KI erzeugt Bilder von "idealen" Menschen
Eine KI erstellte fotorealistische Bilder von angeblich idealen Männern und Frauen. Dabei herausgekommen sind fürchterlich schöne künstliche Menschen.
Das "Bulimia Project" beschäftigt sich mit Körperbildern und möchte mithilfe wissenschaftlicher Mittel über die Gefahren von Bulimie und psychischen Ursachen von Essstörungen aufklären. In diesem Zusammenhang beschäftigte sich ein Team von Forschenden nun mit dem Schönheitsbild von Künstlichen Intelligenzen.
KI-Bilder nach Online-Vorbildern
Dafür wurde in einem Versuch herausgefunden, wie nach von einer KI berechnete "ideale" Frauen und Männer aussehen würden. Die Ergebnisse sind erschreckend, denn sie sagen viel über moderne Schönheitsstandards in den Sozialen Medien aus.
In dem Projekt, dessen Ergebnisse auf der Website des "Bulimia Projects" ausführlich dargestellt werden, hat das Team die Künstlichen Intelligenzen "Dall-E 2", "Stable Diffusion" und "Midjourney" mit Vorgaben gefüttert. Daraus erstellte das Programm dann verschiedene fotorealistische Bilder von Männern und Frauen.
📢 Check out what AI believes is the epitome of the "perfect" body.
The Bulimia Project asked popular AI image generators #midjourney, #dalle2 and #stablediffusion to display their idea of the perfect human physique 🔍 pic.twitter.com/RkX5JBv5Pw— Kim Komando (@kimkomando) May 25, 2023
Die erste Aufgabe, die der KI gestellt wurde, war es, spezifische Bilder zu erstellen, die Schönheitsideale aus den Sozialen Medien nutzten. Die KI-Männer und -Frauen zeigen eindrücklich, welches verzerrte Schönheitsideal in den Sozialen Netzwerken vorherrscht. Zusammengefasst kamen dabei meist männliche Bodybuilder und zierliche dünne Model-Frauen heraus. Auf den künstlich erzeugten Abbildungen haben die Männer kantige Gesichtszügen, Bärte und Eightpacks, die Frauen dagegen sehen aus wie (meist blonde) lebendige Barbiepuppen mit samtiger Haut und vollen Lippen.
Verzerrte Körperbilder aus den Sozialen Medien
In der zweiten Versuchsanordnung wurde den drei Bilder-KIs nun die Vorgabe gemacht, "ideale" Menschen aus Bilder, die es bereits im Internet gibt zusammen zu basteln. Dabei stellte sich heraus, dass der größte Unterschied war, dass die Bilder nach dem Vorbild soziale Medien im Vergleich deutlicher sexualisiert waren und oft unproportionale, also unrealistische, Körpermaße zeigten.
Ein Warnsignal, dass dem Team des "Bulimia Project" Sorge bereitet. "Im Zeitalter von Instagram und Snapchat-Filtern kann niemand mehr realistisch die Standards erreichen, die von Sozialen Medien gesetzt werden", heißt es auf der Website zu dem KI-Versuch. Es sei deutlich gesünder, sowohl mental als auch körperlich, die Erwartungen an Körperbilder am realen Bereich zu orientieren.
Anmerkung der Redaktion: Essstörungen und die Ablehnung des eigenen Körpers können Teil einer psychischer Erkrankungen sein. Letztere können mit professioneller Hilfe gelindert und sogar geheilt werden. Wer Hilfe sucht, auch als Angehöriger, findet sie etwa bei der Telefonseelsorge unter der Rufnummer 0800 – 1110111 und 0800 – 1110222. Die Berater sind rund um die Uhr erreichbar, jeder Anruf ist anonym und kostenlos.