"Mir dir würde ich gerne mal wieder Schlitten fahren" – kein Problem auf den 10 besten Rodelbahnen Deutschlands
Die schönste Jahreszeit ist, seien wir mal ehrlich, der Winter nicht gerade. Es ist arschkalt, permanent dunkel und wenn’s draußen auch noch glatt ist, dann gute Nacht, Johanna! Aber einen Vorteil hat der Winter: Es besteht die Möglichkeit, dass es schneit – auch wenn das im Zuge der Klimakatastrophe und der damit einhergehenden Erderwärmung in unseren Breiten immer seltener vorkommt. Dennoch: Schnee bedeutet, man kann in der richtigen Umgebung auch Schlitten fahren – und wir zeigen Ihnen, auf welchen Rodelbahnen in Deutschland man das am besten tun kann.
Es müssen nicht immer Ski und Snowboard sein: Das sind die 10 schönsten und besten Rodelbahnen Deutschlands
Wer also dieses oder nächstes Jahr die Möglichkeit hat, sollte sie beim Schopfe packen. Denn wer weiß, wie oft das hierzulande noch möglich sein wird.
Die Berchtesgadener Alpen sind per se eine ganz wundervolle Gegend, und zugeschneit im Winter übt sie natürlich noch mal einen ganz besonderen Zauber aus – das merkt man vor allem, wenn man in Ramsau mit der Doppelsesselbahn den Berg hinauf fährt und auf den Watzmann blicken kann. Doch das Schönste kommt dann erst noch: Die sportliche und durchaus etwas anspruchsvolle Schlittenstrecke Hirscheckblitz, die von Rodellegende Schorsch Hackl mitkonzipiert wurde und auf der man daher wirklich Tempo macht. 2,3 Kilometer ist die Bahn lang, das Gefälle schwankt zwischen 14 und 22 Prozent, wobei man Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 47 km/h erreichen kann – also nichts für Angsthasen und -häsinnen. Aber keine Bange: Die Bahn verfügt selbstverständlich über ein umfangreiches Sicherheitskonzept, sodass beim Rodeln nichts schiefgehen sollte.
Reit im Winkel ist ein absolutes Winterwunderland, wenn es denn geschneit hat – kaum irgendwo könnte es schöner. Kein Wunder, scheint dort doch auch bei Tiefsttemperaturen häufig die Sonne, verfügt der Ort doch über ein fantastisches Skigebiet an der Winklmoosalm und wer es lieber etwas beschaulicher mag, der ist an der ruhigen Hemmersuppenalm ganz hervorragend aufgehoben. Man kann wandern, Ski oder Snowboard fahren und – tadaa – auch ganz hervorragend rodeln. Denn die tolle Rodelstrecke von der Hindenburghütte über die Gschwendalm nach Blindau ist ein absoluter Höhepunkt der Gegend. Früher fanden auf der Strecke sogar Meisterschaften statt, heute geht es dort weniger wettbewerblich zu. Vier Kilometer ist die Strecke lang und geht fast nur geradeaus, lediglich beim steilen Auftakt und bei der Gschwendalm gibt es scharfe Kurven, die ein bisschen Speed rausnehmen. Aber so oder so: Bockt richtig!
Der 1.634 Meter hohe Brünnstein ist ein bekanntes Fotomotiv der Bayerischen Voralpen und zieht das ganze Jahr über Bergfreund*innen an. Bis zum Brünnsteinhaus kann man dort ganzjährig wandern, doch die Straße von Mühlau hinauf zur Alpenvereinshütte wird im Winter in eine Rodelbahn verwandelt. Die ist allerdings ordentlich steil und gehört daher zu den anspruchsvolleren Strecken. Profi muss man dafür zwar nicht sein, aber wer noch nie vorher auf einem Schlitten gesessen hat, der sollte es sich zweimal überlegen, ob er die 3,5 Kilometer wirklich auf sich nehmen will – zumal einem immer mal wieder Fußgänger*innen entgegenkommen. Der Aufstieg dauert etwa zwei Stunden, und wer diese Strecke nicht mit dem eigenen Schlitten bewerkstelligen möchte, der kann sich am Brünnsteinhaus einen für fünf Euro leihen. Ein nicht mehr ganz so geheimer Geheimtipp ist der Mittwoch als Rodeltag: Dann wird dort nämlich zwischen 16 und 21 Uhr ein Rodelabend mit Kaiserschmarrn veranstaltet. Dafür sollte man aber rechtzeitig reservierten und keinesfalls eine Taschenlampe für den Rückweg vergessen.
Sie ist die längste Naturrodelbahn Deutschlands: die Bahn am Wallberg in Rottach-Egern, die ganze 6,5 Kilometer lang ist. Durch diesen Umstand hat sich der einstige Ski- in Bayerns beliebtesten Rodelberg verwandelt. Und bei so einer Strecke kann man natürlich Abwechslung erwarten: Mal geht es um enge Kurven, mal kann man rasant geradeaus brettern, mal wird es eng – man muss also durchaus mit etwas Weitblick rodeln. Aber wenn man bei tollster Ausblick auf die Bayerischen Alpen auf der Wallbergstraße sanft ins Ziel schliddert, dann stets mit einem breiten Lächeln auf den Lippen.
