Lärchenholz: Eigenschaften und Besonderheiten

Lärchenholz ist für innen und außen geeignet. Hier kam es für den Bodenbelag zum Einsatz.
Lärchenholz ist für innen und außen geeignet. Hier kam es für den Bodenbelag zum Einsatz. living4media / Maulini, Pier

Egal ob Terrassendielen, Gartenmöbel, ein Zaun, Dachkonstruktionen oder Bootsbau: Lärchenholz ist auf Grund seiner tollen Eigenschaften vielseitig in Sachen Nutzung. Die großen Vorteile des rötlichen Holzes: seine Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit. Hier lesen Sie, wo Lärchenholz überall eingesetzt werden kann, welche Nachteile es hat, welcher Preis pro Kubikmeter üblich ist und wie Sie ihre Möbel und Dielen aus Lärchenholz pflegen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lärche blüht zwischen März und Mai und ist auch in Europa heimisch.

  • Lärchenholz ist als Bau- und Möbelholz sehr beliebt, seltener auch als Brennholz.

  • Das Holz der Lärche bietet viele Vorteile wie etwa eine lange Haltbarkeit.

  • Die Preise für Lärchenholz liegen bei ungefähr 700 bis 800 Euro pro Kubikmeter und sind damit höher als die meisten anderen Holzarten. Die sibirische Lärche ist mit 1.100 bis 1.400 Euro pro Kubikmeter sogar noch kostspieliger.

Was ist Lärchenholz?

Lärchenholz ist das Holz der Baumart Lärche. Insgesamt gibt es 20 Arten der Lärche, die wissenschaftlich auch Larix genannt wird. Diese 20 Lärchenarten sind sommergrüne Gewächse, sprich sie blühen zwischen März und Mai und werfen im Herbst ihre Blätter ab. Obwohl der erste Blick so wirkt, haben Lärchen nämlich keine Nadeln, sondern lediglich nadelformähnliche Blätter.

Die Kieferngewächse wachsen hauptsächlich in Eurasien und Nordamerika. Im Jahr 2012 wurde die Lärche sogar zum Baum des Jahres in Deutschland gewählt. Die höchste Lärche misst 45 Meter und hat einen Umfang von 4,75 Meter. Etwa 300 Jahre alt ist die am Bodensee stehende Lärche schon.

Vorteile und Nachteile von Lärchenholz im Überblick

Vorteile

Nachteile

  • mittlere Witterungsbeständigkeit
    gegen Wind, Regen und Hitze

  • mittlere Langlebigkeit von bis zu 15 Jahren

  • beständig gegen Chemikalien

  • Formstabilität dank des hohen Anteils an Harz

  • ist heimisch in Europa
    (v.a. in der Alpenregion und in Mischwäldern)

  • Drehwuchs, der oft für Spannungen im Holz sorgt

  • Austritt von kleinen Tröpfchen Harz möglich

  • höherer Preis als für einige andere Holzarten

Lärchenholz: Eigenschaften und Besonderheiten

Bei dem Nadelholz der Lärche wird zwischen dem Kernholz und dem Splintholz unterschieden. Das Kernholz liegt im Inneren des Baumes und ist deutlich dunkler und eher rötlich gefärbt. Das Splintholz liegt im äußeren Bereich des Stammes, ist heller und eher gelblich gefärbt. Das ergibt eine schöne Maserung mit eher helleren und eher dunkleren Streifen. Das Splintholz ist lediglich ein paar Zentimeter dick und wird in der Regel nicht als Konstruktionsholz verwendet. Splintholz wird auch als Spätholz, das Kernholz als Frühholz bezeichnet.

Das Holz der Lärche ist eines der schwersten und härtesten Hölzer. Noch mehr Gewicht und Härte weist beispielsweise Eibenholz auf. Mit einer mittleren Rohdichte von circa 550 Kilogramm pro Kubikmeter hat die Lärche ein geringes Quell-und Schwindverhalten.

Lärchenholz ist im Vergleich zu Kiefernholz noch zäher und hat mehr Harz. Das ist vor allem dann praktisch, wenn man ein Holz braucht, das formstabil ist und sich wenig verzieht.

Das Nadelholz der Lärche ist in die Dauerhaftigkeitsklasse 3-4 einzuordnen. Diese gibt die Widerstandsfähigkeit gegenüber Pilzen & anderen holzzerstörenden Organismen an. Die Klasse 3-4 entspricht einer wenigen bis mäßigen Dauerhaftigkeit. Es gibt also langlebigere  – allerdings auch teurere – Optionen für den Bau einer Holzterrasse.

Wie langlebig ist Lärchenholz?

Wenn es auf Haltbarkeit und Langlebigkeit ankommt, ist Lärchenholz keine schlechte Wahl. Auf Grund des hohen Harzanteils ist das Holz sehr beständig – sogar unter Wasser! Feuchtigkeit, Wärme oder Insekten können dem Material nichts anhaben. Unbehandelt halten Terrassendielen aus Lärchenholz 10 bis 15 Jahre.

