No-Gos bei der Einladung zu Hause: Diese Schnitzer solltest du dir als Gast nicht erlauben

Sich im Haus der Gastgeber wie zu Hause fühlen? Bitte nicht, warnen Etikette-Experten. Welche der folgenden Fehler sind dir bei einer Einladung schon passiert?

„Fühlt euch wie zu Hause!“ Dieser Aufforderung sollten Gäste in keinem Fall nachkommen, warnen Etikette-Experten (Bild: Getty Images)
„Fühlt euch wie zu Hause!“ Dieser Aufforderung sollten Gäste in keinem Fall nachkommen, warnen Etikette-Experten (Bild: Getty Images)

Sind es die Pandemie und die damit einhergehende Isolation, die dafür gesorgt haben, dass wir uns bei einer Einladung nach Hause – sei es zum schicken Dinner, zum Bier auf der Couch oder zum gemütlichen Brunch – so unbeholfen fühlen? Oder, noch schlimmer: nicht mal einen Gedanken daran verschwenden, ob unser Verhalten als Gast vollkommen okay oder total daneben ist?

Letzteres könnte nämlich durchaus der Fall sein, denn auch Etiketten und unausgesprochene Regeln können sich entwickeln und dem Verständnis von Privatheit anpassen – dem also, was wir als Gastgeber dem Gast preisgeben wollen und was nicht. Das kann sich je nach Familiensituation verändern, aber auch mit zunehmendem Alter oder besonderen Vorkommnissen. Diese Schnitzer solltest du – ob in der Studentenbude oder dem Familienheim – auf keinen Fall erlauben.

1. Ungefragt herumstöbern

„Sieh dich ruhig um“ – dieser geflügelte Satz sollte bei keiner Einladung zu wörtlich genommen werden. Umsehen ist zwar durchaus erlaubt – jedoch nicht außerhalb des Raums, in dem sich auch der Gastgeber befindet. Eine Führung durch die vier Wände sollte nicht eingefordert oder gar eigenhändig beschlossen werden. Auch Schubladen oder Schränke bleiben geschlossen, es sei denn, der Gastgeber öffnet sie für dich. Genauso gehören das ungefragte Herausziehen von Büchern aus Regalen oder das Verstellen von Gegenständen im Raum auf der Etikette-Liste zu den absoluten „No-Nos“.

2. Sich wie zu Hause fühlen

Füße auf die Couch, Hosenknopf öffnen, ein halblauter Rülpser nach dem Essen? Das sorgt nicht nur bei Etikette-Experten für hochgezogene Augenbrauen. Nach den langen Lockdown-Phasen haben sich viele Menschen (oft unbewusst) Verhaltensweisen angeeignet, die außerhalb der eigenen vier Wände unangebracht sind. Sich darüber bewusst zu sein, ist der erste Schritt zur Besserung!

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Stattdessen ist es angebracht, sich schon vom ersten Moment an und im Lauf des gesamten Abends am Gastgeber zu orientieren: Sollen die Schuhe vor der Wohnungstür ausgezogen werden? Macht er oder sie das „Lümmeln“ auf der Couch zu späterer Stunde vor? Was vorgemacht wird, könnte in abgeschwächter Version auch für dich erlaubt sein.

Ausgelassen feiern? Ja, gerne – dann aber am nächsten Tag bitte auch zum Aufräumen auftauchen (Bild: Getty Images)
Ausgelassen feiern? Ja, gerne – dann aber am nächsten Tag bitte auch zum Aufräumen auftauchen (Bild: Getty Images)

3. Die Planung umwerfen

Einen ungeladenen Extra-Gast mitbringen? Eine halbe Stunde später (oder noch schlimmer: früher!) auftauchen? Vom Dessert schon vor dem Hauptgang stibitzen? Du wirst es ahnen: alles nicht erwünscht – auch nicht bei engen Freunden. Denn jede Einladung folgt einer bestimmten Choreografie und Planung, die sich der Gastgeber vorab zurechtgelegt hat. Die kann unbewusst und eher schemenhaft sein – oder auch Details betreffen. Deshalb sind auch „Kleinigkeiten“ wie das Umverteilen von Tischkarten und eine Änderung des Sitzplans selbst bei entspannten Feiern nicht angebracht.

4. Die Sache mit dem Essen

Vegan, flexitarisch, glutenunverträglich? Wer aufgrund von Allergien oder einem besonderen Ernährungsmodell bei der Dinnereinladung Rücksicht auf die eigene Ernährungsform erhofft, sollte dies den Gastgeber*innen vorab mitteilen. Dieser kann sich dann entsprechend vorbereiten – und/oder zumindest mitteilen, wenn ein Gericht nicht auf den Gast ausgerichtet ist.

Diätetische Vorgaben gelten übrigens für alle Familienmitglieder: Steuert der Gast auf Wunsch ein Dessert oder Vorspeise zum gemeinsamen Mahl bei, sollte er vorab nach Unverträglichkeiten oder besonderen Wünschen fragen. Und apropos Familienmitglied: Das Füttern von Hunden und anderen Haustieren ist den Besitzern vorbehalten – denn wer von den Gästen weiß schon, ob Bello und Maunzi nicht vielleicht auch an einer Allergie leiden?

5. Sich zu wohl fühlen

Nicht ans Gastgeschenk gedacht? Nach Mitternacht ohne Hose auf dem Esstisch getanzt? Bis zum Morgengrauen geblieben und den Gastgeber*innen noch beim Zähneputzen zugesehen? Dann war es für dich vielleicht eine legendäre Party – deine Gastgeber*innen werden jedoch mit einem schalen Gefühl zurückgeblieben sein.

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Als Gast hast du zwar viele Freiheiten, allerdings solltest du auch darauf achten, womit sich deine Gastgeber wohlfühlen. Wer Körpersprache und Mimik lesen kann, sollte dies während der Einladungszeit auch regelmäßig tun – und sich verabschieden, bevor der Herr und die Dame des Hauses den Schlafanzug anziehen. Sollte es im Feierrausch zu kaputten Gläsern und verschüttetem Wein gekommen sein, sollte der Schaden übrigens sofort diskret angezeigt und am nächsten Tag entsprechend ersetzt werden.

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