Luxus-Modelabel entschuldigt sich wegen „KZ-Outfit”

Der Look des Labels war in vielen Online-Shops zu sehen. Foto: SSENSE
Der Look des Labels war in vielen Online-Shops zu sehen. Foto: SSENSE

Das Luxus-Modelabel Loewe sah sich gezwungen, ein Outfit aus seiner Kollektion vom Markt zu nehmen, nachdem es harsche Kritik einstecken musste. Das Ensemble zeigte nämlich große Ähnlichkeit zu einer KZ-Uniform.

Das schwarz-weiße Hemd und die Hose war laut CNN ab dem 14. November erhältlich, aber das spanische Modehaus entschuldigte sich erst am Freitagabend in seinen Instagram-Stories.

Dieses $1.840 Ensemble aus @loewes William De Morgan Sonderkollektion soll “die Freiheit der Fanatasie” einfangen – wir sind allerdings nicht in der Lage, etwas anderes zu sehen ein Uniform eines Konzentrationslagers. Mit diesen Streifen-Proportionen und der Anordnung, Kleidung im Stil von Uniformen und Aufnähern auf der Brust braucht es aber nicht mehr viel Fantasie, wenn der Look so unheimlich verstörend ist. Fast-Fashion Händler wie Urban Outfitters und Zara sind ähnliche Schnitzer unterlaufen, wofür sie in der Regel Drittanbietern die Schuld gaben und die Kleidungsstücke schnell zerstörten. Bei Loewe gibt es seit Wochen entsetzte Kommentare zu einem Schwarzweißfoto aus der @britishvogue... wann erhalten wir eine Antwort?

„Wir sind darauf aufmerksam gemacht worden, dass einer unserer Looks, der in einer Zeitschrift zu sehen war und der Teil unserer „Arts and Crafts“-Kollaboration mit Keramiker William De Morgan ist, als etwas aufgefasst werden kann, das an die grausamsten Momente in der Geschichte der Menschheit erinnert“, hieß es in der Stellungnahme.

„Es war absolut niemals unsere Absicht und wir entschuldigen uns bei all denjenigen, die das Gefühl hatten, wir wären hier unsensibel mit wichtigen Erinnerungen umgegangen. Die Produkte sind aus unserem Angebot entfernt worden.“

Das Modehaus Loewe hat ein Outfit aus dem Angebot entfernt, von dem es heißt, es würde einer KZ-Uniform ähneln. (Screenshot: Instagram/Loewe)
Das Modehaus Loewe hat ein Outfit aus dem Angebot entfernt, von dem es heißt, es würde einer KZ-Uniform ähneln. (Screenshot: Instagram/Loewe)

Der Instagram-Account Diet Prada hatte das Modehaus am Donnerstag zur Rede gestellt. Dabei hatte es neben dem gestreiften Outfits Fotos echter Uniformen gezeigt, wie sie von Opfern des Holocaust getragen wurden.

„Dieses $1.840 (ca. 1.669 Euro) Ensemble aus @loewes William De Morgan Sonderkollektion soll “die Freiheit der Fanatasie” einfangen – wir sind allerdings nicht in der Lage, etwas anderes zu sehen als die Uniform eines Konzentrationslagers“, hieß es in der Unterschrift dazu.

„Mit diesen Streifen-Proportionen und der Anordnung, Kleidung im Stil von Uniformen und Aufnähern auf der Brust braucht es aber nicht mehr viel Fantasie, wenn der Look so unheimlich verstörend ist.“

Yahoo Lifestyle hat Loewe kontaktiert und um Stellungnahme gebeten.

Im selben Beitrag wies Diet Prada darauf hin, dass Urban Outfitters bereits ein ähnlicher Schnitzer unterlaufen war. Die Kette hatte 2015 einen grau-weißen Wandbehang verkauft, den die Antidiffamierungsliga als „extrem beleidigend“ bezeichnete. Die Modekette Zara zog 2014 ein gelb-blau gestreiftes Kinder-T-Shirt mit gelbem Stern zurück, nachdem es zu ähnlicher Kritik gekommen war.

Elise Solé