Korrumpierungseffekt: Dieser Denkfehler steht unserem Erfolg im Weg

Gehirn

Der Kern des Problems liegt in der Funktionsweise unseres Gehirns: Belohnungen setzen Dopamin frei, was uns kurzfristig motiviert. Bleibt diese Belohnung jedoch aus, fällt auch die Dopaminausschüttung weg und damit unser Antrieb

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Der Korrumpierungseffekt ist ein psychologisches Phänomen, das oft im Alltag übersehen wird und doch einen erheblichen Einfluss auf den persönlichen Erfolg haben kann. Dabei handelt es sich um einen Denkfehler, der auftritt, wenn äußere Belohnungen wie Geld, Lob oder Anerkennung die intrinsische Motivation – also die Freude an der Tätigkeit selbst – untergraben.

Was ist der Korrumpierungseffekt?

Wenn Menschen sich ein Ziel setzen, sei es im Fitnessbereich, bei einem Hobby oder im Beruf, sind sie anfangs voller Elan und Begeisterung – meist geht es hier noch um die Sache selbst. Und dann geht das Gedankenkarussell los: Sie stellen sich vor, wie stolz Sie sein werden, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben. Und jetzt kommt der Denkfehler ins Spiel: Sie fangen an, über externe Belohnungen nachzudenken – über Geld, Lob oder andere materielle Anreize.

Der Korrumpierungseffekt beschreibt, wie diese äußeren Belohnungen Ihre intrinsische Motivation, also die Freude an der Sache selbst, untergraben können. Wenn Sie sich nur noch auf das Geld oder die Anerkennung konzentrieren, verlieren Sie irgendwann das Interesse an der Tätigkeit selbst. Kurz gesagt: Es wird schwieriger, motiviert zu bleiben, wenn die Belohnungen nicht mehr fließen.

Ein Beispiel aus der Forschung

Eine Studie, die den Korrumpierungseffekt gut veranschaulicht, wurde von Edward Deci, einem Psychologie-Professor, durchgeführt. Er teilte Studierende in zwei Gruppen und ließ sie ein Puzzle legen. Gruppe Eins bekam keinen Anreiz, während Gruppe Zwei Geld für das Lösen des Puzzles erhielt. Zunächst waren alle motiviert, das Puzzle zu lösen. Doch als die zweite Gruppe kein Geld mehr bekam, sank ihre Motivation in den Keller. Sie hatten das Interesse an der Tätigkeit verloren, weil sie sich zu sehr auf die externe Belohnung fixiert hatten.

Warum ist das ein Problem?

Wenn Sie sich auf externe Anreize verlassen, können Sie schnell in eine Falle tappen. Sobald die Belohnungen wegfallen, fühlen Sie sich unmotiviert und frustriert. Vielleicht kennen Sie das Gefühl: Am Anfang macht das Training im Fitnessstudio Spaß, doch sobald die Motivation für ein Lob oder eine Belohnung wegfällt, wird es zur Pflicht. Und zack, sind die Ausreden da!

Der Weg zur intrinsischen Motivation

Wie können Sie also dem Korrumpierungseffekt entkommen? Die Lösung liegt darin, Ihre intrinsische Motivation zu stärken. Stellen Sie sich Fragen wie:

  • Was macht mir wirklich Spaß?

  • Warum habe ich mir dieses Ziel gesetzt?

  • Wie fühlt es sich an, Fortschritte zu machen?

Indem Sie sich auf die Freude an der Tätigkeit konzentrieren, können Sie langfristig motiviert bleiben. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, Ihre Erfolge zu feiern, ohne immer auf äußere Belohnungen angewiesen zu sein. Das kann bedeuten, dass Sie sich selbst anerkennen, Fortschritte dokumentieren oder einfach nur stolz auf sich selbst sind.