Luftfeuchtigkeit erhöhen: Tipps gegen trockene Luft
Eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in der Wohnung ist vor allem im Winter sehr wichtig – auch für Ihre Gesundheit. Meist wird sie aus Angst vor Schimmel zu niedrig gehalten. In vielen Wohnungen sollte die Luftfeuchtigkeit jedoch erhöht werden. Aber: Wie viel Prozent Luftfeuchtigkeit im Raum sind normal? Welche Vorteile bringt Ihnen eine ausgeglichene Feuchtigkeit in der Luft? Bei uns finden Sie die Antworten und hilfreiche Tipps, wie Sie in Ihrer Wohnung für gute Luft sorgen und die Luftfeuchtigkeit erhöhen können.
Das Wichtigste in Kürze
Niedrige Luftfeuchtigkeit kann Haut- und Atemwegsprobleme verursachen, besonders im Winter, wenn sie unter 30 Prozent fällt.
Ein Hygrometer hilft, die Luftfeuchtigkeit zu überwachen. Ideal sind 40 bis 60 Prozent in Wohnräumen.
Richtiges Lüften und Pflanzen können die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Auch Wasserbehälter in Heizungsnähe sind hilfreich.
Luftbefeuchter und Zimmerbrunnen sind effektiv, müssen aber regelmäßig gereinigt werden, um Keime zu vermeiden.
Zu hohe Luftfeuchtigkeit in einem Raum ist auf Dauer nicht gesund: Sie kann zu Schimmel an den Wänden, einem erhöhten Aufkommen von Hausstaubmilben und feuchten Wänden führen. Um das zu verhindern müssen Sie eventuell sogar zu elektrischen Luftentfeuchtern oder einem Luftentfeuchter ohne Strom greifen, um ein gutes Raumklima zu erschaffen.
Zu wenig Luftfeuchtigkeit in einem Raum und zu trockene Luft ist jedoch Ihrer Gesundheit ebenfalls nicht zuträglich. Wir geben Tipps für das perfekte Raumklima und zeigen Ihnen, wie Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen können.
Warum schadet mir eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit?
Hautprobleme, Augenreizungen und Atemwegsbeschwerden können Folgen von einer zu niedrigen Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung sein. Vor allem wenn der Wert permanent unter 30 Prozent Luftfeuchtigkeit liegt, kann die trockene Luft kritisch werden – auch und gerade in Erkältungszeiten im Winter. Denn durch die geringe Luftfeuchtigkeit im Raum trocknen unsere Schleimhäute schneller aus. Die Schleimhaut als körpereigener Filter hält normalerweise Bakterien und Viren davon ab, uns zu schaden. Die Folge einer zu geringen Luftfeuchtigkeit sind dann eine trockene Kehle, Kratzen im Hals, eine leicht blockierte Nase, rötliche Augen und rissige Lippen. Dadurch können sich Krankheitserreger auf den Schleimhäuten besser niederlassen und finden durch die trockene Luft für sich den perfekten Nährboden – bis zu drei Mal häufiger als bei einer optimalen Luftfeuchtigkeit. Außerdem überleben Viren und Bakterien in der Wohnung bei trockener Raumluft länger als bei optimaler Luftfeuchtigkeit im Raum.
Allergiker leiden bei zu trockener Luft ebenfalls stärker. Der Grund ist, dass Hausstaub und Pollen länger in der Luft bleiben und sich ballen – oft hilft dann nur noch ein Luftreiniger in der Wohnung. Ein Anzeichen für eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit in Ihrem Zuhause können, neben den genannten körperlichen Problemen, beispielsweise verzogene Echtholzgegenstände sein. Auch die kleinen Stromschläge, die Sie bekommen, wenn Sie metallische Gegenstände berühren, sind ein Zeichen, dass Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen sollten.
Wann sollte ich die Luftfeuchtigkeit erhöhen?
