Kastration und Sterilisation bei Hunden und Hündinnen: Das ist der Unterschied

Die Frage, ob sie ihr Haustier kastrieren oder sterilisieren lassen sollen, treibt viele Hundebesitzerinnen und -besitzer um. Der Unterschied besteht in der Methode und auch die Folgen für Tier und Verhalten unterscheiden sich deutlich.

Die Frage, ob und wenn ja, auf welchem Wege ihr Hund fortpflanzungsfähig gemacht werden sollten, treibt viele Tierbesitzer um. (Bild: Getty Images)
Die Frage, ob und wenn ja, auf welchem Wege ihr Hund fortpflanzungsfähig gemacht werden sollten, treibt viele Tierbesitzer um. (Bild: Getty Images)

Eines haben Kastration und Sterilisation gemeinsam: Nach beiden Eingriffen ist der Rüde oder die Hündin nicht mehr fortpflanzungsfähig. Die Sterilisation ist dabei nicht so radikal und wesensverändernd wie die Kastration. Beim Rüden werden die Samenleiter durchtrennt oder mit Klammern undurchlässig gemacht, bei der Hündin die Eileiter. Hormonell gesehen bleibt bei beiden alles beim Alten, Hündinnen werden auch nach der Operation noch läufig. Auch der sexuelle Trieb bleibt erhalten.

Vorteile der Kastration bei Rüden

Bei einer Kastration dagegen werden die Eierstöcke beziehungsweise die Hoden ganz entfernt. Besitzerinnen und Besitzer von Rüden wollen damit oft nicht nur verhindern, dass ihr Hund Nachkommen zeugt. Die Kastration kommt auch dann ins Spiel, wenn Rüden unerwünschte Verhaltensweisen zeigen wie ein sehr starkes Territorialverhalten oder aggressives Verhalten gegenüber anderen Tieren.

Manche Rüden bespringen wegen ihres ausgeprägten Sexualtriebs auch ständig andere Hunde, Menschen oder auch Gegenstände. Kastrierte Rüden haben keinen Geschlechtstrieb mehr, sind meist entspannter und haben sogar eine längere Lebenserwartung.

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Da die Kastration wesentlich in ihren Stoffwechsel eingreift, sollten die Besitzer im Nachgang besonders auf die Ernährung und genügend Bewegung achten, damit die Hunde nicht an Übergewicht leiden.

Hormonelle Kastration

Allerdings hängt das Verhalten von Hunden nicht nur mit den Hormonen zusammen. Sie haben wie Menschen auch einfach unterschiedliche Charaktere. Auch die Erziehung spielt eine wichtige Rolle. Willst du testen, ob wirklich die Hormone schuld am anstrengenden Verhalten deines Hundes sind, kannst du es zunächst einmal mit einer hormonellen Kastration versuchen.

Dabei bekommt dein Rüde zeitlich begrenzt Medikamente in Form von Tabletten, Spritzen oder Implantaten, die den Sexualtrieb eindämmen und ihn zeugungsunfähig machen.

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Kastration bei Hündinnen

Dieselbe medizinische Möglichkeit gibt es auch für Hündinnen, für die aus folgenden Punkten auch eine operative Kastration sinnvoll sein kann: Kastrierte Hündinnen gelten als gelassener, verschmuster und verspielter und zeigen keine Scheinträchtigkeiten. Zudem haben sie ein geringeres Risiko, Tumore zu entwickeln oder Diabetes zu bekommen.

Wann eine Hündin am besten kastriert werden sollte, hängt unter anderem von ihrem Zyklus und Alter ab. Wie bei allen wichtigen Fragen rund um deinen Lieblingsvierbeiner gilt auch hier: Lass' dich über alle möglichen Optionen und Varianten am besten von deinem Tierarzt aufklären, der sowohl dich als auch deinen Hund kennt!

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