Punkte sammeln für ein Upgrade: Wie ich als Studentin mit Payback und Co. für die Business Class zahlen will
Neue Länder zu erkunden, zählt zu meinen liebsten Hobbys. Wenn ich beim Reisen auch noch Geld sparen kann oder sogar Gratis-Upgrades bekomme, steigt meine Vorfreude auf den bevorstehenden Urlaub nochmal an.
Deshalb habe ich mir für dieses Jahr ein großes Sparziel gesetzt: Ich will meinen nächsten Langstreckenflug 2026 auf die Business-Class upgraden zu können, ohne dafür direkt zu zahlen. Wie ich das anstellen will? Mithilfe der Bonusprogramme von Payback, Miles and More und American Express. Und so soll es funktionieren:
Das Punktesystem von Payback
Wie ca. 31 Millionen andere Menschen in Deutschland, nutze auch ich Payback zum Punkte sammeln. Fast täglich durchforste ich die App nach den neusten Coupons, um die höchst mögliche Punkteanzahl bei meinen nächsten Einkäufen zu erzielen.
In der Vergangenheit habe ich mich weniger mit dem System beschäftigt und mit den Möglichkeiten, die durch eine gewisse Punkteanzahl erzielt werden können.
Anstatt zu sparen, habe ich früher einige gesammelte Punkte beispielsweise für einen monatlichen Drogerieeinkauf ausgeben. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich über meine gesparten 30 Euro sehr gefreut, aber jetzt sehe ich nur die 3000 Punkte weniger, um an mein gewünschtes Ziel zu kommen. Und diese 3000 Punkten waren bis zu diesem Zeitpunkt bereits mühsam angespart.
Denn auch wenn 3000 Punkte umgerechnet 30 Euro sind, habe ich diese nicht im Umkehrschluss durch einen 30-Euro-Einkauf erzielt. Jeder Payback Punkt basiert nämlich auf einem Einkauf von zwei Euro. Das heißt, dass ich bis dato bereits 1500 Euro ausgegeben hatte, um dann für Duschbad, Toilettenpapier und Co. mit 3000 Payback-Punkten zu bezahlen.
Die Bonusprogramme bieten viele Möglichkeiten zur Verdoppelung der Punkte
Durch das schlaue Kombinieren von Coupons innerhalb der Payback-App können bei einem Einkauf in einem der über 700 teilnehmenden Unternehmen und Geschäften, sowohl online als auch direkt in einigen Märkten, schnell eine Menge Punkte zusammen kommen. Vor allem zu besonderen Anlässen oder Feiertagen solltet ihr die Augen nach besonderen Angeboten Ausschau halten.
Aber nicht nur die Payback-App hilft mir dabei, meinem Ziel eines Business-Class Upgrades ein Stück näherzukommen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der Management Holding Loyalty Partner GmbH, welche anteilig zur American Express Group gehört. Somit sammele ich im Alltag durch die Nutzung der Amex Kreditkarte doppelt Punkte.
Denn auch American Express hat sein eigenes Punktesystem, wodurch bei jedem Bezahlen sogenannte Membership Rewards Punkte auf dem American Express Konto gutgeschrieben werden. Dabei erhält man für je einen ausgegebenen Euro einen Membership Reward Punkt. Mit diesen Punkten lassen sich ebenfalls direkt Rechnungen bezahlen, welche von dem Kartenkonto abgehen. Oder sie können eben in Payback Punkte umgewandelt werden.
Überträgt man diese in die Payback-App, beträgt der Umrechnungskurs drei Membership Rewards Punkte für einen Payback Punkt. Würde ich also zum jetzigen Zeitpunkt meine 18.300 Amex Punkte umwandeln, hätte ich etwa 6100 Punkte mehr auf meinem Payback Konto.
Zudem funktioniert das Sammeln auch ganz einfach von der Couch, ohne einen jeglichen Euro dabei ausgeben zu müssen. Die Payback-App bietet einen internen App-Store, der einen direkt zu einem Angebot an gratis Handyspielen leitet, bei denen das System gesammelte Spielpunkte automatisch auf das Konto gutschreibt. Allerdings erzielt man dort bei weitem nicht so viele Punkte, wie bei einem regulären Einkauf.
