Kräutertöpfe ernten: So geht's richtig
Wer Kräuter liebt, hat sie entweder im Pflanzenkübel auf dem Balkon oder in kleinen Töpfen in der Küche. Frischer geht’s schließlich kaum - und simpler, denn beim ernten kann man kaum etwas falsch machen. Oder doch? Der eine oder andere Fehler passiert tatsächlich vielen von uns. Wer lange etwas von seinen Kräutertöpfen haben will, sollte ein paar Dinge beachten.
Für Hobbyköche gibt es kaum etwas Besseres, als Kräuter direkt aus dem Topf ernten zu können. Basilikum zum Verfeinern von Pasta und Schnittlauch für den Dip ist damit immer griffbereit vorhanden und hat nichts an Frische und Vitaminen verloren. Praktisch ist das Konzept noch dazu, denn idealerweise wächst das gesunde Grün immer wieder neu nach - zumindest, wenn man es richtig erntet. Was ihr dabei beachten solltet, verraten wir euch hier.
Basilikum: Bitte nicht zupfen
Klassiker unter den Küchenkräutern ist Basilikum, das man sich für frisches Pesto oder Saucen direkt vom Stiehl zupft - so machen es zumindest die meisten. Doch Vorsicht: Zupft man die Blätter einfach ab, beeinträchtigt das die Haltbarkeit der Pflanze enorm. Hat ein Stiel keine Blätter mehr, bildet er stattdessen Blüten, die sämtliche Energie und Wasser für sich beanspruchen - neue Blätter wachsen dann nicht mehr nach.
Stattdessen solltest du also stets gesamte Triebe abschneiden, am besten direkt über einem Blattknoten. Die geerneten Blätter sollten übrigens sofort verwendet werden, da Basilikum schnell sein Aroma verliert.
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Petersilie: Das Herz intakt lassen
Auch bei Petersilie ist es wichtig, nicht nur die Blätter, sondern ganze Stiele zu ernten. Die goldene Regel lautet jedoch, nur die äußeren Triebe zu nehmen und nicht das sogenannte Herz anzuschneiden. Das Herz befindet sich in der Mitte der Pflanze und ist an einem dickeren Stiel erkennbar, an dessen Seite sich neue Triebe entwickeln.
Wer das beachtet und die Petersilie möglichst knapp über der Erde abschneidet, wird länger etwas von seiner Pflanze haben.
Schnittlauch: Scharf und kurz schneiden
Beim Schnittlauch ist ein häufiger Fehler, dass er mit einem stumpfen Gerät geerntet wird. Zwar genügt eine Küchenschere oder ein Messer vollkommen aus, doch sollten die scharf genug sein, damit die Pflanze nicht verletzt und das Wachstum damit beeinträchtigt wird.
Zudem sollte er regelmäßig nachgeschnitten werden, damit immer wieder neue Triebe nachwachsen können und sich nicht zu schnell Blüten bilden. Die sind zwar essbar, doch ist blühender Schnittlauch weitaus weniger aromatisch.
Bei der Ernte die äußeren Stängel etwa zwei bis drei Zentimeter über der Erde abtrennen - bloß nicht nur die Spitzen abschneiden. Falls du mit dem regelmäßigen Nachernten mehr Schnittlauch bekommst, als du brauchst: Er lässt sich hervorragend einfrieren.
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Pfefferminze: Am aromatischsten kurz vor der Blüte
Den größten Anteil an ätherischsten Ölen hat Minze, wenn sie zu blühen beginnt. Vor allem, wer sie nicht nur für Mojitos, sondern für Tee verwenden will oder Öl darauf gewinnen möchte, sollte sie also ernten, wenn sie bereits Knospen gebildet hat.
Pfefferminze vertragen einen kräftigen Rückschnitt, bei dem Stiele kurz über dem Boden gekappt werden - man kann aber auch einzelne Blätter nach Bedarf abzupfen. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass die Stiele nicht anreißen, da Minze anfällig für Schädlingsbefall ist.
Rosmarin: Ganze Zweige abschneiden - und einfrieren
Rosmarin hat es am liebsten, wenn nicht einzelne Blättchen, sondern ganze Zweige abgeschnitten werden, und das möglichst gleichmäßig. Die Triebe können direkt im Ganzen eingefroren werden - in diesem Zustand lassen sich die nadelartigen Blätter übrigens auch besser ablösen. Auch zum Trocknen hängt man am besten die gesamten Zweige auf.
Wer den Rosmarin gleich verarbeiten will, kann ihn mit einer Nagelschere vom Zweig abtrennen, die Blätter sollten dabei idealerweise nicht zerteilt werden, damit sie ihr volles Aroma behalten.
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