Überschrift der Box Zum Vergleich: Text

Thermoesche, ein wärmebehandeltes Holz, weist eine Haltbarkeit von 20 bis 25 Jahren auf. Das sehr günstige Fichtenholz übersteht hingegen nur bis zu 10 Jahre ohne besonderen Holzschutz.

Wie witterungsbeständig ist Lärchenholz?

Lärchenholz ist extrem witterungsbeständig – ob gegen Regen, Hitze oder Wind. Kommt das Holz draußen zum Einsatz, entwickelt es aufgrund der Witterung lediglich eine silberne Patina. Zur Verwendung für Dachkonstruktionen oder als Dachschindeln muss das Holz einiges abkönnen.

Durch seine Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit eignet sich Lärchenholz vor allem für den Außenbereich, beispielsweise als Zaun.
Durch seine Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit eignet sich Lärchenholz vor allem für den Außenbereich, beispielsweise als Zaun. iStock / in4mal

Nutzung und Einsatzmöglichkeiten von Lärchenholz

Da Lärchenholz besonders schwer und hart ist, wird es meist als Bau- und Möbelholz verwendet. Egal ob beim Innenausbau oder draußen im Garten: Lärchenholz ist vielseitig einsetzbar. Zum Beispiel auch als Holzboden für den Balkon. Aufgrund der Härte des Holzes wird es außerdem auch für den Dachtragwerke verwendet. Auch Wand- und Deckenkonstruktionen können aus dem Holz gebaut werden. Je nach Region entdeckt man auf Dächern auch Dachschindeln aus Lärchenholz.

In innenliegenden Räumen findet man Lärchenholz meist verbaut in Treppen, Türen, Parkettböden oder Dielenböden oder Geländern. Lärchenholz ist im Haus, am Haus und im Außenbereich des Hauses zur Verwendung geeignet.

Doch nicht nur für Möbel oder Dächer kann Lärchenholz genutzt werden – als Brennholz ebenfalls. Das Holz knackt nicht nur schön beim Verbrennen, sondern verbreitet dank des Harzes einen angenehmen Duft. Der Brennwert von Lärchenholz liegt bei circa 1.700 kWh pro Raummeter. Das ist zwar deutlich weniger als der Brennwert von Buche (2.100 kWh pro Raummeter), entspricht aber trotzdem einer Menge von 170 Litern Heizöl.

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Auch im Brücken-, Schiffs- und Bootsbau kommt Lärchenholz auf Grund seiner Witterungsbeständigkeit oft zum Einsatz. Für Silos, Erdbauten oder Kühltürme wird es aufgrund seiner Resistenz gegen Chemikalien genutzt.

Soll man Lärchenholz behandeln?

Auch wenn Lärchenholz schon von sich aus sehr langlebig ist, ist es immer ratsam, das Holz zu behandeln und zu pflegen. Öl beispielsweise verhindert, dass das Holz durch Witterung eine silbergraue Patina bekommt. Behandeltes Holz behält also länger seine rötliche Farbe und sieht länger schön aus. Wer sein Lärchenholz mit Öl behandelt, sorgt außerdem dafür, dass Vermoosung, Feuchtigkeit und Pilzbildung dem Holz nichts anhaben können – auch nicht nach vielen Jahren.

Preise für Lärchenholz

Egal ob im Baumarkt oder im Holzfachhandel: Beim Kauf vom Lärchenbrettern muss man etwas mehr bezahlen als bei einigen anderen Holzarten. Das liegt daran, dass Lärchenholz bessere Eigenschaften hat als viele andere Hölzer. Außerdem ist es deutlich langlebiger, muss seltener repariert oder ausgetauscht werden. Ein Richtpreis pro Kubikmeter liegt bei 700 bis 800 Euro – und das nur bei ungedämpften Lärchenbrettern. Sibirisches Lärchenholz liegt da schon bei 1.100 bis 1.400 Euro pro Kubikmeter. Im Vergleich dazu kostet ein Kubikmeter Fichtenholz etwa 500 bis 600 Euro pro Kubikmeter.

Wenn Sie sich für Lärchenholz als Möbelholz oder Bauholz interessieren, sollten Sie sich beim Kauf auf jeden Fall beim Holzhändler Ihres Vertrauens beraten lassen. Der Fachmann kann Ihnen genau sagen, ob Lärchenholz für Ihr Projekt die richtige Wahl ist und wie sie das Holz anschließend behandeln und pflegen sollen. Er bereitet im Normalfall auch einen Kostenvoranschlag vor. So sind Sie immer auf der sicheren Seite.

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Vorsicht ist bei besonders günstigen Angeboten geboten. Meist handelt es sich um ältere Bretter, die Stärke der Terrassendielen ist zu gering oder Sie müssen mit viel Ausschuss kalkulieren. Das rechnet sich oft nicht. Legen Sie daher stets Wert auf eine hohe Holzqualität.