Kate Spade: Selbstmord kam für ihren Ehemann und die Tochter völlig unerwartet

Andy und Kate Spade, hier gemeinsam bei einem Event 2006 in New York, waren seit über 35 Jahren ein Paar. (Bild: Matthew Peyton/Getty Images For American Express)
Andy und Kate Spade, hier gemeinsam bei einem Event 2006 in New York, waren seit über 35 Jahren ein Paar. (Bild: Matthew Peyton/Getty Images For American Express)

Zwei Tage nachdem Designerin Kate Spade sich in ihrer New Yorker Wohnung das Leben genommen hat, steht ihre Familie weiterhin unter Schock. Andy Spade, der Ehemann der Verstorbenen, erklärte nun öffentlich, dass die Verzweiflungstat seiner Frau für alle völlig unerwartet kam.

„Kate war die schönste Frau der Welt. Sie war die freundlichste Person, die ich kenne und seit 35 Jahren meine beste Freundin“, beschrieb Spade seine verstorbene Partnerin in seinem Statement, das auf der Website der „New York Times“ veröffentlicht wurde. „Meine Tochter und ich sind durch ihren Verlust am Boden zerstört und können ein Leben ohne sie noch gar nicht begreifen. Wir sind untröstlich und vermissen sie jetzt schon.“

Spade bestätigte in seinem Statement, dass seine Frau seit Jahren unter Depressionen und Angstzuständen litt, sie sich aber aktiv von Ärzten im Kampf gegen ihre Krankheit habe helfen lassen und Medikamente nahm. Alkohol- oder Drogenmissbrauch seien demnach nicht der Grund für ihren plötzlichen Tod gewesen. „Es gab keinen Hinweis und keine Warnung, dass sie dies tun würde“, so der 55-Jährige. Seine Frau schien glücklich, als er und seine Tochter sie noch in der Nacht vor ihrem Tod sprachen. „Es war ein kompletter Schock. Und sie war eindeutig nicht sie selbst. Sie hatte ihre persönlichen Dämonen, mit denen sie zu kämpfen hatte.“

Wollte sich das Paar scheiden lassen?

Auch die Gerüchte, dass die 55-Jährige sich wegen einer angeblich bevorstehenden Scheidung das Leben nahm, sprach der US-Unternehmer an. Er bestätigte, dass er und seine Frau zwar getrennt gelebt, aber an ihrer Beziehung gearbeitet hätten. Seine Tochter Frances Beatrix Spade, von ihren Eltern nur kurz „Bea“ genannt, war ihnen dabei immer am wichtigsten.

„In den letzten zehn Monaten lebten wir getrennt, aber nur wenige Häuserblocks voneinander entfernt. Bea lebte bei uns und wir sahen uns jeden Tag oder sprachen miteinander. Wir nahmen viele Mahlzeiten zusammen als Familie ein und fuhren weiterhin zusammen als eine Familie in den Urlaub. Unsere Tochter war unsere Priorität“, fasste Andy Spade den Familienalltag zusammen, er betonte aber, dass eine Scheidung nie zur Debatte stand. „Wir waren nicht rechtlich getrennt und haben nie über eine Scheidung gesprochen. Wir waren die besten Freunde, die versuchten, ihre Probleme so gut wie möglich zu lösen.“ Spade betonte in seinem Statement: „Dies ist die Wahrheit. Alles andere, was gerade verbreitet wird, ist falsch.“

Die US-amerikanische Modedesignerin und Unternehmerin, die in den 90er Jahren mit ihrer eigenen Taschenkollektion bekannt wurde, wurde am Dienstagmorgen von einer Haushaltshilfe tot in ihrer New Yorker Wohnung gefunden.

Anmerkung der Redaktion: Suizidgedanken sind häufig eine Folge psychischer Erkrankungen. Letztere können mit professioneller Hilfe gelindert und sogar geheilt werden. Wer Hilfe sucht, auch als Angehöriger, findet sie etwa bei der Telefonseelsorge unter der Rufnummer 0800 – 1110111 und 0800 – 1110222. Die Berater sind rund um die Uhr erreichbar, jeder Anruf ist anonym und kostenlos.