Original-Parfüms und Zwillingsdürfte – Was sind die Unterschiede
Zwillingsparfüms aus dem Discounter riechen ähnlich wie die jeweiligen Marken-Vorbilder, sind aber deutlich günstiger. Welche Unterschiede zwischen so genannten Parfum Dupes und Originalen gibt es außer dem Preis?
Wer besser als sein eigener Körper riechen will, greift nach Parfüms, von denen der Markt übersät ist. Es müssen aber nicht unbedingt Luxusartikel wie die von Chanel, Jil Sander oder Dior sein. Die günstigen Duftzwillinge in den Supermärkten stehen den Originalen in der wichtigsten Funktion, nämlich den Menschen gut riechen machen, kaum nach. Dennoch gibt es neben dem Preis weitere Unterschiede zwischen teuren und Billigprodukten, wie erklären welche das sind.
Dupes vs. Originale
Zunächst einmal sind die so genannten Parfum Dupes (abgeleitet aus dem englischen Wort "duplicate", also "duplizieren" oder "Duplikat") keine Fälschungen. Anders als die Plagiate geben sie nicht vor, das Original zu sein. Sie unterscheiden sich in Produktname und Aufmachung deutlich vom jeweiligen Vorbild. Während die Originale "Chanel No. 5" (Chanel), "Boss Orange" (Hugo Boss) oder "La vie est belle (Lancome) heißen, werden ihre Zwillinge als "Suddenly Woman", "Suddenly Diamonds" oder "Queen of Life" (La Rive) verkauft.
Nicht reiben oder drücken! Duft-Experte klärt auf, warum wir Parfum immer falsch benutzen
Identischer Duft?
Die Duft-Duplikate heißen und sehen anders aus, riechen aber ähnlich den Originalen. Das hat auch ein Test ergeben, den Experten der Rerfumers Guide im Auftrag der britischen Fernsehsendung "Money Show" durchführten, wie die Zeitschrift Bild der Frau berichtet. Dabei mussten 100 Frauen den Duftunterschied zwischen einem Parfum Dupe aus einem Discounter und dem Original bewerten. Das Ergebnis: Keine der Probandinnen konnte das eine vom anderen unterscheiden.
Wie können Duplikate so billig sein?
Dass Zwillingsdürfte sich ihren Preis leisten können, liegt an der einen oder anderen Sparmaßnahme der Hersteller.
Anders als Chanel, Hugo Boss und andere verzichten die Hersteller von Duplikaten auf teure Vermarktungskampagnen. Auf die sind sie nicht angewiesen, ist die beste Werbung doch der Produktpreis.
Die Hersteller von Duftzwillingen sparen auch bei Personalkosten. Zum Beispiel brauchen sie weniger Parfümeure beschäftigen, die Zeit und Arbeit in die Entwicklung eines neuen Dufts investieren.
Duftzwillinge kommen gerne in schlichten Flakons und Verpackungen daher, wohingegen die Originale schon durch ihre äußere, elegante Erscheinung den Betrachter ansprechen. Die Botschaft, die sie vermitteln: Ich rieche, wie ich aussehe.
Während die Edelparfums ihre Düfte natürlichen Extrakten etwa aus echten Blumen und Pflanzen verdanken, kommen in den Billigprodukten synthetische Duftstoffe zum Einsatz. Die mögen zwar gut riechen, gegenüber den Originalen haben aber den Nachteil, dass ihr Duft schnell verfliegt.
Zwillingsdüfte erkaufen ihren Preis nicht mit dem Risiko, die Gesundheit der Verbraucher zu gefährden. Wie die Markenparfums werden auch sie im Rahmen von dermatologischen Tests auf die Hautverträglichkeit geprüft. Das unterscheidet sie von Plagiaten, die bedenkliche Inhaltsstoffe aufweisen können und vor deren Gebrauch daher dringend gewarnt sei.
VIDEO: So trägt man Parfum richtig auf