Das Peloton Bike+ im Test: ein Spinning Bike wie ein Fels in der Brandung

Peloton im Test

Was kann das Peloton Bike+ wirklich? Wir haben das Spinning-Bike für zu Hause getestet.

PR, Peloton

Ich kann mir keinen unangenehmeren Ort vorstellen als ein Fitnessstudio. Ich habe schon verschiedene Studios ausprobiert, Probetrainings absolviert und auch das monatliche Zahlen und nicht hingehen habe ich bereits hinter mir. Das Gym und ich werden nie Freunde. Mehr als ein freundliches Zunicken von der anderen Straßenseite ist da nicht drin. Der Gedanke, Sport zu Hause zu machen, fühlt sich für mich schon viel entspannter an. Das Konzept ist zugänglicher, und die Zeitersparnis sowie die Privatsphäre sind unschlagbar. Aber YouTube-Videos auf dem Fernseher anschauen? Da kommt bei mir keine Motivation auf. Und dann hatte ich plötzlich die Möglichkeit, das Peloton Bike+ zu testen. Ich wusste, dass es der Ferrari unter den Spinning-Bikes ist. Außerdem macht mir Spinning Spaß und das Peloton Bike+ kann noch so viel mehr – wie ich bald herausfinden sollte. Seit einem halben Jahr besitze ich nun ein Peloton Bike+, und das ist meine Erfahrung mit dem Luxus-Spinning-Bike.

Was ist das Peloton Bike+ eigentlich?

Während der Corona-Zeit war der luxuriöse Heimtrainer von Peloton der absolute Hype. Und ganz ehrlich: Das ist er auch heute noch, zumindest wenn es um hochwertige Spinning-Bikes geht. Neben dem Bike+ hat Peloton auch ein Laufband und ein Rudergerät im Angebot. Aber das Bike+ ist das platzsparendste Gerät von allen. Das Peloton Bike+ kostet in der Anschaffung etwa 2.500 Euro – eine ordentliche Summe, keine Frage. Hinzu kommt die nötige Ausrüstung wie Fahrradschuhe, eine Bodenschutzmatte und Hanteln. Außerdem benötigt man eine Mitgliedschaft, um Zugriff auf die Live-Kurse und Aufzeichnungen zu erhalten. Diese umfassen nicht nur Trainingseinheiten für das Bike, sondern auch Yoga, HIIT, Krafttraining, Boxen und Meditation. Ein echtes 360°-Cardiotraining, begleitet von Trainer*innen und unterstützt durch eine weltweite Community. Ganz schön viel – Geld und Inhalt.

Der Anfang: Lieferung, Aufbau und erste Rides auf dem Peloton Bike+

Entscheidet man sich für den Kauf eines Peloton Bike+, wird das Gerät mit einer Spedition geliefert, die das Bike direkt an den gewünschten Platz bringt, aufbaut und installiert. Alles, was ich tun musste, war: anmelden, umziehen und loslegen. Volle Punktzahl! Denn für viele scheitert die Anschaffung eines Heimtrainers oft schon an der Lieferung und dem Aufbau. Peloton sorgt dafür, dass man sich ausschließlich auf sein Training und die eigenen sportlichen und gesundheitlichen Ziele konzentrieren kann. Den Rest übernehmen sie. Natürlich könnte man sagen: „Bei dem Preis kann man das auch erwarten.“ Ja, stimmt – und genau das bekommt man eben auch. Ein paar Stunden nach der Lieferung stand das schwarze Bike in meinem Schlafzimmer. Es nimmt weniger Platz ein, als man vermuten könnte. Und es stand dort wie ein Fels in der Brandung: nichts bewegte sich, klapperte oder wackelte. Dieses Fahrrad ist verdammt gut verarbeitet. Für den ersten Test war ein Spinning-Kurs für Anfänger*innen vorgesehen – 15 Minuten, in denen einem das Peloton Bike+ und all seine Funktionen erklärt werden. Auch die richtige Sitzposition wird einem gezeigt. Danach startet man in einen, zugegeben, sehr entspannten ersten Ride. Ich wusste, ich wollte nicht den typischen Fehler machen und direkt zu viel geben. Am Ende dieses Beginner-Rides hatte ich jedoch eine leise Ahnung: Dieses Bike hat definitiv das Zeug, einen sportlich bis auf die Knochen fertig zu machen.

