Neue Studie zeigt: Kartoffeln können bedenkenlos im Kühlschrank gelagert werden

Lange wurde angenommen, dass sich durch die Lagerung von rohen Kartoffeln bei kalten Temperaturen Acrylamid bilden würde, eine chemische Verbindung, die das Risiko von verschiedenen Krebsarten erhöht. Jetzt geben Experten Entwarnung: Kartoffeln können problemlos im Kühlschrank aufbewahrt werden - und halten dort sogar länger.

Wissenschaftler warnten früher, dass die Aufbewahrung roher Kartoffeln im Kühlschrank ein Krebsrisiko darstellen könnte. (Bild: Getty)
Wissenschaftler warnten früher, dass die Aufbewahrung roher Kartoffeln im Kühlschrank ein Krebsrisiko darstellen könnte. (Bild: Getty)

Kaum gekauft und schon vergammelt: Die Deutschen sind leider Weltmeister in der Lebensmittelverschwendung. Die Verbraucherzentrale schätzt, dass pro Kopf rund 75 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr im Müll landen.

Oft wird einfach zu viel eingekauft. Doch auch die falsche Lagerung führt dazu, dass vor allem frische Lebensmittel schneller schlecht werden. Um sie richtig zu lagern, muss man allerdings über die jeweiligen “Eigenheiten“ der Produkte Bescheid wissen.

Zur Frage, wie man Kartoffeln am besten lagert, gibt es nun neue Erkenntnisse: Denn neue Forschungen zeigen, dass es entgegen früherer Empfehlungen unbedenklich ist, Kartoffeln im Kühlschrank aufzubewahren.

Bis vor kurzem empfahl die britische Lebensmittelbehörde Food Standards Agency (FSA) noch, Kartoffeln an einem dunklen, kühlen Ort bei Temperaturen über 6 °C zu lagern. Der Grund: Es wurde angenommen, dass das Lagern von rohen Kartoffeln bei kalten Temperaturen Stärke in Zucker umwandeln könnte, was sie nicht nur süßer und dunkler beim Kochen machen, sondern angeblich auch Acrylamid bilden sollte, eine Chemikalie, die das Risiko von mehreren Krebsarten erhöht.

Bild: Getty
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Die neue Forschung zeigt nun laut der Behörde jedoch, dass die kalte Lagerung die Bildung von Acrylamid in Kartoffeln im Vergleich zur Aufbewahrung in einem kühlen Schrank nicht wesentlich erhöht. Es sei laut FSA also sicher. Kartoffeln im Kühlschrank aufzubewahren - und es erhöhe sogar ihre Haltbarkeit:

"Eine kürzlich durchgeführte Studie hat gezeigt, dass die Lagerung von Kartoffeln im Kühlschrank das Acrylamidbildungspotenzial im Vergleich zur Lagerung an einem kühlen, dunklen Ort nicht wesentlich erhöht. Wenn Sie also Lebensmittelabfälle vermeiden wollen, können Sie entweder im Kühlschrank oder an einem kühlen, dunklen Ort lagern", heißt es dazu auf der Website der Food Standards Agency (FSA).

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Tomaten und Gurken sollten hingegen laut Wissenschaftlern nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, da kalte Temperaturen die Textur verändern und die Enzyme hemmen, die ihnen Geschmack verleihen. Gurken werden z.B. im Kühlschrank im Inneren gene mal matschig, während Bananen schnell schwarz und unappetitlich werden. Auch Brot solltest d nicht im Kühlschrank aufbewahren, da es dort austrocknet. Am besten steckst du es in eine wiederverwendbaren Baumwoll- oder Plastiktüte.

Übrigens: Je nachdem, wo du bestimmte Lebensmittel im Kühlschrank platzierst, kann die Temperatur recht stark variieren. Das oberste Regal ist am wärmsten und am besten für Lebensmittel wie Käse geeignet, während das unterste Regal am kältesten ist und sich ideal zur Aufbewahrung von rohem Fleisch, Geflügel und Eiern eignet.

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