Neues Jahr, neue Frisur? Laut Laufsteg-Analyse darf es jetzt gern wieder ein Pony sein

Es heißt bekanntlich, wer gerade eine große Veränderung im Leben durchlebt, solle lieber nicht zur Schere greifen, etwa nach einer Trennung oder einer Kündigung. Vor dem Radikalschnitt warnen gute Freundinnen und die Popkultur seit Jahrzehnten klar und deutlich. Doch spätestens seitdem der Bob zur Trendfrisur 2024 gekürt wurde, ist klar: Es kann sich durchaus lohnen, in Sachen Haare etwas zu wagen.

Vielleicht ist dieser neue Mut der Grund, weshalb der Pony zum Jahresanfang sein Comeback feiert? Bei den Shows für Frühjahr/Sommer 2025 war er jedenfalls kaum zu übersehen. Das sind die schönsten Varianten.

Pony im Frühjahr 2025: Diese Schnitte sollten Sie sich merken

Natürlich waren auf den Laufstegen auch extreme Micro Bangs und skulpturale, avantgardistische Schnitte zu sehen. Die Mehrzahl machten jedoch Pony-Varianten aus, bei denen es nach dem Verlassen des Salons nicht allzu viel zu bereuen gibt. Jedenfalls waren nach einigen Saisons des Sleek Looks wieder mehr Fransen in der Stirn zu sehen, bei glattem Haar genauso wie bei Locken, zu Kurzhaarschnitten ebenso wie zur langen Mähne.

Nachdem bei der Herbst/Winter-Show 2024/25 von Dries Van Noten bereits der „Fringe Effect“ ausgelöst wurde – die Models trugen überlange, gerade Ponys, durch die sie kaum sehen konnten – schwappt der Frisurentrend jetzt also auch in die neue Saison über.

Für die Versace-Show für Frühjahr/Sommer 2025 setzte Hairstylist Guido Palau neben ultrasleeken Längen mit Mittelscheitel auch auf gerade, akkurat geschnittene Blunt Bangs, die im Scheinwerferlicht mit den Designs aus Satin und Pailletten um die Wette glänzten. Der Frisurentrend bekam hier eine gewisse Strenge, wirkte aber zugleich sinnlich und elegant. Mit ein wenig Glanzspray gelingt der letzte Schliff.

Etwas lockerer kamen die Schnitte bei Chloé daher, passend zu den sanften Boho-Looks der Models. Hier sah selbst der gerade Pony nonchalant und entspannt aus, schließlich war er nicht akkurat und dicht gestylt, sondern durfte auch die ein oder andere Lücke haben.

Wer die Augenbrauen betonen möchte, lässt den Pony jetzt einige Zentimeter darüber abschneiden, allerdings sind auch längere Varianten angesagt, wirken rockig und ein wenig mystisch. Wachsen die Strähnen dann weiter heraus, lassen sie sich zur Seite föhnen und als Curtain Bangs stylen.

Mit der Rückkehr des Boho-Stils der 70er-Jahre kommen auch Ponys zu lockigem Haar zurück, wie sie zum Beispiel bei Gabriela Hearst zu sehen waren. Das Beste: Curly Bangs verlangen nicht nach strenger Perfektion, die Locken müssen in der Stirn nicht definiert werden und können auch leicht wuschelig gestylt werden. Umso gelungener ist am Ende die hippieske, verträumte Frisur. Besonders angesagt ist die gelockte Pony-Variante zu langem oder schulterlangem Haar, etwa zum rockigen Shag Cut, wie bei Chloé entdeckt.

Und noch eine Retro-Frisur, diesmal aus den frühen 2000er-Jahren, feiert derzeit ein Comeback – auch wenn sich Beautyfans aktuell darüber streiten: Der seitliche Pony findet langsam, aber sicher seinen Weg zurück in die Salons, wenn auch ganz zaghaft, wie bei JW Anderson gesehen. Wer sich noch nicht ganz an Side Bangs herantraut, testet erst einmal eine weniger extreme Variante mit wenigen Strähnen aus, die im Zweifel auch aus der Stirn gestylt werden kann. Fransig geschnittene Pixies (wie bei Monse gesehen) verlangen schon nach mehr Hingabe, was den Schnitt angeht.

Für welche Version Sie sich auch entscheiden zum neuen Jahr, eins ist klar: Passt es am Ende doch nicht mit den Bangs, wächst zum Glück alles wieder nach. Wobei sich der Mut zur Schere wohl noch nie so sehr gelohnt hat wie aktuell.