Wie kann man sich einen Spinning-Kurs mit dem Peloton Bike+ vorstellen?

Nach ein bis drei Beginner-Kursen ist das Peloton Bike+ nahezu selbsterklärend. Die Schuhe rasten sicher in die Pedale ein, man sitzt aufrecht und entspannt, und dank des geformten Griffs gibt es mehrere Möglichkeiten, die Hände zu positionieren.

Klassische Kurse und Trainer*innen

Entscheidet man sich für einen klassischen Kurs, stehen unterschiedlich lange und intensive Rides zur Auswahl – mit über 50 Trainer*innen, die auf Englisch, Spanisch und Deutsch unterrichten. Wählt man beispielsweise den 30-Minuten Deep House Ride mit Eric Jäger, befindet man sich in einem virtuellen Spinning-Studio. Nach einem kurzen Intro durch den Trainer geht es direkt los.

Der Touch-Bildschirm und seine Funktionen

Der 23,8 Zoll große Touchscreen ist das Herzstück des Bikes. Auf der rechten Seite des Bildschirms wird das Leaderboard angezeigt, auf dem alle Teilnehmenden des Kurses gerankt sind. Hier kann man sich theoretisch mit seinem Ride an die Spitze kämpfen – theoretisch. Im unteren Bereich des Bildschirms sieht man sowas wie den Tacho des Bikes, der zeigt die wichtigsten Leistungsdaten in Echtzeit an:

  • Geschwindigkeit: Wie schnell man fährt.

  • Widerstand: Wie schwer das Treten ist.

  • Trittfrequenz (Kadenz): Die Anzahl der Umdrehungen pro Minute, die für ein gleichmäßiges Tempo sorgt.

  • Leistung (Output): Eine Kombination aus Widerstand und Kadenz, die den Gesamteinsatz misst.

Während des Kurses ändern sich Kadenz und Widerstand ständig, um das Training abwechslungsreich und fordernd zu gestalten.

Automatische Anpassung des Widerstands

Einer der größten Vorteile des Peloton Bike+ ist die automatische Widerstandsregelung, die in aufgezeichneten Kursen verfügbar ist. Wenn man diese Funktion aktiviert, passt das Bike den Widerstand entsprechend den Anweisungen des Trainers an. So kann man sich voll auf die eigene Leistung und Ausdauer konzentrieren, ohne ständig den Widerstand manuell einstellen zu müssen. In Live-Rides ist diese Option jedoch nicht verfügbar, hier muss man den Widerstand selbst regulieren.

Live-Daten und Motivation

Mit einem Brustgurt oder einer verbundenen Apple Watch wird auch die Herzfrequenz in Echtzeit angezeigt. Zusätzlich werden der Kalorienverbrauch und weitere Fitnessdaten erfasst. Diese Informationen tragen dazu bei, die eigene Leistung zu steigern und motivieren, noch ein bisschen mehr zu geben.

Erlebnis und Community

Die Kombination aus motivierenden Trainer*innen, präzisen Leistungsdaten und der Möglichkeit, sich im Leaderboard zu messen, sorgt für ein intensives und unterhaltsames Training. Jeder Ride fühlt sich dynamisch und individuell an und die Auswahl an Kursen und Musikgenres lässt keine Langeweile aufkommen. Von Deep House bis Rock und von intensiven Intervallen bis zu entspannten Recovery-Rides ist für alle etwas dabei.

Was kann das Peloton Bike+ noch so?

Neben unzähligen Spinning-Kursen, die jeden Musikgeschmack abdecken und auch saisonale Events wie Weihnachten, Pride und Karneval amüsant berücksichtigen, bietet Peloton über den großen drehbaren Bildschirm noch jede Menge andere Trainings an. Was hätten Sie denn gerne? Yoga, Meditation, Stretching, Boxen, HIIT, Krafttraining oder vielleicht doch lieber eine audiogeführte Joggingrunde? All das ist bei der Mitgliedschaft von rund 40 Euro im Monat enthalten. Mit einer Matte und ein paar Hanteln haben Sie also nicht nur ein Spinning-Bike, sondern Ihren persönlichen Fitness-Club mit verschiedenen Personal-Trainer*innen zu Hause oder, wie ich, im Schlafzimmer.

