Öko-Test: In vielen Handcremes stecken Mikroplastik und andere Schadstoffe
Wenn es draußen kälter wird und die Heizungsluft die Haut zusätzlich austrocknet steigt der Absatz von Handcremes. Öko-Test hat jetzt 50 Handcremes aus Drogerien, Supermärkten und dem Biofachhandel untersucht. Während die Hälfte mit “sehr gut“ abschnitt, fanden die Tester gerade auch in vielen beliebten Markencremes bedenkliche Inhaltsstoffe wie Mineralöl-Rückstande und Mikroplastik.
In der Untersuchung von Öko-Test wurden 50 verschiedene Hautcremes im Hinblick auf ihre Inhaltsstoffe untersucht. Erfreulich, dass immerhin jede zweite mit einem “sehr gut“ als empfehlenswert eingestuft wurde, wobei es bei den Naturkosmetikprodukten sogar alle waren. Elf weitere Cremes bekamen die Note “gut“ und werden daher ebenso empfohlen.
Neun Handcremes fielen durch
Daneben gibt es aber auch neun Handcremes, die Öko-Test als “mangelhaft“ oder gar “ungenügend“ einstuft. Darunter befinden sich vor allem auch Cremes von großen und beliebten Marken wie Dove, Neutrogena oder O'Keeffe's, in denen Stoffe gefunden wurden, die sowohl gesundheitlich als auch unter ökologischen Gesichtspunkten bedenklich sind. Dazu zählen zum Beispiel Mineralölbestandteile, mineralölbasierte Fette und Wachse, synthetische Polymere und der möglicherweise fortpflanzungsschädigende Duftstoff Lilial.
Öko-Test: Wie gut sind Eigenmarken aus dem Drogeriemarkt?
Diesen Cremes sind laut Öko-Test weniger empfehlenswert
Besonders negativ fiel den Testern die Handcreme O'Keeffe's Working Hands von Gorilla Glue Europe auf, die es zum Beispiel in Baumärkten zu kaufen gibt. In ihr ist mit Diazolidinyl Urea ein Konservierungsmittel enthalten, das Formaldehyd freisetzen kann. Ein Stoff, der im Verdacht steht, Krebs auszulösen sowie die Schleimhäute reizen und Allergien auslösen kann. Weitere Cremes, die im Test durchfielen: Atrix Intensive Schutzcreme von Beiersdorf, Bepanthol Handbalsam von Bayer Vital, Dove Pflege Geheimnisse Handcreme Kokos- und Mandelduft von Unilever, Eucerin pH5 Handcreme von Beiersdorf, L'Occitane Dry Skin Hand Cream von L'Occitane und die Neutrogena Sofort einziehende Handcreme von Neutrogena.
21 Handcremes enthalten Mikroplastik
Mikroplastik fanden die Tester in 21 Produkten, also fast der Hälfte. Das als “weitere Kunststoffverbindungen“ deklarierte Mikroplastik fand sich zum Beispiel in Cremes von bekannten Marken wie Bepanthol, Neutrogena, L’Occitane, Dove, Eucerin, Balea, Kneipp und Nivea. Zudem enthielt die Nivea Handcreme Intensive die Duftstoffe Geraniol und Citronellol, die als potenziell Allergie auslösend gelten und zu Haut- und Augenirritationen führen können.
Ein wahrer Alleskönner: Eine Handcreme, viele Möglichkeiten
In mehreren Handcremes wiesen Wissenschaftler Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nach, die als krebserregend gelten und zum Beispiel in den Produkten von Atrix, Dove und Neutrogena gefunden wurden. Bei Neutrogena sahen die Tester auch in den beigesetzten Parafinen und Silikonen ein Problem sowie im Polyethylenglucol. Dieser Stoff wird aus Erdöl hergestellt und soll für eine angenehme Konsistenz sorgen, kann aber allergische Reaktionen hervorrufen.
Ebenfalls bedenklich: Der Duftstoff Lilial
Der Handbalsam von Bepanthol enthielt den Duftstoff Lilial, der fortpflanzungsgefährdend sein kann. Laut Öko-Test beruft sich der Hersteller darauf, dass Lilial erst ab 10 mg/kg deklarationspflichtig sei. Der gemessene Wert lag zwar darunter, wird von den Testern aber im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes bemängelt.
Fazit: Wirklich empfehlenswert sind laut “Öko-Test“ nur die Handcremes, die mit einem “sehr gut“ abgeschnitten haben. Darunter zum Beispiel die Alterra Reichhaltige Handcreme von Rossmann, Alverde Intensiv Handcreme von dm, Aveo mit Bienenwachs Hand & Nagelbalsam von Müller, Cien Care Handcreme von Lidl oder die Elkos Hand- & Nagelcreme Kamille von Edeka.
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