei der Kinder-Zahnpasta aus?

Für Kinder gilt bei Fluorid das Gleiche wie bei Erwachsenen: Fluoridhaltige Zahnpasten schützen die Milchzähne vor Karies. Und die kleinen Mengen, die von den Kindern verschluckt werden, sind nicht schädlich. Die empfohlene erbsengroße Menge Zahnpasta, die beim Putzen verwendet werden soll, entspricht beim Runterschlucken etwa 0,125 mg Fluorid, was absolut unbedenklich ist.

Bei Kindern kann zu viel Fluorid Zahnflecken verursachen

Dennoch sollten Eltern natürlich darauf achten, dass der Nachwuchs nicht ständig Zahnpasta schluckt. Bei einer dauerhaft erhöhten Zufuhr von Fluorid können sich bei Kindern weiße Flecken auf den Zähnen bilden, sogenannte Fluorosen. Deshalb beim Zähneputzen mit den Kids die Empfehlungen beachten: Kinder zwischen vier und acht Jahren sollten nicht mehr als 2,5 mg Fluorid, Kinder zwischen einem und drei Jahren nicht mehr wie 1,5 mg aufnehmen.

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