Meine Erfahrungen mit dem Peloton Bike+:

Hat man sich auf dem Bike einmal vollständig eingerichtet, geht man schnell routiniert damit um. Man stellt Sattel und Griff einmal entsprechend seiner Größe ein und da bewegt sich dann auch wirklich nichts mehr. Zu jeder Zeit fühlte ich mich sicher auf dem Bike – dieser Faktor ist nicht zu unterschätzen, denn mit der Zeit muss dieses Fahrrad wirklich einiges aushalten und Spoiler: Es tut es auch. Ganz grundlegend ist das Tollste am Peloton Bike+, dass man alles, was man sportlich machen möchte, immer und jederzeit zu Hause umsetzen kann. Ob zehn, 30 oder 90 Minuten lang, ob blutiger Anfänger oder Tour-de-France-Profi – es ist für jeden etwas dabei. Besonders beeindruckt haben mich zwei Dinge: die ständige Motivation durch das geniale (aber auch fiese) Tracking der eigenen Highscores und die Trainer*innen von Peloton allgemein. Das Bike+ zeichnet jeden Fortschritt auf. Und die kommen tatsächlich schnell – da war ich überrascht. Zieht man durch und absolviert dreimal die Woche einen Ride, dazu noch einen Cool-Down-Ride, bei dem man sich bei einem entspannten Fünf-Minuten-Ride erholen kann, dann sieht man in kürzester Zeit Fortschritte. Die Leistung, die im unteren Bereich angezeigt wird, ist eine Mischung aus Trittfrequenz und Widerstand. Mit dieser errechneten Zahl rankt man im Leaderboard. Beginnt man einen neuen 30-Minuten-Ride, läuft die bisher persönliche Bestzeit bei einem 30-Minuten-Ride nebenher. In mir hat das jedes Mal den Ehrgeiz ausgelöst, nicht schlechter als beim letzten Mal zu sein. Klar, das ist ambitioniert, bringt einen aber auch recht schnell voran. Man erhält Auszeichnungen, Medaillen und Lob von den Trainer*innen. Und diese Trainer*innen sind das ganze Kapital von Peloton. Klar, die Geräte sind natürlich der Kern, aber ohne die Trainer*innen wäre das gesamte Konzept Peloton nicht möglich. Das deutsche Team ist ein Geschenk: hochprofessionell, freundlich, nett, kompetent, fordernd und es macht jeden Tag besser. Schnell findet man Lieblingstrainer*innen, wird Fan oder vernetzt sich mit der Community. Der Sympathiefaktor von Peloton ist nicht zu unterschätzen. Man denkt sich nicht: „Ich gehe später noch aufs Peloton.“ Man denkt: „Ich mache später noch einen Kurs mit Eric oder Charlotte.“

Lohnt sich das Peloton Bike+?

Nach einem halben Jahr steht dieses Fahrrad genauso da wie am ersten Tag. Ich nicht. Ich bin auf diesem Bike virtuell durch Parks in London und an der französischen Küste entlanggefahren. Ich habe mich bei Rides so dermaßen verausgabt, dass ich mich danach eine Viertelstunde auf den Boden legen musste, weil meine Beine nicht mehr wollten. Ich habe einen Christmas-Song-Ride gemacht, einen Pride-Ride gemacht und 45 Minuten lang zu Techno-Musik gestrampelt. Ich habe mich selbst übertroffen, das Bike verflucht, weil die Kurse so anstrengend waren und mich beim nächsten Ride wieder versöhnt. Was soll ich also anderes sagen als: Ja, das Peloton Bike+ hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt. Ob ich es mir nach der Testphase kaufen werde? Das muss einmal durchgerechnet werden, aber ansonsten gibt es keinen einzigen Aspekt, der dagegen sprechen würde. Ein letzter Tipp, ich hatte eine eiserne Regel: Auf diesem Fahrrad landet niemals auch nur ein einziges Kleidungsstück. Bis heute habe ich mich daran gehalten und das Bike ist zu meinem ganz persönlichen Fels in der Brandung geworden.