Um auf Nummer sicher zu gehen und für sich und Ihre Liebsten ein gutes Raumklima zu schaffen, ist es ratsam den Luftfeuchtigkeitsgehalt nicht nur grob über den Daumen zu peilen, sondern ihn kontrolliert im Auge zu behalten. Das geht am besten mit einer Messstation. Im Falle des Luftfeuchtigkeitsgehalts heißen die Geräte Hygrometer. Damit können Sie optimale die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung überwachen und merken es sofort, wenn trockene Luft zu einem Problem wird.
Wie viel Prozent Luftfeuchtigkeit normal ist, hängt vom Raum, der Raumtemperatur und der Jahreszeit ab. Mindestens 40 Prozent sollte das Hygrometer jedoch in jedem Raum anzeigen. Sonst ist die Luft definitiv zu trocken. Im Wohn-, Kinder-, Arbeits- und Schlafzimmer sowie dem Flur sind zwischen 40 und 60 Prozent Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius normal. Ist das nicht der Fall, sollten Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Da es in der Küche und im Badezimmer meist eher zwischen 18 und 23 Grad Celsius hat, liegt die normale Luftfeuchtigkeit in diesen beiden Räumen zwischen 50 und 70 Prozent beziehungsweise 50 und 60 Prozent. Auch in diesen Räumen kann es aufgrund von trockener Luft notwendig sein, dass Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen müssen.
Tipp
Bevor Sie sich ein Gerät zur Klimaüberwachung kaufen, lesen Sie, welches Gerät in unserem Test am besten abgeschnitten hat und Ihnen eine verlässliche Kontrolle der Luftfeuchtigkeit per App ermöglicht. Wenn Sie sich für eines der Geräte entscheiden, haben Sie stets das perfekte Raumklima im Blick und wissen genau, wann Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen sollten.
Wie kann ich in der Wohnung die Luftfeuchtigkeit erhöhen?
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie in Ihrer Wohnung die Luftfeuchtigkeit erhöhen können und damit für ein besseres Raumklima sorgen. Im Folgenden geben wir Ihnen Tipps gegen zu trockene Luft:
Ein erster Schritt, um die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zu erhöhen ist das richtige Lüften. Das hilft sowohl bei zu hoher Luftfeuchtigkeit als auch bei zu trockener Luft. Im Sommer sind früh morgens und sehr spät abends die besten Zeiten, um für eine ausgewogene Luftfeuchtigkeit im Raum und in der Wohnung zu sorgen. Im Winter sollten Sie vier Mal am Tag für einen ordentlichen Durchzug sorgen.
Die kalte Winterluft transportiert übrigens weniger Luftfeuchtigkeit als die warme Sommerluft. In Verbindung mit der eingeschalteten Heizung sorgt das sehr schnell für trockene Luft und eine viel zu niedrige Luftfeuchtigkeit in Ihrem Zuhause. Daher ist ein zweiter wichtiger Schritt, zusätzlich die Heizung richtig einzustellen und etwas herunter zu regulieren.
Eine Erste-Hilfe-Maßnahme, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen sind mit Wasser gefüllte Schalen oder nasse Handtücher, die Sie in der Nähe der Heizung platzieren. Auch das Trocknen der Wäsche in der Wohnung, Bügeln und Duschen bei offener Badezimmertür erhöhen die Luftfeuchtigkeit und kann bei zu trockener Luft für ein besseres Raumklima im Winter sorgen.
Luftbefeuchter, die Sie an die Heizung hängen oder aufstellen können, sind eine weitere Möglichkeit, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Diese gibt es mit oder ohne Strom sowie mit oder ohne den Duft von ätherischen Ölen.
Ein Aquarium oder ein Zimmerspringbrunnen erhöhen ebenfalls die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung. Beide sind jedoch sehr arbeitsintensiv. Für diejenigen, die sich aber sowieso ein Aquarium zulegen wollten, ist es eine gute Möglichkeit, gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Bis zu fünf Prozent mehr Luftfeuchtigkeit bringen Pflanzen in der Wohnung. Dabei gilt: Mindestens drei Pflanzen mit großer Blattfläche in einem Raum mit etwa 25 Quadratmetern. Praktischer Nebeneffekt ist, dass manche Pflanzen nicht nur den Luftfeuchtigkeitsgehalt mitregulieren, sondern auch Schadstoffe aus der Raumluft filtern und das Raumklima verbessern. Efeu, Grünlilie, Drachenbaum, Zyperngras und Zimmerlinde sind beispielsweise solche nützlichen Pflanzen. Wer diese Pflanzen in seine Wohnung stellt, kann also ganz einfach die Luftfeuchtigkeit erhöhen.
