Pastinaken ernten: 3 Tipps vom Profi

Fisch geerntete Pastinaken
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Lange war das heimische Wurzelgemüse vom Markt und aus den Gärten fast verschwunden. Dabei sind Pastinaken völlig unkompliziert und eines der wenigen Wurzelgemüse, die man ab Oktober über den ganzen Winter ernten kann. Mit diesen drei Profi-Tipps holen Sie das Optimale heraus.

Pastinaken sind wieder gefragt. Denn die Verwandte der Karotte mit süß-aromatischer Rübe hat einen Riesen-Vorteil: Sie bietet sich als Wintergemüse an. Man kann das frostharte Wurzelgemüse so lange im Beet lassen, bis die Pastinake auf den Tisch kommt. Beim Pastinaken ernten helfen drei praktische Tipps.

Tipp 1: Mit dem Pastinaken ernten bis zum Spätherbst warten

Pastinaken bilden ihre Rübenwurzeln erst im Sommer aus. Je mehr Zeit sie im Herbst haben, umso dicker werden sie. Anders als bei Möhren, von denen das alte Gemüse in den 1930er Jahren verdrängt wurde, sind Pastinaken völlig frosthart. Wollen Sie Pastinaken ernten, können sie sich also beruhigt Zeit lassen. Von Oktober über den ganzen Winter bis ins nächste Frühjahr (März) gräbt man Pastinaken nach Bedarf vor Ort aus. Pastinaken überwintern im Boden. Das hängt mit dem Entwicklungszyklus des zweijährigen Doldenblütlers zusammen. Im ersten Jahr nach der Aussaat im Frühjahr (März/April) bilden Pastinaken eine Rosette und die cremefarbene Rübe mit weißem Fruchtfleisch. Die Wurzel ist das Speicherorgan der Pflanze, mit dessen Hilfe Pastinaken, ähnlich wie die Zwiebelblumen, den Winter überstehen, bevor sie im zweiten Jahr im Frühjahr in Blüte gehen. Pastinaken nicht zu früh zu ernten lohnt sich auch geschmacklich: Mit den ersten Frösten wird das Aroma immer süßer.

Tipp 2: Boden abdecken für durchgängige Winterernte

In milden Wintern ist die Ernte problemlos möglich. Am besten graben Sie das Wurzelgemüse zum Pastinaken ernten mit einer Grabgabel aus. Unter einer Mulchdecke ist der Boden geschützt und bleibt länger offen. Dazu können Sie Stroh (Einstreu für Kleintiere), Gartenfaser oder irgendein anderes Mulchmaterial verwenden. Vor Schnee hilft eine Abdeckung mit Reisig oder temporär mit Jutesäcken, wie man es vom Feldsalat kennt. Sind sehr tiefe Temperaturen mit Dauerfrost angesagt, kann man einen Teil Pastinaken ernten und im kühlen Keller lagern. Pastinaken halten circa zwei bis drei Wochen, dann beginnen sie zu schrumpeln. In feuchten Sand eingeschlagen, ist eine mehrwöchigere Lagerung möglich.

Tipp 3: Blätter, Früchte und Samen der Pastinake ernten

Nicht nur die Wurzeln der Pastinaken können Sie ernten. Auch die frischen glänzend grünen Blätter sind aromatisch und können wie Petersilie roh und gekocht als Würzkraut verwendet werden. Übrigens erinnern nicht nur die Blätter an glatte Petersilie. Die Wurzeln von Pastinaken und Wurzelpetersilie sind leicht zu verwechseln. Man kann sie jedoch schon am Geruch unterscheiden. Ein Blick auf den Krautansatz zeigt, dass der Blattschopf der Pastinake eingesunken ist. Die Blätter der Wurzelpetersilie sitzen deutlich höher. Neben den Wurzeln und Blättern kann man auch die Früchte der Pastinake ernten. Sie würzen Suppen und Eintöpfe wie Fenchelsamen. Achtung: Manche Menschen reagieren empfindlich auf die in den Früchten und Blättern enthaltenen ätherischen Öle. Um Hautreizungen zu verhindern, trägt man beim Ernten dieser Pastinaken-Teile besser Handschuhe oder wäscht die Hände gleich danach ab.

Wollen Sie eigene Samen der Pastinake ernten, geschieht das im Sommer des zweiten Jahres. Denken Sie bereits bei der Herbst-/Winterernte daran, ein paar der kräftigsten Pflanzen zur Samengewinnung stehen zu lassen.