Natternköpfe

Echium
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Das Blau der Blüten von Natternköpfen ist schon besonders. Die zum Teil sehr imposanten Blütenkerzen dieser Pflanzengattung der Familie der Raublattgewächse locken vielerlei Insekten zum Besuch ein.

Herkunft

Natternköpfe sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae), also verwandt mit Vergissmeinnicht (Myosotis) und Steinsame (Lithospermum). Es gibt weltweit 65 verschiedene Arten. Die Natternkopf-Arten, die teilweise sehr große, längliche Blütenstände aufweisen, kennt man oft aus dem Urlaub am Mittelmeer, von Madeira oder von den Kanaren. Allein 28 Arten der Natternköpfe sind nur auf den Kanaren heimisch und viele davon sogar nur auf jeweils einer der Inseln wie zum Beispiel der Hierro-Natternkopf oder Madeira-Natternkopf. Die einzige heimische Art bei uns in Mitteleuropa ist der Gewöhnliche Natternkopf (Echium vulgare). Namensgebend für diese Pflanzengattung sind die weit aus den Blüten herausragenden und am Ende gespaltenen Griffel. Diese lassen die Blüten wie den züngelnden Kopf einer Natter aussehen. Natternköpfe sind Pionierpflanzen und wachsen oft auf eher steinigen, trockenen Flächen oder an Wegrändern.

Aussehen und Wuchs von Natternköpfen

Natternköpfe können ganz unterschiedlich aussehen. Es können einjährige, zweijährige oder auch mehrjährig wachsende krautige Pflanzen sein, aber auch strauchförmig verholzende. Letztere findet man vor allem auf den Kanaren.

Natternköpfe bilden fast alle zuerst eine Blattrosette, sind borstig behaart und haben teils sehr imposante Blütenstände. Ihre Wurzeln sind als Pfahlwurzeln ausgebildet, die je nach Art weit in die Tiefe reichen.

Das Laub der Natternköpfe ist meist mehr oder weniger schmal-lanzettlich und der Blattrand ist meist glatt oder gezähnt.

Die Blütenstände der Natternköpfe sind oft einseitswendige Rispen. Die einzelnen Blüten daran sind zumeist trichterförmig und können weiß, gelb, rosa oder blau gefärbt sein. Sie enthalten reichlich Pollen und Nektar und werden gern von Insekten besucht und bestäubt. Die Blütezeit reicht je nach Art vom Frühling bis zum Spätsommer.

Bei den Früchten der Natternköpfe handelt es sich um spezielle Zerfallfrüchte, die sogenannten Klausen. Sie zerfallen bei Reife in vier schmal-eiförmige Teilfrüchte, die oft eine raue Oberfläche haben. Sie werden meist durch Klettwirkung verbreitet.

Natternköpfe
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Standort und Boden

Natternköpfe mögen es auf jeden Fall sonnig und warm. Sie wachsen gern in durchlässigen, sandig-lehmigen bis schottrigen Böden.

Natternköpfe pflanzen

Den Gewöhnlichen Natternkopf pflanzt man am besten im Frühjahr ab April.

Pflegetipps

Die Pflanze braucht an einem zusagenden Standort keine besondere Pflege. Wer ein zu üppiges Aussamen des Gewöhnlichen Natternkopfes verhindern will, entfernt die Samenstände rechtzeitig vor der Reife.

Verwendung

Der Gewöhnliche Natternkopf wird als Zierpflanze in naturnahen Gärten sehr geschätzt. Mit seinen nektarreichen Blüten zieht er viele Honigbienen an.

Wichtige Arten und Sorten

Der Gewöhnliche Natternkopf (Echium vulgare) ist zweijährig und wächst buschig aufrecht. Die Pflanze wird blühend etwa 60 Zentimeter hoch. Ihre rötlichen bis blauviolett gefärbten Blütenkerzen sind eine sehr gute Bienenweide und werden auch gern von Schmetterlingen besucht. Es gibt eine etwas heller blühende Variante, die Sorte ’Blue Bedder’. Der Gewöhnliche Natternkopf passt gut zur Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis) und Katzenminze (Nepeta cataria) oder Zittergräsern (Briza).

Madeira-Natternkopf
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Als Kübelpflanze ist der Stolz von Madeira (Echium candicans) im Handel zu finden. Die mehrjährige graulaubige Pflanze ist immergrün und lässt sich bei uns als größere Kübelpflanze auf der Terrasse oder im Wintergarten kultivieren. Ihre 15 bis 20 Zentimeter langen Blütenkerzen sind bei Bienen und Schmetterlingen sehr beliebt. Die Pflanze muss frostfrei und hell überwintern.

Natternköpfe vermehren

Ein- und zweijährige Natternköpfe kann man durch Samen vermehren. Diese keimen bei Temperaturen von 13 bis 16 Grad Celsius. Die strauchig wachsenden, subtropischen Arten kann man durch halbreife Stecklinge vermehren.

Krankheiten und Schädlinge

Bei Natternköpfen sind Pflanzenkrankheiten und Schädlinge kaum ein Problem. Ab und zu kann jedoch der Rostpilz Puccinia recondita auftreten.