Der neue Beauty-Trend: Gourmet-Düfte, die unwiderstehlich lecker nach kulinarischen Köstlichkeiten riechen

Da läuft uns das Wasser im Mund zusammen: Die neuen Parfüms duften nach Chai Latte, Matcha, Nudelsuppe und Kaffee! Die sogenannten Gourmet-Düfte machen nicht nur Appetit, sondern lösen dazu oft wunderbare Kindheitserinnerungen und jede Menge nostalgische Gefühle aus. Lag der Fokus bisher auf süßlichen und fruchtigen Düften, die nach Marzipan („Almond Suede“ von Arquiste), Pistazieneis („Pistacio Gelato“ von Kayali) oder Kirsche („Lost Cherry“ von Tom Ford) riechen und Heißhunger auf Dessert wecken, kommen jetzt auch komplexe Aromen ins Spiel.

Würzige Kräuter wie Koriander, Deftiges wie Nudelsuppe oder Reis und Bitteres wie „Thé Matcha“ von Le Labo. Das vietnamesische Couture-Dufthaus d’Annam feiert mit seinen Parfüm-Kreationen gleich alle Favoriten der asiatischen Küche: Rice, Pho Breakfast (vietnamesische Nudelsuppe), Matcha Soft Serve, Strawberry Mochi, Vietnamese Coffee und Japanese Whiskey. Und auch Diptyque setzt mit „L’Eau Papier“ erfolgreich auf den Duft von Reis. Laut Lauren Goodsitt, Director of Beauty und Personal Care der Marketing-Agentur Mintel, wirken sich Food-Trends mittlerweile stark auf die Entwicklung neuer Düfte aus. Auch wenn sie abwegig erscheinen, wie Soja-Sauce („Jang“ von Elorea)! Wichtig ist dabei nur, dass die kulinarischen Duft-Kreation so ausbalanciert werden, dass der Duft nicht zu üppig, schwer oder klebrig in der Luft hängt. Ein olfaktorischer Drahtseilakt, der mit kombinierten Aromen wie Moschus und Amber gelingt.

Comeback der Neunziger: Das steckt hinter den Gourmet-Düften

Den ersten offiziellen Gourmet-Duft haben wir dem mittlerweile verstorbenen Modeschöpfer Thierry Mugler zu verdanken. Er bat den Parfümeur Olivier Cresp 1992, einen Duft zu kreieren, der ihn an die Straßburger Jahrmärkte seiner Kindheit erinnern sollte. Cresp ging in einen Supermarkt, kaufte Kekse und der Rest ist Geschichte. „Angel“, das Parfüm, das er für Mugler kreierte, erinnert an Kakao und Zuckerwatte – vermischt mit Jasmin und einem gewaltigen Schuss Patschuli. Und war so erfolgreich wie kaum ein Duft zuvor! Das Parfüm sorgte in den 90er-Jahren für eine Flut an zuckersüßen Düften. Bis dann der Gegentrend in Form von frischen, floralen und luftigen Düften (z. B. Clinique „Happy“ oder Chanel „Chance“) die Gourmet-Parfüms eine Weile aus den Regalen verdrängte. Jetzt sind sie zurück! Laut dem Branchendienst Perfumer & Flavorist ist die Suche nach Gourmand-Düften im Jahr 2024 um 77 Prozent angestiegen. Und auch auf TikTok boomen die appetitanregenden Parfüms.

Was genau ist ein Gourmet-Duft?

Ein Gourmet-Duft ist schlicht gesagt jedes Parfüm, das mit köstlichen Aromen den Appetit anregt! Oft stecken allerdings ganz konkrete Gaumenfreuden, gewünschte Lieblingsspeisen, Geschichten und Anekdoten hinter den einzelnen Kreationen. Maison Margiela „Replica Afternoon Delight“ von Maison Margiela wurde zum Beispiel von Meisterparfümeur Carlos Benaïm kreiert, um das Aroma einer warmen Madeleine aus einer französischen Bäckerei in Tanger nachzubilden. Sein vanilliger Duft nach frisch gebackenen Keksen ist so olfaktorisch realistisch, wie es nur ein Gourmet-Duft sein kann. Und „La Baguette“ von Fendi ist vom Duft von mit Butter bestrichenem und mit Zucker bestreutem Brot inspiriert (eine Lieblingsspeise der Zwillingssöhne von Delfina Delettrez Fendi). Das Schöne: Für jeden Geschmack ist gesorgt!