Kübelpflanzen: Im Herbst noch düngen oder lieber nicht?
Kübelpflanzen sind im Garten unverzichtbar und viele von ihnen blühen bis zum Frost. Aber brauchen sie im Herbst noch Dünger – oder ist das zu viel des Guten?
Der Begriff "Kübelpflanzen" umfasst Gehölze, Stauden oder Saisonblumen, die in Gefäßen kultiviert werden können. Jede Pflanze – auch im Kübel – braucht ihr Maß an Nährstoffen zu den Zeiten, an denen sie wächst. Als Faustregel gilt: Wenn eine Pflanze Triebe, Blattmasse und Blüten bildet, muss sie mit allem versorgt sein. In Pflanzgefäßen muss das Reservoir an Nährstoffen stetig durch Dünger wieder aufgefüllt werden. Der Nährstoffgehalt des Substrats in einem Pflanzgefäß sinkt logischerweise dadurch, dass Pflanzen etwas davon aufnehmen. Hinzu kommt, dass beim Gießen immer wieder gelöste Nährstoffe ausgewaschen werden. Dieser Verlust wird dann durch Düngen ausgeglichen. Die meisten Dauerblüher können alle sechs Wochen mit Langzeitdünger versorgt werden – oder wöchentlich mit Flüssigdünger. Das sind Richtwerte für sogenannte Starkzehrer wie Rosen, Oleander, Petunien oder Engelstrompeten. Mit der halben Ration kommen beispielsweise Olivenbäume, Lavendel oder Lorbeer aus. Aber wann soll man damit aufhören? Das hängt davon ab, wie lange der Herbst noch (spät-)sommerlich warm zu bleiben verspricht und um welche Pflanzen es geht. Allerspätestens Schluss mit Düngen ist es etwa Ende Oktober, meist eher.
Einmal Blühendes: Wachstumsstopp = Düngestopp!
Es gibt zahlreiche Kübelpflanzen, winterhart oder nicht, die einmal im Jahr blühen und von denen man keine Früchte ernten möchte. Für den Frühsommer und Sommer sind das etwa bei den Gehölzen Ginster, Zwergflieder oder Hortensien und an Stauden zum Beispiel Polsterphlox, Astilben oder Lilien. Sie alle werden etwa so lange gedüngt, bis sie abblühen. Zu diesem Zeitpunkt bilden sie auch neue Triebe, die ausreifen. Danach ist ihr Werk in der Saison getan und sie brauchen nur Wasser, um nicht zu vertrocknen. Haben Sie Kübelpflanzen, die erst spät im Jahr blühen – etwa Chrysanthemen – werden sie mit Dünger versorgt, bis deren Blüte einsetzt ... auch wenn es darüber Oktober wird.
Wiederholt Blühendes: Düngen bis zur letzten Blüte
Pflanzen wie Katzenminze, Glockenblumen oder auch Oleander und öfterblühende Rosen haben meist mehrere Blütenschübe – oder blühen sogar durchgehend. Geben Sie ihnen Düngerationen bis sie die letzten Knospen, die noch eine Chance haben aufzublühen, angelegt haben. Bei vielen Glockenblumen ist das meist Ende August der Fall, beim Oleander Mitte September und bei Rosen oft Ende September. Vorausgesetzt, es ist wahrscheinlich, dass die Wetterbedingungen es zulassen, dass bis Ende Oktober die Pflanzen noch genug Licht und Wärme haben, ihre Blüten zu entfalten, ist das Düngen angebracht.
Dauerblüher bis zum Frost: Im Oktober ist Schluss
Es gibt Sommerblumen wie Löwenmäulchen, Dahlien oder Zinnien, die so lange blühen, bis der Frost sie zum Absterben bringt. Falls der in einem milden November oder Dezember nicht auftritt, kommen sie aufgrund schwindender Tageslichtmenge dann auch sowieso zur Ruhe. Diese Pflanzen kann man bis zuletzt in Schwung halten, indem sie bis Mitte oder Ende Oktober gedüngt werden. Das Gleiche gilt auch etwa für fruchtende Tomaten oder Chili in Kübeln. Vorsicht ist allerdings geboten bei allen Gehölzen – auch wenn sie noch Knospen ansetzen. Sie werden spätestens ab September auf Dünge-Stopp gesetzt, damit ihre dauerhaft verholzenden Triebe noch eine Chance haben auszureifen. Späte dauerhafte Blühpflanzen, die im Herbst neu gepflanzt werden, wie Astern, Christrosen oder Chrysanthemen, werden vorerst nicht gedüngt – das erfolgt im kommenden Frühling.