Studie zeigt: Disney-Prinzessinnen können sich positiv auf Kinder auswirken

Prinzessinnen sind heute oftmals selbstbewusster, freiheitsliebender und mutiger als je zuvor. Diese neue Darstellung wirkt sich laut einer Studie positiv auf Kinder aus.

Die selbstbewusste Darstellung von Prinzessinnen nimmt Einfluss auf das Frauenbild von Kindern. (Bild: Getty Images)
Die selbstbewusste Darstellung von Prinzessinnen nimmt Einfluss auf das Frauenbild von Kindern. (Bild: Getty Images)

Welche Eltern kennen sie nicht: die Phase, in der ihre kleinen Mädchen sich nichts mehr wünschen, als eine Prinzessin zu sein – inklusive passendem Kleid und Krönchen? Nun gibt es aktuelle Forschungen, die – anders als in den Jahren zuvor – zum Ergebnis kommen, dass die langfristige Wirkung von Prinzessinnen auf Kinder tatsächlich positiv sein kann, zu progressiveren Ansichten über Frauen führt und dafür sorgen kann, dass weniger "toxic masculinity", sprich toxische Männlichkeit, hervorgerufen wird. Der Begriff "toxic masculinity" wird häufig genutzt, wenn es darum geht, aggressives Dominanzverhalten von heterosexuellen Männern zu beschreiben.

"Das Faszinierende ist, dass die Prinzessinnen-Kultur einige wirklich tiefgründige und schöne Dinge über das Frausein und Beziehungen zu bieten hat. Wenn wir das festhalten können, kann das für die Menschheit wirklich heilsam sein", schrieb Forscherin Sarah Coyne von der Brigham Young University (BYU) in einer Pressemitteilung zu den neuen Forschungsergebnissen.

Prinzessinnen werden heute ganz anders dargestellt als früher

Die Studie, die in der Fachzeitschrift Child Development veröffentlicht wurde, ist recht klein und begrenzt - sie hat nur 307 Kinder (und ihre Eltern) aus Utah, 87 Prozent Weiße, über einen Zeitraum von fünf Jahren beobachtet und knüpft mit vielen der Probanden an frühere Untersuchungen von Coyne an. Die eine Hälfte der untersuchten Kinder waren Mädchen, die andere Jungs.

Die wichtigste Erkenntnis sei, "dass sowohl Jungen als auch Mädchen, die sich im Alter von vier oder fünf Jahren sehr für die Prinzessinnen-Kultur interessierten, später, im Alter von zehn oder elf Jahren, dazu neigten, sich weniger an die hegemoniale Männlichkeit zu halten ... und Frauen eher als gleichberechtigt ansehen", sagte Coyne.

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Gehörigen Anteil daran hätten die neue Art von Prinzessinnen, die den Kindern mittlerweile von Walt Disney und Co. präsentiert werden. Diese würden nun "im Allgemeinen als Hauptfiguren und als erstaunliche, mächtige, großartige Figuren dargestellt, die unabhängiger sind", erklärte Coyne. Es gehe weniger darum, sich zu unterwerfen und sich zu verlieben, "und ich glaube, dass es sowohl für Mädchen als auch für Jungen wichtig ist, das zu sehen. Sie sind wirklich ein Vorbild für diese starken Frauen".

Folge deinen Träumen und finde heraus, wer du bist

2016 hatte Coyne in einer Studie behauptet, die Disney-Prinzessinnen-Kultur sei schädlich für Mädchen, weil sie sexistische Stereotypen zementiere und zu einem selbstkritischen Körperbild führe. Die neuen Prinzessinnen geben Kindern nun mehr Möglichkeiten. Wichtig sei es, sich nicht nur auf das Aussehen der Prinzessinnen zu konzentrieren, sondern auf die "Menschlichkeit, die hinter jeder Prinzessin steckt", betonte Coyne. Es gehe darum, "seinen Träumen zu folgen und herauszufinden, wer man ist." Eltern könnten ihren Kindern so helfen, zu wachsen. "Wir können ihnen zeigen, dass Prinzessinnen über ihr Äußeres hinaus eine große Tiefe haben", betonte Coyne.

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