Kein Bock auf Botox? Ein Schönheitschirurg verrät 3 Anti-Aging-Tipps, für die ihr keine Injektionen benötigt

 - Copyright: Konstantin Tsevelev/Getty Images
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Seit Jahren befeuern junge Menschen die Nachfrage nach Botox. Für viele von ihnen ist die Botoxspritze zu einem Trend geworden. Jedoch verzichten nun einige auf die Botoxinjektion und setzen stattdessen auf einen moderneren und harmloseren Anti-Aging-Trend: „Notox“.

Der Begriff ist ein Wortspiel, das auf Englisch eine Kombination aus "no" und "Botox" darstellt. Es bedeutet wörtlich "kein Botox" und wird verwendet, um Alternativen zu beschreiben, die ohne die Verwendung von Botox auskommen. Statt Botox wird also vermehrt auf Seren, Face-Taping (eine Methode, bei der Klebestreifen auf das Gesicht aufgetragen werden, um Falten vorübergehend zu glätten und die Haut zu straffen) und andere oberflächliche Hautpflege gesetzt.

Warum Botox nicht für jeden etwas ist

Die Gründe für den Rückgang der Nachfrage von Botox sind unterschiedlicher Herkunft. Es sind nicht nur die Kosten der Botox-Behandlung, die sehr hoch sind, sondern auch diverse Nebenwirkungen, wie die Migration des Fillers unter der Haut. Diese führt dazu, dass das behandelte Gesicht nach ein paar Jahren uneben und geschwollen aussieht.

Ein weiterer Nachteil ist das sogenannte „eingefrorene Gesicht“, welches häufig bei Menschen vorkommt, die zu viel Botox injiziert haben und dadurch die Mimik verloren geht. Einige haben auch Angst vor der „Botox-Blindheit“ – bei der die Betroffenen gar nicht merken, dass sie zu viel Filler verwendet haben.

Der renommierte Schönheitschirurg aus New York Dr. Jimmy C. Sung, der unter anderem Botox- und Fillerbehandlungen anbietet, äußert sich zu der Thematik des neuen Trends. Er ist der Meinung, dass viele Ärztinnen und Ärzte dazu neigen, ihren Patienten zu viele Filler zu injizieren, da die Behandlung nach der verwendeten Menge abgerechnet werde – also je mehr, desto teurer.

„Ich fühle mich bestätigt“, sagte er, weil immer mehr Menschen weniger invasive Hautbehandlungen bevorzugen würden. Sung sagt, Botox und Filler würden zwar vorübergehend Falten glätten, langfristig jedoch würden sie nicht die eigentliche Ursache der Falten bekämpfen: den Verlust von Kollagen und Elasten im Körper.

3 Anti-Aging-Methoden, auf die ihr statt auf Botox setzen könnt

Seiner Erfahrung nach legen jüngere Generationen mehr Wert darauf, ihre Gesundheit langfristig zu stärken und zu fördern. So suchen einige nach langfristigen Möglichkeiten, um ihre glatte, elastische Haut so lang wie möglich zu erhalten, zum Beispiel durch die natürliche Unterstützung der Kollagenproduktion.

Dr. Sung empfiehlt, sich an die drei P's zu halten: Peptide, Protein und die Anwendung von Plasma-Therapie — die er als essenziell für eine wirksame „Notox“-Anti-Aging-Hautpflegeroutine beschreibt.

1. Peptide als Anti-Aging Wundermittel

Peptide sind kurze Ketten von Aminosäuren, die Proteine in der Haut bilden. Da Kollagen aus Peptiden besteht, kann die Anwendung von Peptiden auf der Haut dessen Wachstum anregen, was Falten und Entzündungen reduziert.

Obwohl einige Menschen Peptide direkt in ihre Haut injizieren, erklärte Sung, dass es rechtlich nicht zugelassen ist, sie als Hautpflegeinjektionen zu verwenden. Derzeit sind Peptidinjektionen nur für medizinische Zwecke erlaubt, auch in Deutschland. Stattdessen trägt er bei seinen Kunden Lachs-Spermien auf, da Lachs- und menschliche DNA überraschend ähnlich sind.

Es gibt einfachere Möglichkeiten, Peptide in die Hautpflege zu integrieren. Viele Anti-Aging-Produkte wie Retinol enthalten bereits Peptide, wodurch sie leicht in die bestehende Pflegeroutine integriert werden können, laut Sung.

2. Ausreichend Proteine essen, für eine schöne Haut

In seinen Beratungen verwendet Sung eine Körperfettwage, um das Verhältnis von Körperfett zu Muskelmasse bei seinen Patienten zu messen.  „Falls das Verhältnis nicht optimal ist, sage ich zu meinen Patienten: 'Schlafen Sie mehr, trinken Sie genug Wasser, treiben Sie Sport, verbessern Sie Ihre Ernährung'“, erklärte er. Er betont, dass eine proteinreiche Ernährung das Kollagen in der Haut wiederherstellen könne, während ein Fettverlust im Gesicht zu stärker ausgeprägten Falten führe.

Wer einen gesunden Lebensstil pflegt, sollte seiner Meinung nach Krafttraining mit einer proteinreichen Ernährung, ausreichend Schlaf und genügend Flüssigkeitszufuhr kombinieren. „Ein ausgewogenes Verhältnis von Fett und Muskelmasse fördert die Lebensdauer des Körpers“, sagte er. Und das wirkt sich auch positiv auf die Haut aus.

3. Anti-Aging ohne Botox: Teure Methoden wie die Plasma-Therapie können ebenfalls helfen

Dr. Sungs dritter Geheimtipp, ist die Plasma-Hautregeneration, eine nicht-laserbasierte Behandlung, die die Kollagenbildung fördert. Hierfür wird durch ein spezielles Gerät das Plasma erzeugt. Dieses Plasma wird auf die Hautoberfläche aufgetragen, wo es kleine thermische Impulse abgibt. Diese Impulse dringen in die tieferen Hautschichten ein und regen dort die Kollagenproduktion an.

Das Ergebnis ist eine straffere, glattere Haut, die deutlich verjüngt wirkt. Da keine Nadeln oder invasive Methoden eingesetzt werden, ist die Behandlung sanfter, aber dennoch effektiv. Allerdings hat diese Methode ihren Preis: Behandlungspakete mit mehreren Sitzungen kosten umgerechnet zwischen 900 und 2000 Euro.

Deshalb empfiehlt Sung jüngeren Menschen, die präventiv gegen Hautalterung vorgehen möchten, frühzeitig auf Peptide und eine bewusste Ernährung zu setzen.

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