Stolze 4,5 Kilometer lang ist die Winterrodelbahn am Hörnle in Bad Kohlgrub. Der Kurort ist nämlich nicht nur das ganze Jahr hindurch ein ganz hervorragendes Wandergebiet, sondern hat sich mittlerweile auch zum Geheimtipp für Schlittenfahrer*innen gemausert. Der Hausberg des Ortes ist der Hörnle am Rand der Ammergauer Alpen. Spektakulär ist allein schon die Sesselbahn, die eine absolute Rarität ist. Die Angestellten klappen die Sessel elegant zur Seite, während man selbst einfach stehen bleibt. Damit kann man, wenn man nicht wandern möchte, zur kleinen Hörnlehütte hinauffahren, und von dort kann man dann direkt die Rodelbahn ansteuern, die in einer serpentinenartigen Strecke durch die bewaldeten Hänge des Hörnles talwärts führt.
Wer Fastenurlaub machen möchte, der fährt zur Schrothkur nach Oberstaufen – dem einzigen Schroth-Heilbad Deutschlands. Dafür ist der Ort berühmt. Dabei ist die Gegend auch ein toller Ort für Freund*innen des Wintersports. Man kann in der Umgebung aber nicht nur ganz wunderbar Skifahren, Langlaufen und Wandern, sondern auch rodeln – und zwar auf einer vergleichsweise gemütlichen Rodelbahn am Imberg. Vom Imberghaus, zu dem man entweder wandern oder einer Achtergondel fahren kann, und von wo aus man einen tollen Panoramablick genießt, verläuft die Naturrodelbahn parallel zur Piste des Nordlifts. Ab und zu muss man bei der Rodelbahn auch mal ein kleines Flachstück überbrücken, es geht nicht durchgängig bergab, aber Spaß macht es trotzdem – vor allem am Ende der Bahn. Allerdings wird der Schlusshang auch von Skifahrer*innen benutzt, da muss man also besonders umsichtig fahren.
Hahnenklee ist ein Kurort mit Tradition und liegt am Kranichsee, der im Winter auch schon mal zufriert, sodass man darauf Schlittschuh fahren kann. Vom Zentrum des Ortes führt eine Gondelbahn auf den höchsten Gipfel der Gegend, den Bocksberg. Der ist zwar „nur“ 726 Meter hoch, aber das ist hoch genug für eine schöne Rodelbahn – mit 1,5 Kilometern Länge immerhin die zweitlängste Naturrodelbahn des Harzes. Das Schöne ist zudem: Sie liegt nicht in Bayern, wie die meisten Rodelbahnen, sodass man von Hannover aus in etwas mehr als einer Stunde dort ist. Und: Samstags kann man dort sogar nachtrodeln – und zwar bis 21.30 Uhr, da ist die Bahn lange beleuchtet.
Oberwiesenthal ist nur einen Steinwurf von Tschechien entfernt und liegt umgeben von sanften Hügeln, die im Winter bei Schnee und Eis ein wunderschönes Panorama ergeben. Dort steht seit nunmehr hundert Jahren auch die 1924 eröffnete Fichtelberg Schwebebahn, die Ausflügler*innen und Skifahrer*innen auf den 1.214 Meter hohen Oberwiesenthaler Hausberg bringt (man kann allerdings auch mit einer modernen Vierersesselbahn hinauf). Rodeln hat in Oberwiesenthal übrigens Tradition: Schon Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Bau- und Brennmaterial, später auch Gäste, auf speziellen Hörnerschlitten zu Tale befördert. Heute ist Rodeln allerdings eine reine Spaßangelegenheit, und ja: Die Abfahrt auf der gut abgesicherten Rodelbahn ist wirklich ein riesiger Spaß – und eignet sich auch für Familien, obwohl sie auch eine ordentliche Steilstelle mit einem Gefälle von dreißig Prozent enthält.
Lediglich 1.097 Meter hoch ist der Geißkopf bei Bischofsmais, aber nichtdestotrotz ein ganz hervorragendes Ausflugsziel – sowohl im Sommer als auch im Winter. Ein Grund dafür: Die familienfreundliche Rodelbahn, die sich durch den verschneiten Bergwald zieht, und zu deren Anfang man ganz komfortabel mit einer modernen Sechsersesselbahn hinauffahren kann. Die Strecke ist eher leicht, daher auch für Familien und Anfänger*innen geeignet. Dennoch: Nervenkitzel ist aufgrund einiger Kurven und steiler Teile dennoch garantiert.
Noch etwas kleiner als der Geißkopf ist der Wurmberg in Braunlage: Der ist gerade mal 971 Meter hoch, aber damit dennoch der höchste Gipfel Niedersachsens. Und von dem kann man auch eine 1,7 Kilometer lange Winterrodelbahn nutzen, die einige steile Passagen aufweist und somit ordentlich Tempo macht. Allerdings geht es nicht von ganz oben bergab, sondern von der Mittelstation aus, wo man sich die Schlitten auch leihen kann, wenn man keine Lust hat, einen eigenen mitzubringen.