Was man von Jennifer Aniston über die Beziehung zu sich selbst und das Älterwerden lernen kann

Worauf es laut Schauspielerin Jennifer Aniston am meisten ankommt, um bewusst und schön alter zu werden

Überaus inspirierend: die Einstellung von Schauspielerin Jennifer Aniston zum Älterwerden

Getty Images, Axelle/Bauer-Griffin

Ich werde in diesem Jahr 35 Jahre alt. Noch bin ich gelassen, was mein Alter(n) angeht. Meine Fältchen halten sich in Grenzen (LSF sei Dank!) und ich fühle mich körperlich, wenngleich ich aktuell viel zu selten zum Sport komme, ziemlich fit. Aber was ist in fünf, zehn oder 15 Jahren? Bin ich dann immer noch entspannt? Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Lockerheit im Bezug auf das Älterwerden mit der Zunahme von Lebensjahren, Falten und grauen Haaren kontinuierlich abnimmt. Dass man Gefahr läuft, ab einem gewissen Alter zwanghaft zu versuchen, den Status quo zu erhalten – mit dem Ziel, möglichst alterslos auszusehen. Von meinem heutigen Standpunkt aus gesehen, finde ich das schade. Älterwerden ist ein Privileg und keine Strafe. Aber: Noch habe ich ja leicht reden.

Schauspielerin Jennifer Aniston wird im Februar 56 Jahre alt. Sie hat sich in einem Interview mit Allure.de unter anderem zu Themen wie Älterwerden und Selbstachtung geäußert. Ihre Einstellung ist überaus inspirierend:

Jennifer Aniston über Älterwerden und Selbstliebe

Jennifer Aniston, die die meisten von uns wohl für alle Zeit mit ihrer Rolle der Rachel in der Serie „Friends“ verbinden werden, wird in diesem Jahr 56 Jahre alt. Die Schauspielerin sieht auf Fotos vor allem eines aus: zufrieden. Sie scheint von innen heraus zu strahlen. Ich persönlich finde Aussagen wie „man sieht ihr das Alter ja gar nicht an“ mittlerweile höchst fragwürdig, weshalb ich bewusst nicht auf Jennifer Anistons Äußeres eingehen möchte. Wie hat man ab einem gewissen Alter auszusehen? Für mich klingt das immer ein wenig so, als sei es ein Wunder, wenn man mit über 50 fabelhaft aussieht (ha, nun habe ich es doch getan und bin auf Jennifer Anistons Aussehen eingegangen).

„Wir lieben uns heute sehr“, sagt Jennifer Aniston im Interview mit Allure über die Beziehung zu ihrem Körper. „Wir sollten unseren Körper lieben. Er tut sein Bestes. Er ist von Anfang an mit uns, also dürfen wir nicht zu hart mit ihm sein.“ Mit dem eigenen Körper achtsam und bewusst umzugehen, klingt einfacher, als es manchmal ist. Auch Jennifer Aniston hat ihren Körper nicht immer so wertgeschätzt wie heute, wie sie im Interview erzählt: „Natürlich werden wir alle älter, aber die Frage ist doch, wie wir im Alter aufblühen können? Es geht dabei darum, dem Körper die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verdient. Ich persönlich habe meine 30er geliebt, aber meine 20er waren nichts. Ich war ein Albtraum. Ich habe erst in meinen 30ern und 40ern gelernt, warum Workouts elementar wichtig sind.“

Die vielleicht wichtigsten Lebensweisheiten, zu denen Jennifer Aniston inspiriert

Sich mit einer zum Lebensstil passenden Sportroutine fit zu halten, ist unerlässlich, um gesund und in Verbindung zum eigenen Körper älter zu werden. Jennifer Aniston inspiriert zudem zu etwas, das mindestens genauso wichtig ist, nämlich: Nicht zu hart und zu verbissen mit sich zu sein. Sie erwähnt hierbei eine 80/20-Balance, nach der sie lebt – also, dass man zu 80 Prozent versucht, gesund zu leben, und mit den restlichen 20 Prozent das macht, worauf man Lust hat und sich gönnt, was man möchte.

Und wie wird man nun laut Jennifer Aniston am besten alt? „Mit Positivität und Dankbarkeit“, antwortet sie im Interview. „Ich versuche nicht ans Älterwerden zu denken. Ich versuche generell, nicht ans Alter zu denken. Die Welt wird uns immer sagen, was unser wahres Alter ist, und was Frauen in der Gesellschaft tun sollten, wenn sie oder so alt sind.[…] Werden unsere Muskeln schlaff, wenn wir älter werden? Nicht unbedingt, lasst sie uns stark halten. Wir können unsere eigenen Regeln machen.“

Wie man sich frei von Erwartungen und vermeintlichen Altersregeln machen kann

Was Jennifer Aniston lebt, klingt für mich persönlich großartig – und bewundernswert. Vor allem dann, wenn man von einer Öffentlichkeit umgeben ist, die einen vor allem nach dem Außen bewertet. Meiner Meinung nach darf es dauern, bis man sich von Erwartungen, was das Älterwerden angeht, freimacht. Es braucht eine gewisse Lebenserfahrung und Selbstbewusstsein, um wirklich zu verinnerlichen, dass man Schönheit selbst definieren kann und nach seinen individuellen Prinzipien lebt.

Denn: Wer hat behauptet, dass man nur mit 20 die ganze Nacht auf einer Tanzfläche verbringen kann? Warum sollten Shorts mit 60 ein No-Go sein? Was passiert, wenn man mit 44 noch Mutter werden möchte? Kann man sich erst mit 65 selbstständig machen oder studieren? Gesellschaftliche Verhaltensregeln sind nur vermeintlich. Seine Limits setzt man sich selbst. Das zu realisieren, schenkt viele Freiheiten und Möglichkeiten. Es würde dem Leben nicht gerecht werden, wenn man aufhört, an sich zu glauben oder sich selbst zu verwirklichen, nur weil man dieses oder jenes Alter erreicht hat. Und genau das ist es, wozu Jennifer Aniston am meisten motiviert.