Marie-Kondo-Hype bringt Charity-Shops an Belastungsgrenze
Seit dem Jahreswechsel lehrt Aufräum-Guru Marie Kondo auf Netflix, wie radikales Ausmisten funktioniert. Charity-Shops in Australien schlagen jetzt Alarm.
Nach Weihnachten und Silvester landet in der Regel mehr auf dem Müll als sonst: Viele Menschen wollen ein neues Jahr ohne Ballast beginnen. 2019 ist dieses Phänomen besonders augenfällig – und für manchen ist klar, an wem das liegt: an Marie Kondo. Die japanische Aufräum-Expertin hat seit Jahresanfang ihre eigene Netflix-Show.
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Und die löst bei vielen solche oder ähnliche Reaktionen aus: “Ich habe Marie Kondos Netflix-Show für mich entdeckt, und wenn ihr glaubt, dass ich mich meine Klamotten nicht längst für Wohltätigkeitszwecke spende, liegt ihr falsch”, twittert dieser Mann.
I’ve discovered Marie Kondo’s show on Netflix, and if you think I’ve not already started re-organising all my possessions & thanking my clothes before donating them to charity…you’d be dead wrong 🥰🚮 pic.twitter.com/ZNinu58Mrn
— (Super) Ted (@tedwardooo) January 3, 2019
Doch nun quellen die Altkleider-Container über und den Charity-Shops wird es zu viel. In Australien nehmen viele von ihnen sogar keine Altkleider mehr an – weil die Kapazitäten ausgelastet sind. Eine Sprecherin der australischen Krisen-Hotline “Lifeline” sagte im öffentlich-rechtlichen Sender “ABC”, dass die Organisationen die Container leeren müssten – und sie das zur Zeit bis zu 30 Prozent ihres Budget koste.
Australier sortieren 60 000 Tonnen im Jahr aus
Aber: Längst nicht alles, was gespendet wird, ist noch verwendbar. Und grundsätzlich landen dem australischen Recycling-Verband NACRO zufolge jährlich 60 000 Tonnen in der Wiederverwertungs-Schleife, darunter auch stark verschmutzte Matratzen, zerbrochene Haushaltswaren und benutzte Babywindeln.
“Pro Bono”, eine australische Plattform zum Thema Ehrenamt, twittert, der Marie-Kondo-Hype bedeute für die Wohltätigkeitsorganisationen “Extra-Druck”:
While January is the biggest material donation month of the year for charities, the Marie Kondo “Tidying Up” craze currently sweeping the nation is putting charities under extra pressure, with many now calling for the public to donate mindfully. https://t.co/iLADy3S5M2 pic.twitter.com/wHeOeRca7K
— Pro Bono News (@ProBonoNews) January 16, 2019
Die Charity-Shops appellieren jetzt, mit mehr Rücksicht auszumisten – auf Mitmenschen und auf die Umwelt. Sie empfehlen: Vorher bitte im Laden anrufen, ob überhaupt noch Platz ist. Und, auch wenn es eine kleine Gebühr kostet, Unbrauchbares lieber gleich auf dem Wertstoffhof entsorgen.
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“Pro Bono” hat auch ein paar Tipps:
Aussortierte Gegenstände online, etwa bei Ebay, verkaufen
Sie Verwandten, Freunden oder Bekannten weitergeben. Vielleicht haben die ja Verwendung.
Elektrogeräte bitte im Fachhandel abgeben
Netter Nebeneffekt: So dürften überquellende Container aus dem Straßenbild verschwinden.
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