Gut zu wissen: Pflanzen können nur das an Luftfeuchtigkeit abgeben, was sie selbst an Wasser aufnehmen. Pflanzen, die wenig Durst haben, sind also zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit ungeeignet. Wenn Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen wollen, eignen sich also am besten Pflanzen, die sie oft gießen müssen.
Luftfeuchtigkeit erhöhen: Tipps für jeden Raum
Um die Luftfeuchtigkeit in den Aufenthaltsräumen gezielt zu erhöhen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir geben Tipps, wie Sie in den unterschiedlichen Räumen Ihrer Wohnung ein optimales Raumklima schaffen und trockener Luft den Kampf ansagen:
Schlafzimmer
Wie kann man die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer erhöhen? Denn für einen erholsamen Schlaf ist das optimale Raumklima unabdinglich und das erreichen Sie teilweise auch schon mit der sorgfältigen Auswahl von Pflanzen im Schlafzimmer. Wer Heizkörper im Schlafzimmer hat, der kann daran mehrere Luftbefeuchter befestigen, die dann langsam, aber stetig das Wasser verdunsten lassen. Hierbei sind mindestens zwei Luftbefeuchter pro Heizung ratsam. Wer eine Fußbodenheizung und keine normale Heizung hat, der kann einen Luftbefeuchter aufstellen. Auch so können Sie die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer erhöhen. Für einen besonderen Boost an Luftfeuchtigkeit, etwa wenn Sie mit einem Schnupfen oder starkem Husten zu kämpfen haben, sorgt eine große Schüssel voll mit heißem Wasser. Diese stellen Sie einfach in die Nähe Ihres Bettes. Wahlweise können Sie vor dem Aufgießen des Wassers noch Lavendel, Kamille oder einfach Kochsalz dazu geben. Entspannter kann man wohl kaum die Luftfeuchtigkeit erhöhen und gleichzeitig für einen angenehmen Duft im Schlafzimmer sorgen.
Kinderzimmer
Bei kleineren Kindern sollten Sie darauf achten, dass alles, was Sie aufstellen, kindersicher ist. Wenn es das nicht ist, sollte es zumindest außer Reichweite sein. Vor allem Kabel von Luftbefeuchtern, Luftbefeuchter mit Keramikkugeln, Schalen auf der Heizung sowie Blumentöpfe voller Erde können gefährlich werden. Je nach Lage des Kinderzimmers könnte es auch hilfreich sein, nach dem Duschen oder Baden die Badezimmertür offen stehen zu lassen, damit die Feuchtigkeit im Kinderzimmer erhöht wird. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, eignen sich also grundsätzlich die gleichen Tipps wie im Schlafzimmer. Bei kleinen Kindern müssen Sie hier nur vorsichtiger sein.
Wohnzimmer und Arbeitszimmer
Auch im Wohnzimmer sowie im Arbeitszimmer sind Luftbefeuchter eine gute Wahl, wenn Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen möchten. Suchen Sie sich einfach einen aus, der zu Ihrem Einrichtungsstil passt und stellen Sie ihn recht zentral im Raum auf. Ein kleiner Indoor-Brunnen oder ein Aquarium wären ebenfalls gute Verbündete bei der Erhöhung der Luftfeuchtigkeit. Wichtige Helfer sind in diesen beiden Räumen aber auch die Pflanzen. Wie im Schlafzimmer sind Pflanzen auch hier eine besonders dekorative Möglichkeit, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Vorteile und Nachteile von Luftbefeuchtern
Luftbefeuchter gibt es in viele Varianten. Hier lesen Sie eine generelle Zusammenfassung der Vorteile und Nachteile von Luftbefeuchtern.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
|
|