Wechsel zum anderen Supermarkt – alles für die Punkte
Dabei geht es ja besonders darum, genug Punkte im Alltag zu sammeln – und das zeigt sich auch in meinem Konsumverhalten. Denn jeder noch so kleinste Punkt kann am Ende zum Ziel führen. Wer jetzt jedoch denkt, mehr einkaufen zu müssen, liegt falsch.
Auch wenn mehr Ausgaben gleich mehr Punkte bedeutet, ist das am Ende nicht der Sinn dieser Bonusprogramme. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, ist das jedoch genau ein Fehler, den einige Konsumenten begehen. Laut einer Studie eines Marktforschungsinstituts in Köln (IFH) nutzten rund 56 Prozent der Befragten Bonusprogramme, wobei jeder Dritte dazu neigt, mehr Geld bei einem Einkauf auszugeben.
Trotzdem tendiere auch ich dazu, meinen Einkauf an das Punktesammeln anzupassen. Vor dem selbst eingeführten Vorteilsprogramm von Rewe, habe ich die Strecke bis zum nächsten Markt gerne auf mich genommen, um während meinem Wocheneinkauf auf meine Payback Punkte zu kommen. Jetzt, wo Edeka neu in das Punkteprogramm aufgenommen wurde, sehe ich meine Vorteile eher in diesem Markt. Nicht nur wegen der Punkte, die ein vorteilhafter Bonus sind, sondern auch wegen der kürzeren Fahrstrecke zum Einkaufen.
Mit dem Vielflieger-Bonusprogramm zum gewünschten Upgrade
Damit ich am Ende auch die mühsam gesammelten Punkte für mein Vorhaben anwenden kann, muss jetzt noch ein Miles and More Konto angelegt werden.
Das Meilen- und Vielfliegerprogramm von Miles and More ist das größte Europas. Die gesammelten Punkte werden dort in sogenannte Meilen umgerechnet. Diese Prämienmeilen lassen sich dann innerhalb des Portals beispielsweise für Hotelbuchung und Freiflüge ausgeben, oder eben auch für Upgrades in eine höhere Reiseklasse. Möchte ich also meine bisher 10.025 gesammelten Payback Punkte in Meilen umwandeln, entstehen in einem 1:1 Verhältnis 10.025 Bonusmeilen.
Plane ich also für meinen nächsten Economy Langstreckenflug ein Business-Class Upgrade mit Lufthansa von Deutschland in die USA, muss ich mit etwa 35.000 bis 70.000 Meilen rechnen. Je nachdem, in welcher Buchungsklasse sich mein Economyticket befindet.
Aber Achtung! Die Meilen verfallen nach 36 Monaten und lassen sich nur bei Fluggesellschaften anwenden, die, wie z.B. Lufthansa, Teil der Star Alliance sind. Also seid euch bereits vorher im Klaren, wann und wofür ihr eure Sammelpunkte ausgeben wollt, bevor ihr sie zu Meilen umwandelt.
Der Weg ist das Ziel
Auch wenn sich das Punktesammeln am Anfang recht einfach anhört, steckt viel Zeit und vor allem Investment dahinter, um auf die gewünschte Anzahl von Punkten zu kommen. Dementsprechend muss ich noch einige Male einkaufen gehen, bevor ich mein Ziel bis Jahresende hoffentlich erreicht habe. Behaltet jedoch immer im Hinterkopf, nicht sinnlose Dinge einzukaufen, für die ihr am Ende keine Verwendung habt.
Die Bonusprogramme bieten aus meiner Sicht eine gute Möglichkeit, um dem Luxus beim Reisen ein Stückchen näherzukommen. Somit könnt auch ihr (mit den richtigen Ansätzen und einigen Tricks) mit Sicherheit den ein oder anderen Euro sparen. Ganz egal, ob euer Ziel dabei ein Langstreckenflug ist, oder euer nächster Wocheneinkauf.